SN:Kreisverband/Dresden/Pressemitteilungen/201305271

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Große Hürden für kleine Kunst?

PIRATEN Dresden kritisieren Vorgehen der Stadt, Straßenmusik weiter einzuschränken.

Wie einer Pressemitteilung[1] zu entnehmen ist, plant die Stadt den Auftritt von Straßenmusikern und anderen Straßenkünstlern in Zukunft generell nur auf vorherigen gebührenpflichtigen Antrag zuzulassen.

Damit schadet die Verwaltung nicht nur dem Ansehen Dresdens als Touristenmagnet, sondern schränkt ohne ersichtlichen Grund auch die Rechte der Künstler ein. Dafür überschreitet die Stadtverwaltung sogar die Sondernutzungssatzung, welche in Straßenkunst überhaupt keine erlaubnispflichtige Nutzung sieht, und schon für die bisherigen Auflagen keine Begründung lieferte. [2]

Dabei ist unerheblich, ob es sich bei den Darbietungen um erwerbsmäßige oder Hobbydarstellungen handelt. Denn eines ist ihnen gemein: Straßenmusiker bereichern den öffentlichen Raum zunächst unentgeltlich. Die Akzeptanz der kulturellen Beiträge bemisst sich schließlich durch die Tellerspenden und das Feedback der Zuhörer.

Auch der rigide Ausschluss bestimmter Instrumente und technischer Hilfsmittel unabhängig deren tatsächlicher Geräuschentwicklung beweißt fehlendes Augenmaß und Verständnis der Materie seitens der Stadt, da er verkennt, dass gerade elektronisch verstärkte Instrumente (zum Beispiel E-Schlagzeuge) das Spielen bei geringer Lautstärke gerade erst möglich machen.

Norbert Engemaier, Generalsekretär der PIRATEN Dresden, dazu: "Es ist schon abenteuerlich anzunehmen, dass die Probleme zwischen Straßenmusikern und Anwohnern dadurch gelöst werden, dass jemand eine Gebühr zahlt oder einen Antrag ausfüllt." [3]

Besonders berücksichtigen muss die Stadt auch die Situation von Musikern und Kleinkünstlern, deren Deutschkenntnisse nicht für die Anträge und Ankündigung ausreicht, und somit weitere Hürden gegen deren gesellschaftliche Teilhabe errichten.