NRW:Arbeitskreis/Nationalpark Teuto/Sonstige Papiere/Gedächtnisprotokoll - Ortsbesichtigung Nationalpark Teuto

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Eckdaten

Was: Sonstiges Papier des Arbeitskreis Nationalpark Teuto
Erstellt am: 22.08.2012
Index: SP-NRW-AK-Nationalpark Teuto-20120822-1

Text

Gedächtnisprotokoll: Ortsbesichtigung Nationalpark Teuto
Rundgang auf Einladung Koordinierungsstelle am 19.8.2012 von 14:00 Uhr - 17:30 Uhr

Teilnehmer

Gastgeber: Koordinierungsstelle Naturschutzverbände, Herr Förster
2. Referent: Landesverband, Revierförster Hiddessen, Herr Raphael
12 interessierte Bürger (u.a. Thorsten Krienke und Jürgen van Schwamen)


Route

AK Nationalpark Teuto-Tour I.jpg

AK Nationalpark Teuto-Tour II.jpg


Ablauf

Besichtigung des zu tauschenden Geländes und anderer erdgeschichtlich interessanter Locations

  1. Buchenbestand
  2. Fichtenbestand
  3. Abgeholzter Fichtenbestand wegen Borkenkäferbefall
  4. Mischwald
  5. Geschlagenes und Lagerholz im Wert von ca. Euro 120.000,-
  6. Geologisch und steinzeitgeschichtlich interessantes Gelände und Quellgebiet


Methode

  • Referate mit Diskussion
  • Offene Fragen-Runde
  • Streit-/ Zwiegespräch zw. Herrn Raphael und Herrn Förster


Aussagen Herr Raphael (LandesV u. Revierförster)

I. zu wirtschaftlichen Aspekten

  • Bewirtschaftung des Forstes Hiddessen bringt Gewinn von Euro ~1 Mio. Euro pro Jahr
  • Gewinn fließt zu 100% in Kulturbetrieb Lippe (u.a. Bibliothek, Landesmuseum, Landestheater, etc.)
    • Kosten pro Jahr 4,5 - 5 Mio. Euro
    • Sind die Kosten gedeckt wird darüber hinaus nicht weiter produziert
  • Land NRW hat noch keine gleichwertige Tauschfläche angeboten
  • Gleichwertige Tauschfläche müsste ~20% größer sein als der Nationalpark, also statt 4,8ha jetzt 6ha, auf Grund der minderen Holzqualität
  • Gesamter Buchenholzeinschlag geht zu 100% in die heimische Holzindustrie (insb. Blomberg)
  • Fichte ist minderwertig und bringt nicht den Ertrag, da es hauptsächlich Industrieholz oder Brennholz ist


II. zu Nationalparkeffekten

  • Borkenkäfer würden sich im Urwald Teuto ausbreiten
  • mehr Totholz würde entstehen
  • Totholz kollidiert mit Amtshaftung und Verkehrssicherungspflichten an den Wegen
  • An den Wegen müsste Totholz geräumt werden, obwohl für gedeihliche Forstentwicklung nötig (siehe BNnaturSchG, LWwaldG)
    • Folge: Renaturierung 50% der gesamten Fläche wäre ohne stehendes Totholz (entlang der Wege - Abstand ~30m) --> kleineres Wegenetz
  • Verbesserung des Artenreichtums nach Studien entkräftet
  • Besucherzahlen in allen Nationalparks rückgängig, außer Wattenmeer und Müritz
  • Gewinns aus Forstwirtschaft reduziert, Nachhaltigkeit wird erschwert wenn die Produktivität gleich bleiben soll
    • Problem: Arbeit im Sinne des Naturschutz dann fast unmöglich
  • Ende der Brennholzwirtschaft (mit Brennholzlagern im Kellerwald schlechte Erfahrungen gemacht)


III. Ausblick

Vermutung/ Annahme: LandesV und Land werden sich nicht einig, LandesV wird den Forst Hiddessen nicht abgeben, Thema erledigt, die entscheidende Vorstandssitzung wird im Herbst 2012 erwartet


IV. Nachtrag

  • Derzeit wird bereits viel Naturschutz umgesetzt (Bsp. die vielen im Teuto heimischen Spechtarten und die Insel mit "Naturwald")
  • Kein weiterer Verkauf von lippischen "Tafelsilber" --> emotionales Argument
  • Problemkreis „Prinz zu Lippe“ nicht entscheidend für die Umsetzung der Nationalparkidee


Aussagen Herr Förster (Koordinierungsstelle Naturschutzverbände)

  • nur 4% des Waldes in OWL sind betroffen
  • weniger als 0,6% des gesamten Waldes BRD sind Nationalpark
  • internationale Verpflichtung sind einzuhalten
  • positive Effekte auf Tourismus und Arbeitsplätze
  • Förderung des Artenreichtums
  • Verhältnismäßigkeit (1km Autobahn kostet 10 Mio. Euro)


Anmerkungen / Eindrücke

  • Herr Förster erweckte den Eindruck sich mit der Materie in einigen Bereichen nicht detailliert genug auseinander gesetzt zu haben.
    • benannte Kiefern als "Tanne"
    • sprach von einem "exemplarischen Borkenkäferbefall" wo keine Käfer zu sehen waren
    • Buchenbestand wurde von ihm mit ~40% angegeben, Herr Raphael zitierte einen Wert aus einer Studie von 56%
  • Rundgang ging auch durch Teile, die nicht zum Nationalpark Teuto gehörten
  • Herrn Förster schien es weniger konkret um die Kulisse Nationalpark Teuto zu gehen, als um die Natur im Allgemeinen und die Möglichkeiten/Perspektiven des Gebiets.


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