SN:Kreisverband/Dresden/Treffen/Hauptversammlung/2013.1/Antragsportal/PA09

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Antrag für das Grundsatzprogramm des KV Dresden (die Anmerkungen nach jedem Modul sind nicht Teil des Antrags)

Modul 1: Kunst und Kultur

Kultur ist Identität. Alles, über das sich Individuen, Gemeinschaften und die gesamte Gesellschaft ihrer selbst versichern, Werte klären und entwickeln, ihre Kreativität ausprobieren und ausleben, all das, was über funktionale Lösungen für praktische Aufgaben hinausgeht, ist Kultur. Dazu gehören die freien Künste ebenso wie Brauchtümer und die Gestaltung des Lebensumfeldes. Kunst und Kultur in all ihren Ausdrucksformen gehören untrennbar zu einer lebendigen, vielfältigen und bunten Stadt. Sie hinterfragen den derzeitigen Zustand kritisch und versuchen diesen positiv zu verändern. Dabei sind sie zugleich Ausdruck und Mittel zur Kommunikation und schaffen Autonomie und Bewusstsein für die individuelle Entwicklung. Keine Kulturform ist mehr oder weniger wert als eine andere. Kategorien wie Hochkultur, Subkultur oder Soziokultur lehnen wir ab. Staatliche und freie Institutionen und Medien klären auf, informieren und eröffnen Zugang zu Bildung und Kultur. Die Kultur- und Kreativwirtschaft schafft Arbeitsmöglichkeiten und ist ein wichtiger Motor für Innovationen. Neben ihrem kulturellen Wert ist sie auch eine wirtschaftliche Größe. Wir sehen es als die Verantwortung der Piratenpartei an, die Schaffung und den Bestand von Werken und Dienstleistungen im Hinblick auf Vielfalt zu fördern. Unser Ziel ist es, dass etablierte wie neuartige Ausdrucksformen gleichberechtigt zur Identität der Stadt Dresden beitragen können.

Anmerkungen:

Kultur bei Sportveranstaltungen werden als Kultur und nicht als Sport bewertet! Kultur bleibt Kultur - egal ob sie von Sportlern, Fans oder anderen Gruppen dargebracht wird - daher keine Sonderregelungen für Kultur aus Sportbereich?

"Warum zwingend Kulturelle Beiträge während sportlicher Veranstaltung als "Sportkultur" zusammenfassen - wo Sie doch weiterhin nur spezialisierte Beiträge aus darstellender Kunst etc. sind?"

Der (aktuelle) Kulturentwicklungsplan der LH Dresden: http://www.dresden.de/de/05/02/kulturpolitik/kulturentwicklungsplan.php

Modul 2: Teilhabe

Jeder Mensch ist ein kulturaktives Wesen und damit elementarer Bestandteil der Kultur. Wir wollen einen barrierefreien Zugang zu Kunst, Kultur und Bildung für alle Menschen gewährleisten, unabhängig von sozialer Herkunft, Bildungsstand oder körperlichen wie geistigen Einschränkungen. Bildung trägt nicht nur zu einer nachhaltigen Förderung und Bewahrung von Kunst und Kultur bei, sie stellt vor allem eine der größten Zugangshürden für kulturelle Teilhabe dar. Die Förderung städtischer Schulen, Akademien und Konservatorien, der staatlichen Hochschulen und jede freie Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung dient somit dem Ziel, das Interesse an Kulturerfahrungen in der gesamten Stadt zu erhöhen. Wir erwarten von städtisch geförderten Institutionenen, sich für die Teilhabe anderer Künstler und Vereine zu öffnen.

Anmerkungen:

Studie zur Teilhabe von Jugendlichen/Kindern an Kulturangeboten: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/forschungsprojekt-a403-zusammenhang-soziale-schicht-kultur-kinder-und-jugendliche.pdf


Modul 3: Kulturförderung

Für uns steht außer Frage, dass eine städtische Förderung von Kunst und Kultur notwendig ist. Wir sehen jedoch auch den Wandel in der Gesellschaft und die Notwendigkeit privaten und institutionellen Engagements. Wir wollen Kulturförderung der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen indem wir Rahmenbedingungen und Anreize für die Ausrichtung von Veranstaltungen und Festivals, für die Bereitstellung von Räumen und Sachmitteln und die Möglichkeit für Spenden schaffen. Das erhöht das Bewusstsein und verbessert die Wertschätzung für die Schaffung von Kultur. Als geeignetes Instrument sehen wir unter anderem die Bereitstellung von Kulturflächen. In Dresden gibt es viele ungenutzte städtische wie private Flächen, die - kulturell belebt - einen geistigen Mehrwert für die Stadt im Gegensatz zu einer Brachfläche bieten. Ein anderes Instrument ist die regelmäßige lokale und regionale Ausrichtung von kulturellen Projekten oder die strukturelle und wirtschaftliche Unterstützung solcher Projekte. Hier sollte das Augenmerk auf einer ausgewogenen Förderung unterschiedlicher Sparten liegen, um Monokulturen zu vermeiden. Bei all diesen Anliegen gilt es, Abhängigkeiten zwischen Förderern und Kulturschaffenden zu begrenzen. So ist die Stadt dafür verantwortlich, eine ausgewogene Vielfalt zwischen einzelnen Kulturformen zu bewirken und die Förderung von Projekten über längere Zeiträume sicher zu stellen.

Anmerkungen:

Suchergebnisse zu "Kulturförderung im Ratsinfo: http://ratsinfo.dresden.de/suchen01.php?__swords=Kulturf%C3%B6rderung&__swnot=Ausschlussworte&__zsigrnr=-none-&__sgo=Suchen&go=Suchen

Suchergebnisse zu "Kulturförderung" unter www.dresden.de: http://www.dresden.de/suche.php?q=kulturf%C3%B6rderung&cmd=&uldd=www.dresden.de%2Fde&ps=20&m=any&wm=sub

Modul 4: Künstlerrechte und Zugang zu Werken

Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk an. Die gültigen Urheber- und Verwertungsrechtsgrundlagen entsprechen jedoch nicht mehr den aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters. Wir wollen einen fairen Ausgleich zwischen den berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Urheber und dem öffentlichen Interesse an Zugang zu Wissen und Kultur. Wir wissen, dass im Allgemeinen für die Schaffung eines Werkes auch in erheblichem Maße auf den öffentlichen Schatz an Schöpfungen zurückgegriffen wird. Die Rückführung von Werken in den öffentlichen Raum ist daher durchaus berechtigt und sollte durch passende Rahmenbedingungen unterstützt werden. Die Stadt soll hierbei die Zugänglichkeit von geschützten Werken verbessern, die Urheber und Kulturerlebenden gegenüber den Verwertungsgesellschaften stärken und Schöpfungen unter Creative Commons und Public Domain fördern. Unter Beachtung der Persönlichkeits- und Urheberrechte der Künstler treibt die Stadt die Digitalisierung und globale Zugänglichkeit von Kulturgütern voran und baut das Netz aus öffentlichen Bibliotheken und Museen aus. Die Anbindung der Institutionen an das Internet, die öffentliche Verfügbarkeit der Archive und der freie digitale Zugang vor Ort und aus der Ferne sind selbstverständlich. Die Stadt ist in der Verantwortung, niedrigschwellige Prüf- und Schiedsstellen einzurichten, die die Kreativität begrenzende rechtliche Hürden prüfen, zwischen Schaffenden, Erlebenden und Verwertenden vermitteln und Modelle entwickeln, welche die wirtschaftliche Nutzung der Werke nicht zu Lasten ihrer Verfügbarkeit, insbesondere zur weiteren kreativen Bearbeitung, überbetont.