Troll

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Trolle sind in der nordischen Mythologie Geisterwesen in Riesen- oder Zwergen-Gestalt und entfalten dort oft eine schadensbringende Wirkung. In der Netzsprache werden als Trolle Teilnehmer bezeichnet, die auf Mailinglisten, Diskussionsforen etc. die anderen Teilnehmer gezielt provozieren. In der Piratenpartei wird der Begriff Troll auch für ähnliches Verhalten bei realen offline-Treffen verwendet.

Manche Insider vermuten allerdings, dass sich die beschriebene schädliche Wirkung der Trolle nur auf Menschen bezieht, die sich ihrerseits nicht im Zen befinden. Andere wiederum verwenden für diesen Zustand den Begriff Oranus oder bezeichnen ihn als Papageien-Zustand.

Es gibt im wesentlichen zwei verschiedene Strategien für den Umgang mit Trollen.

In der Netzwelt lautet die oberste Maxime: "Don't feed the trolls". Nach dieser Regel sind provozierende Beiträge einfach zu ignorieren, anstelle sich zu einer emotionalen Antwort verleiten zu lassen. Der Troll erhält kein Futter in Form von negativen Emotionen und geht mit der Zeit von selbst.

In der realen Welt hat es sich dagegen oft als möglich erwiesen, sogenannte Trolle zu integrieren. Dabei ist es wichtig, Einblick in die Beweggründe des Trolls zu gewinnen.

Es kann aus psychologischer Sicht in der politischen Arbeit wichtig sein, Trolle zu integrieren. Denn sie können eine Message haben, einen Erfahrungsschatz bzw. einen persönlichen Hintergrund, die von der bisherigen Mehrheitsgesellschaft unterdrückt / diskriminiert / marginalisiert wird. Müssen sie aber nicht. Es kann ebenso gut sein, dass ein Troll nicht aus inhaltlichen, sondern rein aus persönlichen oder machtpolitischen Gründen Gründen trollt.

Trotzdem ist beim ersten Auftreten der Trolls hartes Durchgreifen bzw. Ablehnung durch die Gruppe gefragt. Die Klärung, kann meistens erst im Nachhinein erfolgen. Der Troll muss dabei von sich aus die Aufgabe übernehmen, seine Message gesellschaftsverträglich 'rüberzubringen. Direkte Aufforderungen von außen funktionieren meist nicht.

Mythos
Folgende symbolische Handlungsanweisung für den Umgang mit Trollen ist in norwegischen Mythos überliefert:

Es gibt Geschichten über Trolle, die manchmal menschliche Gestalt annehmen. In der Regel kann man nicht sofort herausfinden, mit wem man es zu tun hat. Es wird jedoch empfohlen, bei Verdacht dem Fremden auf keinen Fall die Hand zu geben. Sie können auch die Form eines Hundes, einer schwarzen Ziege oder ein freundlichen Menschen mit Schwanz annehmen. Die Hauptsache ist, zu wissen, wie man damit umgeht. Erstens, geben Sie nicht Ihren Namen preis. Nehmen Sie keine Leckereien vom Troll an und laufen Sie weg, so dass Ihre Spuren mit den Spuren des Pfluges im Acker ein Kreuz bilden. Wenn Sie ihm im Tal begegnen, laden Sie den Troll ein, zum Licht zu folgen: Er versteinert mit dem Aufkommen der hellen Sonne.

Der Sinn von der ganzen Abhandlung ist aber eigentlich der: Trolle müssen, genauso wie die Führungsspitze oder die Abgeordneten, austauschbar sein. Troll ist eine Funktion und keine Person. Entwickelt sich eine Person zum permanenten Troll innerhalb einer Gruppe, so gewinnt sie auf ihre Weise eine ungeheuere Macht, die weder für der Gruppe noch für ihn selber produktiv ist.

Moral von der Geschicht': das sich eine Person zum "Troll" und somit einer ausdrücklichen Nicht-Person in Form der Funktion entwickeln kann - dass stand hier leider unwidersprochen jahrelang. Dabei sollte ein Blick in die Satzung der Piratenpartei Deutschland genügen um zu erkennen das eine solche Sichtweise dem Aufbau einer modernen Gesellschaftsordnung nicht nur widerspricht, sondern faschistische bis diktatorische Gedanken beinhaltet...