NDS:Presseteam/Entwürfe2011/PM 2011-22

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Pressemitteilung
Thema: PM 180 - Und immer wieder Schünemann
Ersteller: Michael Leukert, Mario Espenschied, Gerret Bachmann
Status: Versandt
Verantwortlicher Redakteur: Michael Leukert
geprüft durch diese Lektoren:
Gliederung: Landesverband Niedersachsen
verschickt am 24.06.2011


Und immer wieder Schünemann

Kaum ist die Innenministerkonferenz in Frankfurt zu Ende, werden die Rufe des Hardliners Schünemann, der schon mal "Verdächtigen den Zugang zu Kommunikationsmitteln verbieten" will [1] oder "mehr Polizeipräsenz in islamisch geprägten Stadtvierteln" [2] fordert, nach mehr Kontrolle laut. Dieses Mal wiederholt er seine Forderung nach der Wiedereinführung der verdachtslosen Telekommunikationsüberwachung aller Bürger, als das "non plus Ultra" der Verbrechensbekämpfung. Denn das ist eines der Lieblingsthemen des Herrn Schünemann. [3]

Das auch nach 10 Jahren Antiterrorgesetze immer noch die drohenden Terroranschläge als Begründung herhalten müssen, ist mittlerweile nach den zahlreichen Fehlalarmen in der Vergangenheit wenig glaubhaft.

Manchmal sagt man ja, das eine gewisse Beharrlichkeit sympathisch seien kann. Auch das es sich oft lohnt unnachgiebig zu sein. Es kann aber auch zu einer sehr unangenehmen Eigenschaft werden und an ein trotziges Kind erinnern, das nicht das bekommt, was es will. Unser Innenminister Schünemann zeigt dies wieder einmal sehr eindrücklich.

Selbst Dieter Wiefelspütz, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, vorher einer der vehementen Verfechter der Vorratsdatenspeicherung, musste unlängst zugeben, dass die Forderung nach der Vorratsdatenspeicherung und die Bekämpfung des Terrorismus, nichts miteinander zu tun haben. [4]

Auch das BKA stellte kürzlich erst fest, dass es keine Vorratsdatenspeicherung braucht, um auch die schwersten Verbrechen aufzuklären oder Anschläge zu verhindern. [5]

Das alles kann Herrn Schünemann und die Innenminister der Länder und des Bundes nicht davon abhalten, ihre alte Forderung zu erneuern und dazu noch die neue EU - Verordnung vorzuschieben, um den Druck auf die Bundesjustizministerin Leutheusser – Schnarrenberger zu erhöhen.

Mario Espenschied, Vorstandsmitglied der Piratenpartei Niedersachsens, sagt dazu: "Es ist bezeichnend das immer noch von denjenigen, die eigentlich unsere Grundgesetz schützen sollen, versucht wird, unsere Grundrechte weiter einzuschränken, obwohl das Bundesverfassungsgericht die verdachtslose Vorratsdatenspeicherung als rechtswidrig kassierte".

Wir als Piraten in Niedersachsen lehnen die erneute Forderung nach Wiedereinführung der Unabhängigen Vorratsdatenspeicherung, egal in welcher Form, entschieden ab. Der Schaden, der durch einen solch schweren Grundrechtseingriff in unserer demokratischen Ordnung entstehen würde, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen und verbietet sich von selbst.

Wir fordern den Innenminister Schünemann daher auf sich an seinen Amtseid zu erinnern und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Schon im April forderte die Piratenpartei Niedersachsen aufgrund seiner kritischen Äußerungen gegenüber die Bundesjustizministerin seinen Rücktritt.

Links:

[1] http://www.golem.de/1011/79479.html

[2] http://www.focus.de/politik/deutschland/innere-sicherheit-schuenemann-fuer-mehr-polizei-in-islamischen-vierteln_aid_572823.html

[3] http://www.faz.net/artikel/C30923/anti-terror-gesetze-innenminister-setzen-fdp-unter-druck-30446348.html

[4] http://www.spreeblick.com/2007/11/12/dr-dieter-wiefelsputz-ein-leidenschaftlicher-sammler/

[5] http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/images/Bericht_Sicherheit-vor-Sammelwut.pdf


Verweise ins Internet:


Niedersächsische Landespressestelle:
Michael Leukert

Telefon: 05066 / 99 60 92
Fax: 03212 / 1023540
Mobil: 01520 / 9867039
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Quellen (kein Teil der Pressemitteilung)