NRW-Web:News/2011-07-26 - Aufruf zur Teilname an der FsA-Demo in Berlin

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Aufruf zur Teilnahme an der FsA
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Berlin - Samstag, 10. September 2011 - Ein Zug zieht sich durch die Straßen der Hauptstadt. Gesichter ohne Angst, von Menschen die frei sein wollen. Zeige dein Gesicht, sei dabei, komm nach Berlin. Der Landesverband NRW ruft alle seine Mitglieder und Freunde auf am 10. September in Berlin dabei zu sein und sich stark zu machen für ein Leben in Freiheit und ohne Angst.

Wer fährt hin und kann jemanden mitnehmen? Eine Mitfahrbörse findet ihr hier.

Wir unterstützen den Aufruf der Veranstalter.

Aufruf zum Aktionstag “Freiheit statt Angst” am 10. September 2011

Ein breites gesellschaftliches Bündnis ruft zur Demonstration für die Stärkung unserer Bürgerrechte, für einen besseren modernen Datenschutz und für ein freies Internet auf: Am Samstag, den 10. September 2011 wird unter dem Motto "Freiheit statt Angst" in Berlin und in anderen Städten weltweit ein internationaler Aktionstag für eine offene Gesellschaft und gegen den ausufernden Überwachungswahn stattfinden. Die Überwachung greift um sich. In der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz, an Universitäten, in den Schulen und im Privaten, werden wir zunehmend beobachtet. Staatliche Stellen und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren unser Leben immer lückenloser. Egal was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wo wir uns bewegen, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren – der “große Bruder” Staat und die “kleinen Brüder und Schwestern” aus der Wirtschaft wissen es genauer als je zuvor.

Die Gläsernen BürgerInnen werden Realität. Immer mehr Informationen vervollständigen das Bild, das sich Staat und Wirtschaft über jede und jeden Einzelnen von uns machen. Neben Telefondaten, Internetdaten, Bewegungsdaten und Gesundheitsdaten werden auch Daten aus sozialen Netzwerken, ArbeitnehmerInnendaten, Volkszählungsdaten, Geodaten sowie politische und biometrische Daten zwangsweise erhoben und meist zentral gespeichert. Das Missbrauchspotential wächst täglich und potenziert sich mit jeder neuen Datensammlung. Datensammelwut kennt keine Grenzen. Die Europäische Union setzt immer häufiger auf Überwachung und auf einen immer entgrenzteren Datenaustausch der Eingriffsbehörden. Mit einer flächendeckenden Vorratsspeicherung der Telekommunikationsdaten, Internetsperren, elektronischer Flugpassagierakte und dem EU-Sicherheitsprogramm (Stockholmer Programm) stehen weiter verschärfte Sicherheits- und Überwachungsbefugnisse auf der politischen Agenda.

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Datenberge gefährden unsere Sicherheit. Die zunehmende elektronische Erfassung und Überwachung der gesamten Bevölkerung schafft keinen nachweisbar verbesserten Schutz vor Kriminalität, kostet aber ´zig Millionen von Euro, stellt alle Bürgerinnen und Bürger unter Generalverdacht und gefährdet ihre Privatsphäre. Die Unschuldsvermutung wird zunehmend zu einem Lippenbekenntnis aus vergangener Zeit. Gezielte und sinnvolle präventive Maßnahmen, sowohl technischer als auch sozialer Art, zur Stärkung unserer Sicherheit bleiben dabei auf der Strecke. Überwachungsinfrastrukturen und Datenpools sind missbrauchsanfällig und bilden selbst ein Sicherheitsrisiko.

Massenüberwachung gefährdet die offene Gesellschaft. Wer sich ständig überwacht und beobachtet fühlt, kann sich nicht mehr unbefangen bewegen und freizügig seine Rechte ausleben. Massenüberwachung schadet nicht nur Minderheiten sowie jeder und jedem Einzelnen von uns, sondern behindert auch massiv die Arbeit und das Engagement von Privatpersonen und Organisationen der Zivilgesellschaft. Überwachung, Misstrauen und Angst erzeugen schrittweise eine Gesellschaft unkritischer BürgerInnen, die "nichts zu verbergen" haben, und dem Staat gegenüber – zur vermeintlichen Gewährleistung einer totalen Sicherheit – gehorsam ihre Freiheitsrechte aufgeben. Eine solche Gesellschaft wollen wir nicht!

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Deswegen gehen wir auf die Straße! Wir wollen eine freie, demokratische und offene Gesellschaft, die ohne bedingungslos private Räume und Kommunikation nicht existieren kann. Wir streiten für ein freies Internet mit gleichem Zugang für alle, ohne Diskriminierung einzelner Inhalte und für den Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit im Internet weltweit. Der Respekt vor unserer Privatsphäre ist unabdingbarer Bestandteil unserer menschlichen Würde – und zwar in allen Lebensbereichen. Um eine 180-Grad-Wende des gegenwärtigen Überwachungswahns zu fordern, werden wir am Samstag, den 10. September 2011 unter dem Motto "Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn!" durch Berlin ziehen. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, an der Demo teilzunehmen! Die PolitikerInnen und KonzernlenkerInnen sollen sehen, dass wir bereit sind, für unsere Freiheit auf die Straße zu gehen.


Update 07. August 2011
Beteilige dich an der finanziellen Unterstützung der Demo mit 10€ und verpflichte dich mit einem Pledge. Sei einer von 200 Leuten, die Freiheit statt Angst zu einem Erfolg machen wollen. Die Aktion läuft bis zum 26. August 2011.
http://www.de.pledgebank.com/fsa2011

Wer nicht ganz so weit fahren möchte, der kann für das gleiche Ziel auch in Brüssel demonstrieren. Unter dem Motto "Freedom Not Fear" gehen eine Woche nach Berlin zwischen dem 17. und dem 19. September 2011, aufgerufen von zahlreichen Organisationen Menschen auf die Straße und zeigen den Verantwortlichen in der EU, dass Überwachung und Kontrolle von Bürgern nicht widerspruchslos hingenommen wird.

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Auch hierfür gibt es eine Mitfahrerbörse.

Quellen:

Aufruf
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26. Juli 2011 15:39 Uhr