LiquidFeedback/Themendiskussion/2146

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Die Pflegequalität nimmt in Deutschland immer weiter ab. Wer in der heutigen Zeit in der Pflege arbeitet, weiß dass die Arbeitsbelastung seit Jahren immer weiter zunimmt und mittlerweile einen Grad erreicht hat, der nicht mehr vertretbar ist. Im Jahr 2025 werden rund 152.000 Pflegekräfte fehlen, um die dann zu erwartende Zahl an Krankenhauspatienten und Pflegebedürftigen zu versorgen. Das zeigen Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Bereits im Jahr 2005 hätte es einen Arbeitskräftemangel von 39.000 ausgebildeten Pflegevollkräften gegeben. „Bislang konnte der Bedarf an Pflegepersonal aber noch über ungelernte beziehungsweise angelernte Pflegekräfte kompensiert werden“, hieß es aus dem BIBB. Bereits heute führt der Pflegekräftemangel in vielen Kliniken dazu, dass es zu deutlichen Einschränkungen im OP-Betrieb kommt. Das berichtet Thomas Busse, Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und –recht (ZGWR) der Fachhochschule Frankfurt am Main aufgrund einer aktuellen Umfrage. 25 Prozent der teilnehmenden Krankenhäuser gaben an, ihre OP-Leistungen einschränken zu müssen (Quelle Ärzteblatt). Auch ambulante Pflegedienste leiden unter den Fachkräftemangel. „Als Reaktion auf den Mangel an Pflegekräften im ambulanten Service schloss der DRK-Kreisverband Rhein-Pfalz seine Sozialstation.“ Es muss sich was ändern. • Mehr Anerkennung eines schwierigen Berufes • Bessere Bezahlung und Arbeitszeiten • Das Absenken der Zugangsvoraussetzungen wie von der Bundesregierung gefordert ist keine Lösung. Vielmehr muss der Beruf wieder attraktiver und familienfreundlicher gemacht werden. • Pflegeleistungen müssen separat erfasst und abgerechnet werden. Das Geld muss dann wieder in die Pflege fließen.(Krankenhausleistungen werden zur Zeit über DRGs (Diagnosis Relatet Groups) abgerechnet, die Diagnosen werden nach dem ICD-10 durch die Ärzte festgelegt; es wird nicht differenziert zwischen ärztlichen, pflegerischem oder Verwaltungsaufwand. Seit 2011 können nur hochaufwändige Patienten nach dem Pflegekomplexmaßnahmenscore eingestuft werden, jedoch ist das zu wenig.) • Eine Pflegekammer muss gegründet werden (wie die Ärztekammer) wird hier die Ausbildung etc. geregelt. • Zuständigkeiten müssen klar geregelt werden, die Alten- und Kranken- und Kinderkrankenpflege braucht ihren eigenen Tätigkeitsbereich wie zum Beispiel der Berufsstand der Hebammen geschützt ist: Bei Geburten wird in erster Linie eine Hebamme hinzugezogen, nur bei Komplikationen kommt der Arzt dazu.