SH:LPT2012.2/Anträge/WP008 Biogas aus Wildpflanzen statt Mais

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Dies ist ein Antrag zur Änderung des Wahlprogramms zur Landtagswahl an den Landesparteitag 2012.2.

Antrag Nummer WP008 an den LPT 2012.2.
Beantragt von
Karsten "Kiribati" Kuhls
Titel 
Biogas aus Wildpflanzen statt Mais
Empfehlung der Antragskommission
formal ok
betrifft Abschnitt/Kapitel 
14 (Energiepolitik)

Antragstext

Der LPT möge beschließen, das Kapitel 14 (Energiepolitik)im Wahlprogramm um folgenden Abschnitt zu ergänzen:

Biogas aus Wildpflanzen statt Mais

Die Piratenpartei Schleswig-Holstein spricht sich für den kurzfristigen Start eines Modellversuches „Biogas aus Wildpflanzen“ aus. Ziel ist es, die in unverantwortlichem Maß sich ausbreitenden und unsere Kulturlandschaft zerstörenden Maismonokulturen zügig durch den ökologischeren und ressourcensparenderen Anbau von Wildpflanzen als Energielieferanten zur Biogaserzeugung zu ersetzen.

Begründung

Die Bevölkerung Schleswig-Holsteins geht zunehmend auf die Barrikaden gegen die „Vermaisung“ der Kulturlandschaft. Außerdem gehört das Getreide Mais als Lebensmittel nicht in (Bio-) Tanks sondern allenfalls auf den Teller.

Lt. taz v. 5./6.5.2012 sammelt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (http://www.lwg.bayern.de/presse/2010/38500/index.php) seit 2009 gute Erfahrungen mit einem Saatgutgemisch aus 25 verschiedenen Pflanzenarten. Auch das Greenpeace-Magazin 5/2012 beschäftigt sich mit dem Thema. Weitere Informationsquellen: Modellprojekt Konstanz GmbH (https://www.uni-hohenheim.de/news/naturschutz-und-bioenergie-oekologe-erfasst-artenvielfalt-auf-energiepflanzenfeldern-1); Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz in Singen (http://www.iln-singen.de/paperiln.pdf).

Die Erfahrungen:

  * Die  Flächen lassen sich mit herkömmlicher Landtechnik bewirtschaften; 
  * die Erträge der Blumenwiese erreichen 50-70% des Referenzertrages 
    eines Maisfeldes; 
  * trotz des geringeren Ertrags soll die Blumenwiese dem Mais 
    wirtschaftlich mindestens ebenbürtig sein, denn der geringeren 
    Ausbeute pro Hektar stehen beträchtliche Einsparungen gegenüber: 
       * die Pflanzen werden nur einmal ausgesät, ehe 5 Jahre lang geerntet 
         werden kann; 
       * das spart Saatgut und Maschinenzeiten; 
       * Kosten für Dünge- und Spritzmittel entfallen, da die Wildpflanzen 
         ohne Agrochemie auskommen. 
  * Ökologische Vorteile:  Förderung der Artenvielfalt; Rückzugsraum 
    für Wildtiere, Nahrung für Bienen und Hummeln; durch Verzicht auf 
    Chemie werden Boden und Grundwasser geschützt; der reduzierte 
    Maschineneinsatz auf dem Feld mindert die Bodenverdichtung; die 
    Bodenbedeckung auch im Herbst bietet Schutz vor Erosion; die 
    naturnahen Blumenkulturen sind unempfindlicher gegen Hagelschlag 
    als Maismonokulturen. 

Gelingt es den Piraten, auch durch pointierte Thematisierung in der parlamentarischen Arbeit, im Land die Meinungsführerschaft zu diesem brisanten Thema zu gewinnen, dürften uns die Sympathien der Bevölkerung nur so zufliegen.

Der Programm-Antrag „Aufbau und Betrieb von Power to Gas Anlagen in SH“ von Ma.willner stellt m. E. die ideale Ergänzung zum Wahlprogramm-Antrag „Biogas aus Wildpflanzen“ dar, beide sollten bei Annahme durch den LPT redaktionell im Programm benachbart aufgenommen werden. Gemeinsam stützen sie die Forderung nach Dezentralisierung der Energieerzeugung und geben eine in Schleswig-Holstein bisher noch nicht breit diskutierte, zukunftsfähige Neuorientierung in einem wichtigen Bereich der „Energiewende“ vor.

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