LiquidFeedback/Themendiskussion/2065

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so die diskussion ist eröffnet


Antwort an Thannador:

1.: Die Politik hat nicht "massiv gedrängt". Es gab Bedenken bzgl. der Konkurrenzfähigkeit bei den Konzernen, aber es gab hier massive FÖRDERUNG DURCH STEUERMITTEL zum Ausgleich. Das als Grund die armen, armen Stromkonzerne vor Ausgaben schützen zu müssen kann ja nur ein schlechter Scherz sein.

2.: Die Stromkonzerne haben bereits aberwitzige Gewinne mit dem Atomstrom gemacht, trotz Laufzeitverkürzung lohnt sich das Geschäft für sie mehr als nur ein bisschen, die Subvention von Atomenergie hält bis heute an.

3.: Aufgrund dieser Tatsachen ist deiner Argumentation jeder Boden entzogen, es ist nicht ersichtlich, warum sich die Stromkonzerne nicht um die Entsorgung ihrer Abfälle kümmern sollen müssten. Jede andere Branche muss sich auch um die umweltverträgliche Entsorgung kümmern oder dafür mit aufkommen. Gerade die besonders gewinnträchtige Atomindustrie auszunehmen ist der wahre Populismus, den du hier selbstgefällig anderen vorwirfst, und vor allem haarsträubender Lobbyismus, gegen den man sich als Pirat eigentlich wehren sollte.

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/atomkraft_mit_304_milliarden_euro_subventioniert/

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie#Deutschland

Hinzu kommt, dass du für deine Behauptung insbesondere, dass du hier sagt, man hätte den Atommultis damals vor dem Atomeinstieg in den 50ern versprochen sie müssten für die Entsorgung nichts zahlen, keine Belege hast. Garnichts lieferst du. Die Subventionen etc. waren dazu gedacht, die Konzerne abzusichern gegen die von ihnen befürchteten Verluste. Die sind jedoch nie eingetreten, im Gegenteil. Es kann nicht sein, dass, selbst wenn es so wäre, wie du hier behauptest, man sich auf solche veranschlagten Subventionsprojekte der 50er Jahre beruft, deren Zweck längst erfüllt ist und nachdem sich die Befürchtungen der Konzerne absolut nicht erfüllt haben darauf beharrt, denen weiter Geld nachzuschmeißen, während die sich dumm und dämlich verdeinen, und hinter sich nichtmal aufräumen müssen. Es kann nicht angehen, dass weiterhin und noch in Jahrhunderten der Steuerzahler der Dumme ist.

Der einzige Punkt der mir plausibel an deiner Kritik erscheint ist der an der Berechnungsgrundlage, was die Stromkonzerne zu zahlen haben. Daher mal ganz konkret: "restliche Strahlungszeit" raus aus dem Antrag. Wenn überhaupt so eine Formel, dann mit dem formal richtigen Ausdruck Halbwertszeit. Allerdings bin ich der Meinung man sollte hier einen weiteren Mechanismus einbauen, der sicherstellt, dass die Stromkonzerne hierdurch nur in vertretbarem Maße belastet werden, d.h. weder ihre Geschäftsfähigkeit als Ganzes gefährdet wird, noch der Betrieb der Atomkraftwerke im speziellen Verluste generiert.

Weiteres Problem und pikantes Detail: Derzeit verdienen die Atomkonzerne gar an der Endlagerung noch zusätzliches Steuergeld, auch hier besteht Handlungsbedarf, auch im Bezug auf die direkte Einflussnahme der Stromkonzerne auf die Sicherheitskriterien bei der Endlagerung. http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2010/panoramaatom104.html

Klar ist auch dass man sich in Zukunft entschieden gegen die Erpressung durch die Atomlobby wehren muss, denn offensichtlich kriegen die Steuergeldgewinnler der Multis den Hals nicht voll, üben ihrerseits massiven Druck auf die Politik aus und lassen ihre Lobbyisten in geheimen Hinterzimmerverträgen Garantien und Vergünstigungen festlegen. https://www.vile-netzwerk.de/der-erst-geheime-dann-oeffentliche-vertrag-mit-der-atomindustrie.html