SL:Mitgliederversammlungen/Landesparteitage/Landesparteitag 2012.4/Antragsportal/Programmänderung 016

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Tango-locked.svg Dies ist ein Antrag für den Landesparteitag Saarland 2012.4. Die Antragsseiten wurde durch die Antragskommission zum Bearbeiten gesperrt. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich.


Antragsnummer

PA-016

Einreichungsdatum

2012/10/12 10:04:08 UTC (unverbindlich, entscheidend für Frist ist Eingang bei der Antragskommission)

Antragstitel

Verbot von Bisphenol A

Antragsteller

AG Umwelt / Mathias Birkhäuser / Franz Glock

Antragsart

Programmänderung


Antragsgruppe

Umwelt

Antragstext

Es wird beantragt im Programm an geeigneter Stelle einzufügen:

Die Piratenpartei Saarland fordert ein Verbot der Chemikalie Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen, Kunststoffbehälter für Lebensmittel und Spielzeug.


Antragsbegründung (nicht Teil des Antrags)

Bisphenol A (BP-A) ist eine hormonwirksame und krebsauslösende Kunststoff-Chemikalie und hat in der Umwelt eine östrogene Wirkung.
Die EU hat bereits wegen möglicher Gesundheitsgefahren BP-A in Babyflaschen verboten. Das Umweltbundesamt fordert dies auch für Lebensmittelkonserven, da sich BP-A aus Kunststoff herauslöst und über die Haut oder die Nahrung aufgenommen werden kann.
Es bestehe der Verdacht, dass die Industriechemikalie auch in geringeren Konzentrationen als bisher angenommen schädlich ist. Es wirke ähnlich wie das Hormon Östrogen und könne eine vergrößerte Prostata, geringe Spermienkonzentration oder verfrühte Pubertät hervorrufen.
Forscher fanden zudem Indizien dafür, dass sie die Hirnreifung von Ungeborenen und Kleinkindern irreversibel schädigen kann.

In kommunalen deutschen Kläranlagen wurde ein Zunahme von BP-A im Klärschlamm beobachtet. Es kommt zudem im Sickerwasser und teilweise auch im Trinkwasser vor.

Fakt ist, daß die Spermienproduktion des Mannes in den letzten 50 Jahren um 50 % gesunken ist. Die Wahrscheinlichkeit, daß BP- A ein Faktor dieser Entwicklung ist, ist sehr hoch. Bei Seehunden, Vögeln, Alligatoren und Fröschen werden vermehrt Missbildungen an Geschlechtsorganen und Unfruchtbarkeit festgestellt. Studien über die Tierwelt belegen eine wachsende „Entmännlichung“. Aufgrund dieses gravierenden Risikoverdachts sollte diese Chemikalie vorbeugend vom Markt genommen werden.

BP-A wird seit etwa 40 Jahren im großtechnischen Maßstab hergestellt. Dabei wird es z. B. bei Zahnfüllungen und Thermopapier (z.B. Kassenbons) in seiner Grundform benutzt. Viele weitere Anwendungen beruhen auf dem vernetztem BP-A/ Polycarbonat: CDs, Armaturen und Plastikteile im Auto, Haushaltsgegenstände, transparente Babyplastikflaschen, Nahrungs- und Getränkeverpackungen usw. Auch Epoxidharze, Kleber und viele Do-it-yourself-Produkte enthalten BP-A, Nahrungsmittel- und Getränkedosen werden in der Regel innen mit einem BP-A-haltigem Epoxidharz überzogen. Der jährliche Verbrauch von BP-A in der EU wird auf über 640.000 t pro Jahr geschätzt. In Deutschland sind es jährlich 410.000 t.

Frankreich erwägt derzeit ein Verbot dieser Chemikalie in Lebensmittelverpackungen ab 2015. Ein Verbot hier wäre auch auf Bundesebene möglich.

Piratenpad

https://saar.piratenpad.de/248

Datum der letzten Änderung

13.10.2012

Status des Antrags

Pictogram voting keep-light-green.svg erfolgreich eingereicht