SH Diskussion:LPT2012.1/Anträge/P001 Hatschi2

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Kritik an "evidenzbasierter Medizin" (inzwischen entfernt)

Ich bezweifele die Sinnhaftigkeit des Antrages.

Wenn Du keine unbelegten Therapien bezahlen willst, schreib es doch in den Antrag rein.

Fakt ist das viel anthroposopische und homöopathische Präperate Kraft Arzneimittelgesetz ohne nennenswerten Belege auf dem Markt sind.

Evidenzbasiert ist ein Modewort und Torschlagargument, das normalerweise genutzt wird, um bewährte Behandelungen nicht bezahlen zu wollen.

-> Nimm evidenzbasiert aus dem Antrag!!!


Zitat: "Evidenzbasierte Medizin (EbM, von englisch evidence-based medicine „auf Beweismaterial gestützte Heilkunde“) ist eine jüngere Entwicklungsrichtung in der Medizin, die ausdrücklich die Forderung erhebt, dass bei einer medizinischen Behandlung patientenorientierte Entscheidungen nach Möglichkeit auf der Grundlage von empirisch nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden sollen." [1] Die Liste der Kritik ist in dem Artikel zu recht lang.

Wissenschaftlich beruht die Evidenzbasierte Medizin auf nichts anderes als einer Theorie um verschiedenen Arten und Konzepte(Studien) für die Gewinnung von Erkenntnissen in eine Reihenfolge zu bringen. Die höchste Güte sind nach einer verbreiteten Sicht der Theorie Metastudie, also Vergleiche von verschieden Studien. Solche Metastudien als Interpretationen der Primärdaten bringen nicht notwendiger weise besser Erkenntnisse, da die Anzahl der primär Studien regelhaft gering ist und sie Gelegenheit für Verfälschung bieten. Die nächst niedriger Stufe sind (doppelblinden) randomisierte Studien, weil man glaubt, durch die Verteilung von bekannten Risiken/Faktoren auf beide Gruppen auch die unbekannte richtig zu verteilen.

-> Der entschiedene Punkt ist aber ein anderer: für sehr viele Therapien deren Wirksamkeit unstrittig ist, wurden nie Studien nach den heute modernen doppelblinden, randomisierten Studien Design durchgeführt. Für viele Fragestellungen ist es auch nicht geeignet oder ethisch nicht möglich.

-> Wenn man nur erstattet, was durch Evidenz der höchsten Klassen belegt ist, streicht man das Arsenal der Behandlungsoptionen zusammen. 
Das EU-Recht ist so gestrickt, das keine Studien für patentfreie Behandlungen für Unternehmen kommerziell vertretbar sind.

Um das zu verstehen hier mal das Prinzip der Finanzierung der Pharmaforschung:

Nennenswerte staatliche Mittel für Pharmaforschung gibt es meines Wissens nicht. 
Unsere Arzneimittelforschung/Innovation wird quasi im Umlage-verfahren bezahlt. 

Die forschenden Unternehmen melden ein Patent an, machen extrem teure klinische Studien für die großer Sachverstand und Erfahrung notwendig ist. Nur in den seltenen Fällen, wenn diese Erfolgreich sind, kann ein Antrag auf Arzneimittelzulassung / ( z.T. auch Zertifizierung als Medizinprodukt) Erfolg haben. Dann sind 5-12 Jahre der Patentlaufzeit noch übrig. In dieser Zeit versuchen die Unternehmen genug Geld einzunehmen um die Investition in Ihre Forschung durch weltweite Vermarktung reinzuholen. Die Preisgestaltung richtet sich nach dem Lebensstandard des Marktes. Bei Patentablauf ist game over. Die Generikaunternehmen können auf alle Studien des Innovators Bezug nehmen. Es gibt keine Möglichkeit über Betriebsgeheimnisse die Konkurrenz / den Preisverfall zu stoppen.

Alle Unternehmen, deren Forschung keine hinreichende Erfolge aufweist, gehen Pleite. ( ca. 50% der deutschen Biotech start-ups ist es so ergangen, venture pur.)
könntet Ihr Eure Anmerkungen unterschreiben und ggf. mit Doppelpunkt einrücken? Danke! datenritter 18:46, 6. Jan. 2012 (CET)

Ich halte den Zusatz deines Antrags, evidenzbasierte Medizin für parteischädigend. Begründung: Es beschneidet Grund- und Bürgerrecht. - Die Freiheit eines jeden die Therapieform zu wählen, die er/sie möchte. - Entmündigung und Kategorisierung von Menschen. (letzteres beruht auf der Diskussion in der Diskursliste, welche von deiner Seite aus gänzlich frei von Toleranz geführt wurde). Die „Keule“ der Wissenschaft wird hier zum Dogma stilisiert. Evidenzbasierte Medizin wurde ursprünglich als Werkzeug für Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern entwickelt um die Arbeit effektiver zu gestalten (und wird nun unter anderem benutzt um beispielsweise die Homöpathie in Frage zu stellen). Dazu ein Link aus dem Ärzteblatt: http://www.aerzteblatt.de/archiv/49323

Dass der Begriff entfernt werden soll, wurde bereits auf der Diskursliste bereits gesagt. Danke für die zusätzlichen Hinweise. (Ich würde Dir allerdings empfehlen, mit dem Begriff "parteischädigend" etwas vorsichtiger zu sein. Und auch sonstige Verurteilungen sind eher nicht so nützlich, wenn Du willst, dass man Dir zuhört.)
Was Homöopathie angeht: Die wird nicht nur durch ebM in Frage gestellt, sondern bereits durch ganz normales rationales Denken - wenn man denn mal des Esostock aus dem A... nimmt und sich drauf einlässt. datenritter 18:46, 6. Jan. 2012 (CET)
"Ein Verstand, der nur Logik ist, gleicht einem Messer, das nichts ist als Klinge. Die Hand wird blutig beim Gebrauch. (Tagore)"
Jetzt hast Du ein Zitat zweckendfremdet, um was zu sagen? Das es falsch ist, rational zu denken? (Mal abgesehen vom Unterschied zwischen rational und rein logisch...) Wenn das so wäre, wie wäre die Behauptung, H. sei wirksam, dann zu belegen? datenritter 13:13, 11. Jan. 2012 (CET)