LiquidFeedback/Themendiskussion/1399
Diskussion zum Programmantrag: "Streichung von Gottesbezügen in den Verfassungen des Bundes und der Länder"
Anregung von JanB:
ich frage mich: brauchen wir die materialistische begründung für den antrag? ich will hier weder eine lanze für oder gegen den materialismus brechen; ich denke nur, dass es diese begründung hier gar nicht braucht, da das geschichtliche argument völlig ausreichend ist. ob nun nächstenlieb ein materielles molekül ist, oder eine idee, ob also 'der glaube' oder 'die wissenschaft' richtig liegen, ist hier nicht wichtig, denke ich; wichtig ist hier doch, dass wir deutlich machen, das wir gottgegebene begründungen nicht als rechtsquellen akzeptieren, und auch nicht als begründung für die missachtung von sekulären rechtsnormen. darauf sollten wir uns hier konzentrieren, meine ich.
Antwort von Bvo: Ja, in Ordnung, ich habs gestrichen.
Anregung von homosapiens 1957: "Auch ich bin der Meinung, dass eine alleinige Fokussierung auf die katholische Kirche in der Begründung sachlich falsch ist. Ich halte es daher für unbedingt notwendig, dass die Worte "katholische Kirche" gegen "Kirchen und kirchennaher Kreise" ausgetauscht werden. Kirchennahe Kreise deshalb, weil nicht immer die Kirche selbst gehandelt hat, sondern Vereine und Parteien, die dieser nahe standen bzw. nahe stehen."
Antwort von Bvo: Ich bin dem Vorschlag jetzt teilweise gefolgt. Katholisch möchte ich aber stehenlassen, weil der evangelischen Kirche da nicht allzuviel vorzuwerfen ist. Zumindest lässt sich der Vorwurf bei der katholischen Kirche an historischen Ereignissen und Dokumenten festmachen (z.B. Antimodernismuseid, Syllabus Errorum).
Frage von BinOmatik: Was gewinnen wir denn, wenn wir die katholische Kirche überhaupt erwähnen? Hier geht es ums Prinzip, nicht um die (monstruösen) Verfehlungen einer Kirche. Nach der Logik könnten wir ja evangelische Gottesbezüge stehen lassen, weil die nicht so daneben sind wie die Katholiken.
Antwort von Bvo: Na gut, ich hab jetzt christliche Kirchen geschrieben. Der gesamte Passus steht in der Begründung, weil eben das Gegenargument ständig kommt, dass die Gottesbezüge darauf basieren, dass unsere Rechtsordnung aus den christlichen Werten abgeleitet wurde, was sachlich falsch ist.
Zum Gegenantrag von Plutonium:
Der Antrag geht zwar etwas am Thema vorbei, ist aber trotzdem eine Riesenidee!
Bei weiteren Anträgen dieser Art steht dem Antragsteller sicher noch eine tolle Karriere in der Partei bevor. Ich habe mir selbst auch schon Gedanken zu zwei der heiligen Feiertage gemacht:
Himmelfahrt und
Fronleichnam