NDS Diskussion:AG Bildung/Programm neu
Inhaltsverzeichnis
- 1 Punkte vom Wolfenbüttler Programmparteitag
- 2 Bildung für Niedersachsen
Punkte vom Wolfenbüttler Programmparteitag
- Gesamtschule - Frontalunterricht streichen Big Arne 03:31, 31. Aug. 2010 (CEST)
- erledigt --O.tacke 15:14, 1. Sep. 2010 (CEST)
- Lehrmittelfreiheit integrieren Big Arne 03:31, 31. Aug. 2010 (CEST)
- offene Hochschule integrieren Big Arne 03:31, 31. Aug. 2010 (CEST)
- Hochbegabung / Lernbehinderung stärker trennen Big Arne 03:31, 31. Aug. 2010 (CEST)
- zumindest umformuliert, aber sicher noch nicht ideal --O.tacke 15:14, 1. Sep. 2010 (CEST)
Bildung für Niedersachsen
Diskussion
Hier wäre noch ein guter Platz für eine kurze Einleitung, oder? Für eine ganz allgemeine Beschreibung des Stellenwerts von Bildung für die Piraten. Würde ich ggf. übernehmen. --O.tacke 12:56, 1. Sep. 2010 (CEST)
Frühkindliche Bildung
Die frühkindliche Bildung hat für die Ziele der Piratenpartei zentrale Bedeutung. Ihre Aufgabe ist es, alle Kinder individuell so zu fördern, dass sie mit möglichst guten Grundvoraussetzungen ihre Schullaufbahn beginnen können. Mögliche körperliche oder seelisch bedingte Nachteile oder Entwicklungsverzögerungen müssen dabei berücksichtigt werden; die soziale oder kulturelle Herkunft darf dabei keine Rolle spielen. Die Piraten Niedersachsen setzen sich deshalb für eine kostenlose (inklusive Verpflegung und Verbrauchsmitteln) und auf Wunsch ganztägige Betreuung in wohnortnahen (oder wahlweise arbeitsplatznahen) Kindertagesstätten mit sinnvollen Öffnungszeiten ein. Das Recht darauf ist für Kinder ab dem dritten Geburtstag gesetzlich festzuschreiben. Die Jugendämter sollen alle Eltern vor dem dritten Geburtstag des Kindes durch verständliche Informationen über die Vorteile des Besuchs einer Kindertagesstätte aufklären.
Eltern sollen die Kindertagesstätte (mit Ausnahme von speziellen heilpädagogischen Einrichtungen) für ihre Kinder frei wählen dürfen; bei überzähligen Anmeldungen in einer Einrichtung entscheiden Geschwisterbonus und wahlweise Nähe zu Wohnort oder Arbeitsort der Erziehenden. Konfessionelle, soziale, kulturelle oder sonstige Zugangsbeschränkungen dürfen in ganz oder teilweise öffentlich finanzierten Einrichtungen nicht zulässig sein.
Alle Kinder sind im Alter von vier Jahren durch entsprechend geschultes Personal in ihren Entwicklungsfortschritten zu bewerten. Förderungsbedürftige Kinder müssen eine intensive sprachlich-motorische Förderung erhalten, um Defizite bis zum sechsten Lebensjahr auszugleichen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern muss dabei aktiv gefördert werden. Die fachliche Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher soll verbessert werden, indem die Ausbildung durch Einbeziehung von Hochschulen in dualen Ausbildungsmöglichkeiten verbessert wird.
Ziel der Piraten Niedersachsen ist die Anerkennung eines konkreten Bildungsauftrags von Kindertagesstätten und die Finanzierung entsprechend der Regelung für Schulen.
kürzere allgemeine Alternative (Grundsatz)
Die frühkindliche Bildung hat für die Piratenpartei eine zentrale Bedeutung. Alle Kinder sollen individuell so gefördert werden, dass sie mit möglichst guten Grundvoraussetzungen ihre Schullaufbahn beginnen können. Die soziale Herkunft darf keine Rolle spielen. Mögliche körperliche oder seelisch bedingte Nachteile oder Entwicklungsverzögerungen müssen dabei durch geschultes Personal festgestellt und berücksichtigt werden.
Die Piratenpartei Niedersachsen setzt sich deshalb für eine möglichst frühe, kostenlose und auf Wunsch ganztägige Betreuung ein, die in wortortnahen oder arbeitsplatznahen Kindertagesstätten mit sinnvollen Öffnungszeiten angeboten wird. Ein ausgewogenes Verhältnis von Bindung und Bildung kann dadurch ermöglicht werden. Eltern sollen zu gegebener Zeit durch verständliche Informationen über die Vorteile aufgeklärt werden, die Kinder vom Besuch einer Kindertagesstätte haben. Sie sollen so weit wie möglich über die Kindertagesstätte für ihre Kinder frei wählen dürfen. Konfessionelle, soziale, kulturelle oder sonstige Zugangsbeschränkungen dürfen in ganz oder teilweise öffentlich finanzierten Einrichtungen nicht zulässig sein.
Computer in der Grundschule
Da Computer zum Lebensalltag gehören, sollten sie bereits in der Grundschule zum Thema gemacht werden, wo Lehrkräfte die Schüler bei ihren ersten Erfahrungen begleiten. Dabei gibt Unterrichtsinhalte, die sich am Computer einfacher (da interaktiver) nahe bringen lassen. Obwohl viele Aufgabenstellungen, gerade in der Grundschule, mit Computern sehr viel schneller gelöst werden können, geht es primär um die Vermittlung eines intuitiven Verständnisses von Zusammenhängen. Dieses entsteht nicht, wenn Schüler hauptsächlich automatisierte Lösungswege verwenden. Daher darf der Computereinsatz nicht dazu führen, dass wichtige Grundfertigkeiten wie Schreiben und Rechnen nur noch mit dem Computer ausgeübt werden können. Auch gesundheitliche Aspekte dürfen nicht außer Acht gelassen werden. So ist beispielsweise eine einseitige motorische Belastung zu vermeiden. Entsprechende Studien über die gesundheitlichen Aspekte der Arbeit vor dem Bildschirm für Schüler müssen berücksichtigt bzw. in Auftrag gegeben werden.
Das gegliederte Schulsystem
An dieser Stelle bietet sich vielleicht eine kurze Erklärung an, weshalb die Gesamtschule nicht als pauschaler Ersatz gefordert wird (vgl. Fragen auf dem Parteitag). Würde ich ggf. auch übernehmen. --O.tacke 13:17, 1. Sep. 2010 (CEST)
- ich bin der Meinung, dass ein Wahlprogramm knackige Punkte haben muss und zielgruppenorientiert sein muss. Von denLeuten, die ihre Kinder auch selbst dorthin schicken (das ist die Nagelprobe!!) gibt es praktisch keine Eltern, die aktiv politisch Befürworter von Hauptschule und Realschule sind! Dort wo es aus reichend Gesamtschulen gibt, ist die Hauptschule schon richtig, die Realschule fast tot.
- Da können wir diese beiden Schulformen nur noch als "Brückenauslaufmodelle" in unserem Programm lassen.
- Denn langfristig wird das Gymnasium auch auslaufen müssen. Immer mehr Schüler machen Abitur (in meiner Jugend 5% jetzt 50%, in 10 Jahren vielleicht 70%) Ich schätze mal, dass die Schüler trotz wesentlich besserer Zensuren nicht schlauer geworden sind. Abitur wird also normal!
- Und wenn es normal wird, kommt folgende Frage auf: Wie verwirklichen wir durchgängig gleiche Bildungschancen für alle, die auch den letzten Spätentwickler mitnimmt, dann bleibt nur die integrierte Gesamtschule - skandinawisch oder nicht.
- Im ländlichen Bereich (so heute der Philologenverband in der HAZ) wird es darauf herauslaufen, dass für Gymnasium und gleichzeitig integrierte Gesamtschule kein Platz sein könnte. Da werden wir uns klar entscheiden müssen, für was wir stehen.
- Und so eine klare Entscheidung erwartet der Wähler.
- Da bleibt uns nur die Wahl:
- Gymnasium und Gesamtschule sollen an allen Orten gleichrangig gefördert werden
- Gymnasien gehen vor
- Gesamtschule geht vor
- Den Vorteil eines früheren Berufseintrittes durch Haupt- oder Realschulabschluss nimmt ohnehin kaum wenig wahrgenommen, auch, weil die nun nur noch 2 Jahre Abstand gering sind und weil eben bei "Abitur ist normal" die Berufschancen nach 10 Jahren nicht so toll sind. Also wer irgendwie kann, versucht eine Fachoberschulreife zu bekommen, oder wird in eine berufvorbereitende schulische Ausbildung an den Berufsschule gehen. --Junghänel 08:04, 2. Sep. 2010 (CEST) warum wird das nicht alles gelb?
- Wegen der Leerzeilen; korrigiert --O.tacke 12:51, 3. Sep. 2010 (CEST)
Hauptschule
Im Laufe der Zeit ist der Anteil der Schüler eines Jahrgangs, welche die Hauptschule besuchen, sehr stark gesunken. Zudem wird die Hauptschule als Abschiebemöglichkeit für verhaltensauffällige Schüler missbraucht, ohne deren Potential zu berücksichtigen. Dadurch ist das allgemeine Niveau der Hauptschulen erschreckend gesunken. Diesen Problemen ist entgegenzuwirken, beispielsweise durch:
- Stärkung der Hauptschulen (geringere Klassenstärken) Gibt es Studien dazu, ob geringere Klassenstärken an Hauptschulen etwas bringen? Für Grundschulen scheint das nämlich nicht zu gelten.[1] oder
- Zusammenlegung mit Realschulen oder
- Ersetzen durch Gesamtschulen.
Einige Hauptschulen haben einen hohen Anteil integrationsbedürftiger Kinder. Ist dies der Fall, muss mehr und ggf. besonders qualifiziertes Personal eingesetzt werden.
Realschule
Die Realschule hat in den letzten Jahren der Hauptschule den Rang der Volksschule abgelaufen. Die Realschule hat einerseits das Ziel, die Schüler zu einem Abschluss zu führen, der ihnen eine möglichst gute Ausbildung ermöglicht. Andererseits soll sie die Schüler, die das Potenzial dazu haben, zum Abitur zu führen; dies sollte üblicherweise durch einen frühzeitigen Wechsel aufs Gymnasium erfolgen.
Als Problem der Realschule könnte sich besonders das sogenannte G8-Abitur (12-jähriges Abitur) erweisen. Durch den entstehenden Selektionsdruck an den Gymnasien kommen von dort einige Schüler auf die Realschule, obwohl sie prinzipiell in der Lage wären, ein Abitur zu bestehen - sie sind aber mit der Geschwindigkeit der Wissensvermittlung überfordert. Es entsteht gleichsam ein unnötiger Konkurrenzdruck durch diese Schüler, die mit den Anforderungen der Realschule unterfordert sind. Ich habe das "diese" ergänzt. War das so gemeint? Sonst verstehe ich den letzten Satz nicht.
Gymnasium
Das Ziel des Gymnasium ist es, Schüler zur Hochschulreife zu führen und auf ein Hochschulstudium vorzubereiten. Da in der Zukunft Bildung und Wissen Schlüsselfaktoren für das Wohlergehen der Gesellschaft sind, ist es unser Ziel, möglichst viele Schüler zu einem Abitur zu führen, das international anerkannt ist. Durch die Festlegung auf das G8-Abitur als einzige Möglichkeit wird dies verhindert.
Demgegenüber stehen jedoch die Nachteile einer Abschaffung des G8-Abiturs, insbesondere die weitere Entfernung von internationalen Standards und ein erneutes Chaos, wie es die Abschaffung des G9-Abiturs nach sich zog. Unsere Lösung ist eine Koexistenz von G8 und G9. Diese ermöglicht Schülern nach nur 12 Jahren Schule ein Hochschulstudium zu beginnen. Trotzdem können diejenigen, die das zusätzliche Jahr benötigen, ein G9-Abitur auf dem ersten Bildungsweg abschließen.
Gesamtschule
Die Gesamtschule ist für immer mehr Eltern die Schule der Wahl für Ihre Kinder. Nach Möglichkeit sollten die Gesamtschulen ausreichende Kapazitäten besitzen, um alle angemeldeten Kinder aufzunehmen.
Es gibt Gesamtschulen in verschiedenen Ausprägungen. Allen gemein ist, dass alle Abschlüsse des klassischen dreigliedrigen Schulsystems auch dort erreicht werden können. Wichtig ist insbesondere, dass die Ausbildung an Gesamtschulen nicht einseitig auf diejenigen Schüler ausgerichtet ist, die dort das Abitur erlangen wollen; es werden vielmehr auch die anderen Schüler gut gefördert. Dazu gehört, dass in den Klassen üblicherweise der Anteil Schüler mit einer Empfehlung für die Realschule mindestens 20 Prozent, aber höchstens 50 Prozent betragen sollte. Quelle? Bei alternativen Konzepten wie KGS oder Kurssystem gilt das natürlich nicht. Was ist KGS?
Die Piratenpartei bekennt sich ausdrücklich auch zu kleineren Gesamtschulen, die dreizügig oder auch ein- oder zweizügig geführt werden können, wenn dies organisatorisch möglich ist (zum Beispiel in Kooperation mit anderen Schulen). Denkbar und ausdrücklich erwünscht sind alternative Konzepte, die zum Beispiel Kurse jahrgangsübergreifend gestalten.
Alternative Schulkonzepte
Momentan sind Schulen vielen Zwängen unterworfen. Ein Umsetzen alternativer Bildungskonzepte ist häufig nur an nichtstaatlichen Schulen möglich. Selbst bei der Umsetzung von Konzepten wie Projektarbeit oder Arbeitsgemeinschaften werden Schulen allein gelassen, wenn nicht sogar durch Überregulierung und starre Lehrpläne behindert.
Ein möglicher Weg das zu ändern ist eine Stärkung der Schulautonomie. Damit die Qualität der Bildung trotzdem gesichert wird, sind Evaluierungen unumgänglich. Die Evaluierung muss einerseits von einer neutralen Stelle vorgenommen werden, die Art der Evaluierungen muss dabei landes- oder sogar bundesweit gleich sein. Auch innerhalb der Schule sollten regelmäßige Evaluierungen erfolgen, die Art der Evaluierung bleibt hier aber der Schule selbst überlassen. Beim Thema Evaluation denke ich schnell an "Evaluitis". Genügen nicht schon zentral organisierte Prüfungen? Ich stelle es mir schwierig vor, Konzepte inhaltlich zu bewerten und dann auch noch zu vergleichen - das widerspräche in gewisser Weise der zuvor gewährten Autonomie.
Damit einhergehen sollte auch eine gewisse Wahlfreiheit. Eltern dürfen nicht auf Schulbezirke eingeschränkt werden, sondern müssen die Schule wählen können (beispielsweise arbeitsortnah oder nach Schulkonzept). Sollten in einer Schule zu viele Anmeldungen vorliegen, sollte normalerweise - nach Berücksichtigung von Wohnortnähe und Geschwisterbonus - ein Losverfahren entscheiden. Bei weiterführenden Schulen können außerdem Kinder mit Empfehlungen zu einer bestimmten Gliederung bevorzugt werden, zum Beispiel um an Gesamtschulen eine Ausgewogenheit herzustellen.
Mediennutzungskompetenz
Das Finden, Verstehen, Bewerten und Verbreiten von Informationen in unterschiedlichsten Darstellungen wird in Zukunft immer wichtiger. Die Menge der frei verfügbaren Information ist bereits seit einigen Jahren größer, als sie ein einzelner Mensch vernünftig verarbeiten kann. Dementsprechend kommt der halbautomatischen Auswahl von Information - und dadurch dem Verständnis derselben - eine zunehmende Bedeutung zu.
Das Verständnis der gefundenen Information wird einerseits durch die größere kulturelle Entfernung zu einigen der Autoren erschwert, gleichzeitig ergibt sich durch schnelle und umfangreiche Online-Nachschlagewerke die Möglichkeit, unbekannte Begriffe in Sekundenbruchteilen nachzuschlagen. Ein immer größerer Teil des zum Verständnis nötigen Faktenwissens wird also nicht durch Allgemeinbildung geliefert, sondern bei Bedarf erworben. Hier habe ich explizit Faktenwissen draus gemacht. Allgemeinbildung macht ja mehr aus als Jahreszahlen oder Formeln - das darin enthaltene Wissen hilft auch, Verknüpfungen zu ganz anderen Themen herzustellen und so neues Wissen zu erschaffen. Das geht nicht, wenn man alles "auslagert". --O.tacke 14:33, 1. Sep. 2010 (CEST)
Der Bewertung von Informationen kommt in einer Zeit, da die Verbreitung derselben faktisch kostenlos ist, eine große Bedeutung zu. Jede fähige Interessengruppe ist bemüht, ihre eigene Sicht der Welt auf so vielen Informationskanälen wie möglich zu verbreiten. Durch die vernachlässigbaren Kosten gelingt dies in einem viel größeren Maße als früher. Gleichzeitig wandelt sich die klassische journalistische Medienlandschaft, so dass einige der Aufgaben, die früher von professionellen Journalisten erledigt wurden, nun von jedem einzelnen Leser geleistet werden müssen. Noch dazu kommt, dass die natürliche Heuristik, einigen Darreichungsformen von Informationen mehr zu vertrauen als anderen, inzwischen durch Fortschritte in der Bild- und Videobearbeitung fast nutzlos geworden ist. Die (Werbe-)Psychologie arbeitet aktiv daran, Menschen auch unterbewusst zu beeinflussen. Hier muss Medienkompetenz auch für Musik sowie olfaktorische Reize geübt werden. Das könnte man sicherlich einfacher schreiben (vgl. Hinweise vom Parteitag)..
Praktisch alle diese Entwicklungen geschahen in den letzten 15 Jahren und daher ist die Schulbildung in diesem Bereich wenig ausgeprägt. Wegen ihrer hohen Bedeutung muss aber die Arbeit mit verschiedenen Medien Einzug in alle Bildungsbereiche und alle Fächer finden. In der Ausbildung von Lehr- und Erziehungskräften ist generell eine medienpädagogische Grundbildung als verbindlicher Bestandteil zu verankern. Weiterbildungsangebote für interessierte Lehr- und Erziehungskräfte müssen angeboten werden. Natürlich kann das Fach Mediennutzungskompetenz auch als eigenes Fach angeboten werden.Hier bitte ich um Aufklärung oder Diskussion: Die Mediennutzungskompetenz ist eine Querschnittsfunktion, die überall benötigt wird. Richtet man ein eigenes Fach ein, ist das eine Signalwirkung für Lehrer anderer Fächer: "Darum brauche ich mich also nicht zu kümmern." Das Fach würde in eine Randposition gedrängt. Es kann nicht mehr darum gehen, aufgesetzte Szenarien zu schaffen, bei denen man den Schülern etwas erklären will, was sie wie selbstverständlich nutzen. Mediennutzungskompetenz muss meiner Meinung nach im jeweiligen Fachkontext mit seinen ganz unterschiedlichen Problemstellungen vermittelt werden. Vgl. Kommentare hier [2]
Chancengleichheit, Hochbegabung und Lernbehinderung
Dieser Teil würde sich sehr gut ganz oben machen. Dann aber vielleicht erst die allgemeinen Dinge, danach der spezielle Teil zur Gliederung des Schulsystems.
Chancengleichheit ist ein Begriff, der immer wieder im Bereich der Bildung gefordert wird. Allen Lernenden sollte, unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft sowie körperlichen und seelischen Benachteiligungen, ermöglicht werden, einen Bildungsstand zu erreichen, der ihren Möglichkeiten entspricht. Die Forderung nach gemeinsamem Unterricht allein greift jedoch viel zu kurz.
Benachteiligungen auf Grund sozialer oder ethnischer Herkunft wird am besten schon in der frühkindlichen Bildung begegnet. Dabei ist das Erkennen von Schwächen (zum Beispiel Sprachschwäche) ein zentraler Punkt. Kinder mit Lernstörungen, sogenannten Verhaltensauffälligkeiten, haben ein Recht auf spezielle Förderung. Gleiches gilt jedoch ebenso für Hochbegabte. Flankierende Maßnahmen für alle, wie beispielsweise Erzieher an Grundschulen, Nachmittagsbetreuung in Kindergärten sowie Hortbetreuung, die an die entsprechenden Schulen angeschlossen sind, können ergänzend hinzukommen.
Im Allgemeinen ist unser Ziel eine Integration benachteiligter Kinder in den normalen Schulunterricht, wobei die Interessen der Kinder im Vordergrund stehen müssen. Um den dadurch möglicherweise erschwerten Umständen gerecht zu werden, ist ein Ausgleich durch zusätzliche Pädagogen zwingend erforderlich.
Die Piratenpartei Niedersachsen fordert ein kostenfreies Bildungsangebot vom Kindergarten bis zur Hochschule. Insbesondere Studiengebühren schrecken Kinder ärmerer Familien vom Studium ab. Da Intelligenz aber kaum vom Einkommen der Eltern abhängt, muss die Selektion der Studenten nach Fähigkeiten und nicht nach Vermögen erfolgen. Daher lehnen wir jede Form von an das Studium gebundenen Abgaben ab. Dies betrifft unter anderem Studiengebühren, die sogenannten Studienbeiträge sowie die erzwungene Anschaffung von Fachliteratur. Im Studium geht es allerdings nicht ohne Fachliteratur - und gezwungen wird zum Kauf niemand (zumindest nicht hier). Gleichwohl bedarf es einer stärkeren Unterstützung von Bibliotheken oder der Förderung von Open Access.
Zentrale Prüfungen, Quantifizierbarkeit
Obwohl zentrale Prüfungen momentan massive Probleme bei der Umsetzung haben, stellen sie ein sinnvolles Instrument zum Vergleich von Schulen und Schulformen dar. Ein weiterer Punkt ist, dass Schüler bei zentralen Prüfungen die eigenen Leistungen besser einschätzen können. Zudem werden besonders in der Wirtschaft werden an verschiedenen Stellen quantifizierbare Belege über die Ausbildung benötigt. Trotzdem sind zentrale Prüfungen nicht in allen Fächern und Schulformen sinnvoll. Da fragen sich die Leser sicher: "Wann denn? Wann nicht?"
Kopfnoten sind nur zulässig, wenn sichergestellt ist, dass eine objektive Bewertung stattfindet. Insbesondere Fehlzeiten auf Grund von Krankheiten dürfen auf einem Zeugnis nur auf Wunsch des Schülers erscheinen.
Lernziele statt Lehrpläne
Jeder Unterricht hat das Ziel, den Lernenden etwas ihnen bisher Unbekanntes bekannt zu machen oder etwas bereits Bekanntes durch Wiederholung im Gedächtnis zu festigen. Im Idealfall sollten die Lernenden das Wissen selbst entdecken. Die Vorstellung des "Übertragens vom Wissen aus dem Kopf des Lehrers (der das den Schülern Unbekannte kennt) in die Köpfe der Schüler" greift nämlich zu kurz, Stichwort Konstruktivismus. Hier bin ich gerne bereit, das umzuformulieren, wenn gewünscht. Sonst als Einstieg vielleicht [3]
Dies geschieht entweder durch bewusste Beschäftigung der Lernenden mit einem Thema oder durch Erlernen von Verhaltensweisen und Verfahren während der Beschäftigung mit einem anderen Thema. Sofern die Wahl von Themen oder Verfahrensweisen für das Lernziel nicht von besonderer Bedeutung ist, wird sie von den Lernenden getroffen. Das setzt aber voraus, dass der Lernende ein gewisses Vorwissen über Verfahrensweisen hat. Wie bekommt er das?
Den Lernenden soll bekannt sein, welches Lernziel jeweils verfolgt wird. Die Lernziele ergeben sich so, dass die allgemeinen Ziele der Bildung ausgehend vom jeweiligen Kenntnisstand, den Fähigkeiten und den Interessen der Lernenden möglichst weitgehend erreicht werden. Was genau ist damit gemeint?