NRW:Arbeitskreis/Kommunalpolitik Mönchengladbach/Pressemitteilungen/2012-07-23 Umstrittene Erdgasbohrungen in Mönchengladbach?
Umstrittene Erdgasbohrungen in Mönchengladbach?
Radio 90,1 berichtete, die Firma BASF Wintershall wolle in Mönchengladbach Probebohrungen nach Gas im Schiefergestein durchführen. Dabei soll geprüft werden, ob sich der Einsatz des umstrittenen Hydraulic Fracturing als Fördermethode lohne.
Hydraulic Fracturing, kurz Fracking, ist ein spezielles Verfahren zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Kohlenwasserstofffeldern (z.B. Schiefergestein). Dazu wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in ein Bohrloch gepresst, um das Gestein um die Gaslager aufzubrechen. Grosse Mengen der zum Einsatz kommenden zum Teil hochgiftigen Chemikalien verbleiben nach dem Ende der Förderung im Untergrund und stellen so ein erhebliches Risiko für unser Trinkwasser dar. Laut einer Studie der Firma EXXON liegen die unkonventionellen Vorkommen in Deutschland in der Regel weniger tief als konventionelle Lagerstätten. Der Abstand zum nutzbaren Grundwasser und zu grundwasserabhängigen Ökosystemen ist damit geringer, die Risiken für unser Grundwasser somit unabschätzbar groß.
Die PIRATEN in NRW lehnen Fracking als Fördermethode ab, da sie unkalkulierbare Risiken für unsere Umwelt und unser Trinkwasser bedeutet. Die PIRATEN in Mönchengladbach fordern die umgehende Offenlegung aller relevanten Daten durch Behörden und Betreiber und eine frühzeitige Beteiligung der Bürger.
Die Lage in unserer Region
Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Firma BASF Wintershall 2010 die
Aufsuchungserlaubnis für unkonventionelle Kohlenwasserstofffelder, u.a. für das
sog. „Feld Rheinland“ (1.403 Quadratkilometer), erteilt. Das „Feld Rheinland“
umfasst die Kreise Mönchengladbach, Viersen, Heinsberg sowie die nördlichen
Teile der Kreise Düren und Aachen. Zuständig für Genehmigungen ist die
Bezirksregierung Arnsberg.
Gasabbau in den USA lässt Wasser brennen
Stellen Sie sich vor: Aus einem ganz normalen Wasserhahn läuft Wasser in ein
Küchenspülbecken. Dann hält jemand ein Feuerzeug an den Wasserstrahl und
plötzlich brennt das ganze Becken. Was völlig unmöglich erscheint, ist in
diversen Gemeinden an der amerikanischen Ostküste Realität: Ihr Trinkwasser
enthält neuerdings Erdgas, Brunnen werden unbrauchbar, erboste Anwohner stellen
Videos wie das von brennendem Wasser zu Hunderten ins Internet.
Die Ursache: Gasabbau mit der relativ neuen Methode des hydraulischen Brechens,
kurz Fracking.
In Europa sind erste Verbote von Fracking erlassen worden
Das französische Parlament beschloss 2011, die umstrittene Erdgasförderung per
Fracking offiziell zu verbieten. Auch in Bulgarien und in den Niederlanden
(Provinz Brabant) sind Verbote erlassen worden.
Die Reaktion der NRW Landesregierung
In NRW gibt es im Moment ein Fracking Moratorium und die Landesregierung hat ein
umfassendes Gutachten zu den Risiken von Fracking in Auftrag gegeben. Dieses
Gutachten soll Ende August vorliegen. Die Zusammenarbeit mit einem
projektbegleitenden Arbeitskreis, dem auch Bürgerinitiativen und Umweltverbände
angehören, wurde am 15.6.2012 aufgekündigt. Ein Zwischenbericht soll entfallen.
Wie wird die Entscheidung der Landesregierung ausfallen? Wie stehen die
Landtagsabgeordneten Körfges/SPD und Post/CDU aus Mönchengladbach zu diesem Thema?
Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung:
Arbeitskreis-Kommunalpolitik der Piratenpartei Mönchengladbach
Igor Markus Tischlik, Telefon: 02166-614580
Klaus Heimbucher, Telefon: 0174 /87 25 455
Piratenpartei Deutschland
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