RP:Kreisverband Bad Kreuznach/Pressemitteilungen/20120624
Leitungsfreistellung in Kindertagesstätten.
Mit großer Sorge beobachten die Kreuznacher Piraten die Absichten im Landkreis Bad Kreuznach Einsparungen im Bereich der Leitungsfreistellungen in Kindertagesstätten vorzunehmen. Man darf sich fragen, wie Landrat Franz-Josef Diel es schaffen will, seine Aussage “Die Stunden für Leitungsfreistellungen in Kindergärten unserer Region werden nicht zurückgefahren“, mit der gleichzeitigen Ankündigung von Kürzungen bei der Leitungsfreistellung in Einklang zu bringen. Der Kreistag scheint zu beabsichtigen, die finanzielle Situation des Kreises zu verbesseren, in der Erwartung, dass die Träger der Kitas den gekürzten Anteil übernehmen können und werden.
Die Verwaltungsaufgaben der Leitung einer Kindertagesstätte sind umfangreich und anspruchsvoll, dies gilt noch in höherem Maße für die Erziehung der Kinder. Die Erwartung, dass ErzieherInnen die Kindererziehung nur mit halber Aufmerksamkeit erledigen um "nebenher" die Verwaltungsarbeit machen zu können, ist für die Piratenpartei Bad Kreuznach nicht akzeptabel. Die Einführung der Leitungsfreistellung war ein Schritt in die richtige Richtung. Eine Anhebung der Wochenstundenanzahl für die Leitungsfreistellung wäre die richtige Konsequenz und nicht die Kürzung der Zuschüsse. Eine Reduzierung oder gar eine Abschaffung der Leitungsfreistellung kann nur dazu führen, dass ein sicherer Betrieb der Kitas nicht mehr gewährleistet ist. Die denkbaren Folgen von Burn-Out gefährdeten LeiterInnen auf deren zu betreuende Gruppen müssten auch unserem Landrat schlaflose Nächte bereiten.
Für die Kreuznacher Piraten steht der Kreis mit seinen ursprünglichen Zusagen weiter in der Pflicht. Die damaligen Beschlüsse standen weder unter einem Vorbehalt noch unter einer zeitlichen Begrenzung. Im Vertrauen auf diese Zusagen wurde in den Kindertagesstätten Personal eingestellt und die Struktur gemäß der Ansage des Kreises angepaßt. Daher fragen sich die Kreispiraten, in welchem Umfang Zusagen des Kreises getraut werden kann. Wenn der Träger die Kosten für die Weiterführung der Leitungsfreistellung, die bisher vom Kreis getragen wurden, nicht übernehmen kann, fehlen Personalstunden und somit Zeit für die Erziehung der Kinder.
Die Piraten sehen das Thema Erziehung und Bildung als zentrale Aufgabe der Gesellschaft und fordern die politisch Verantwortlichen dazu auf, diese Herausforderung zum Wohle der Kinder zu gestalten. Die Kreuznacher Piraten fordern den personellen Gruppenschlüssel so zu verbessern, das in den Kindertagesstätten mehr Erzieher als heute für die Arbeit mit den Kindern zur Verfügung stehen. Die angesehene und wertvolle Arbeit der Kindererziehung darf nicht durch das Gebot des Sparens ausgehölt und negativ beeinträchtigt werden. Die erhoffte Einsparung von 100.000 € ist im Verhältnis zum leider ohnehin vorhandenen Haushaltsloch nur ein winziger Tropfen auf den heißen Stein, für die Kitas aber ein gewaltiger Brocken, der von den ärmeren Gemeinden eher nicht aufbgebracht werden kann.
Der gute Ansatz des Kreises vor rund zwei Jahren in dieser Sache wäre dann womöglich zunichtegemacht. Die Träger, die im Vertrauen auf Zusagen des Kreises Personal aufgestockt hatten, müssen nun zusehen, wie sie mit einer möglichen Abschaffung der teilweisen Freistellung der Leitung zurecht kommen. Auch reichere Gemeinden fragen sich möglicherweise, warum sie für eine denkbare Lastenverschiebung zu Gunsten des Kreis herhalten sollen. Unsicherheiten für die Eltern, die betroffenen Mitarbeiter und die Träger können unmöglich seitens der Handelden im Kreis gewollt sein!