Warum der Privatcomputer den gleichen Schutz wie die Wohnung verdient

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Auf dieser Seite sollen Gründe dafür gesammelt werden, warum der Privatcomputer für den Staat tabu sein muss. Eine Durchsuchung eines Privatcomputers sollte nur mit richterlichem Beschluss und belastbaren Anhaltspunkten erlaubt sein. In jedem Fall ist es dem Betroffenen mitzuteilen, wenn diese Maßnahme erfolgt. Eventuell könnte man diese dann zu einem Flyer oder Plakat verpacken. Auch eine Serie würde sich anbieten. Gründe gibt es Wohl zur Genüge. Um diese Idee zu diskutieren, verwende bitte die Diskussionsseite.


Sammlung intimster Dateien

Ein Privatcomputer sagt sehr viel über eine Person aus. Niemand wird glücklich sein, wenn jemand seinen Computer mal komplett durchforstet. Irgendwas versteckt dort wohl jeder. Vieles wird ohne Durchsicht über Jahre hinweg mitgeschleift. Möglicherweise Dinge, derer man sich normalerweise längst entledigt hätte, wenn sie wirklichen Platz verbrauchen würden, anstelle von nur Speicherplatz. Denn Menschen neigen dazu, auf ihrem Computer persönliche Werke zu sammeln, wie etwa...

  • ... Privatfotos
Immer mehr Menschen besitzen eine Digitalkamera. Dabei werden bei sehr vielen Möglichkeiten Bilder gemacht. Damals gab es das auch, aber diese Fotoalben wurden vorher meist noch gefiltert: Man liess schlichtweg nicht alle Bilder entwickeln und heftete sie schon gar nicht alle ab. Heute werden diese Bilder dagegen oft einfach nur auf den Computer gezogen und oft auch archiviert. Diese Bilder sagen sehr viel über den Menschen aus. Wo er war, mit wem er wo war und auch wann er dort war. Dadurch lässt sich das komplette Familien- und Freundesumfeld rekonstruieren.
  • Beispiele:
  • Urlaubsbilder
  • Familienfeiern
  • Bilder von Beziehungen (evtl. auch sexueller Natur)
  • Bilder von Parties
  • ...

Bei einer Hausdurchsuchung entspräche dies wohl der Beschlagnahmung aller im Haus befindlichen Fotos und wohl auch Bilder sonstiger Art.

  • ... E-Mails
Der Computer speichert automatisch erst einmal alle eingegangen und versandten E-Mails. Dazu gehören auch Datum, Absender- und Empfängeradresse. Das ist beim normalen Briefverkehr nicht möglich. Dort besitzt das Schriftstück nur der Empfänger, sofern der Absender nicht explizit eine Kopie angefertigt hat - sich also aus freiem Willen dafür entschied. Gleichzeitig sind diese E-Mail Daten schön übersichtlich archiviert, wie in einer Datenbank. Und das möglicherweise für den Schriftverkehr mehrerer Jahre. Die Anhänge von E-Mails werden ebenfalls gespeichert. Dort finden sich unter Umständen ebenfalls persönliche Dateien.
  • Beispiele:
  • private E-Mails (Streit, Beziehungen, Einladungen, Verabredungen, Vereinsorganisation, ...)
  • geschäftliche E-Mails (Firmeninterna, Kündigungen, Anfragen, Kundendaten, ...)
  • E-Mailanhänge mit persönlichen Daten
  • ... und das alles organisiert in einer übersichtlichen Datenbank!
  • ... persönliche Dokumente
Sie schreiben für eine Zeitung oder Zeitschrift? Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie Dateien dieser Artikel auf ihrem Rechner "zur Erinnerung" lagern. Bei einer anoynomen Seite wie "www.frag-einen-anwalt.de" einmal etwas nachgefragt und die Antwort nun lokal gespeichert um sie nochmals anzusehen? Eine Postkarte zu postsecret.com beigetragen und auch gespeichert? Sind Bewerbungsunterlagen wie Lebensläufe und Kompetenzprofile auf ihrem Computer? Adressen von Bekannten, damit Sie sie nicht vergessen? Ihre persönlichen Dokumente werden Sie wohl kaum offen herumzeigen wollen. Sie sind persönlich. Und daher unbedingt zu schützen.
  • Beispiele:
  • Anonyme Daten, die durch den Bezug zum Privatcomputer zuordnerbar werden
  • Digitale Kopien und Scans von regulärem Briefverkehr
  • Presseartikel
  • Tagebücher
  • ...
  • ... Messenger-Programme
Viele junge Menschen benutzen diese Anwendungen tagtäglich und ganz selbstverständlich. Und viele Messenger-Programme wie ICQ oder IRC loggen tagtäglich und ganz selbstverständlich die geführten Gespräche mit. Auch hin- und hergeschickte Dateien werden gespeichert und geordnet archiviert. Viele Gespräche werden so über Jahre hinweg aufgezeichnet und privat gespeichert. Dank der Suchfunktion lassen sich aber "interessante" Teile sehr schnell ausfindig machen.
  • Beispiele:
  • Beziehungungen (Liebesbekundungen, Smalltalk, Streit)
  • Freundschaften (soziales Umfeld, Vereine, Kollegen)
  • Geschäftliches (Brainstorming, Ideen, Konflikte)
  • ...