LiquidFeedback/Themendiskussion/1293

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Initiative: 'Ersatz des konfessionellen Religionsunterrichts durch neutralen Ethik- und Weltanschauungsunterricht'


Anregung von Slash: Das Anliegen ist nichts neues und wurde schon in einigen LQFB-Initiativen behandelt. Daher empfiehlt es sich, mal die Suchfunktion oben rechts zu verwenden und zu schauen, was es alles schon an Ethik-Unterrichts-Initiativen gab und wie diese so aufgefasst worden sind und überhaupt, wie deren Inhalt genau ausgestaltet ist.

Antwort von Bvo: Ja, hab ich vorher gemacht. Bis jetzt hat es aber noch keine Initiative ins Grundsatzprogramm geschafft. Nach der Aufnahme von "Trennung von Staat und Religion" ins Grundsatzprogramm sind meiner Meinung nach die Chancen für die Initiative jetzt besser. Die Autoren früherer, ähnlicher Anträge sind eingeladen mitzumachen, entweder als Mitautoren oder mit einem Gegenantrag. Über den Text lass ich mit mir reden.

Anregung von kitingChris: Ich finde es fast schon ein wenig intolerant wie die Piratenpartei mit Religion umgeht! Das aktuelle System bietet doch bereits für konfessionslose einen Ethik unterricht. Hier wird einem eine Religionsfreie Weltanschauung aufgezwungen. Ich lehne die Petition daher entschieden ab. Gleichberechtigung und freie Wahl ja aber das geht mir zuweit. Vielleicht sollten die Initiatoren sich mal Gedanken darüber machen inwieweit Sie Tolerant sind....

Bvo: Hier ist z.B. zum Thema Toleranz und christliche Erziehung ein sehr passendes Video: Andreas Altmann

Antwort von Bvo: Das Argument verstehe ich nicht. Niemand soll (im Gegensatz zum herkömmlichen Religionsunterricht) eine Weltanschauung aufgezwungen bekommen. Die Schüler sollen über alle wichtigen Religionen in Kenntnis gesetzt werden und dann selbst entscheiden, woran sie glauben. Auch zur Vermittlung von Moral und Nächstenliebe braucht man keinen konfessionellen Religionsunterricht, siehe dazu z.B. mein Artikel: Das Molekül der Nächstenliebe Statistische Untersuchungen haben gezeigt, dass religiös erzogene Kinder nicht mehr Altruismus und andere moralische Fähigkeiten entwickeln als nichtreligiös erzogene.

Grundsatzprogramm reicht so aus, wie es beschlossen wurde.
»Die weltanschauliche Neutralität des Staates herzustellen, ist daher eine für die gedeihliche Entwicklung des Gemeinwesens notwendige Voraussetzung. Ein säkularer Staat erfordert die strikte Trennung von religiösen und staatlichen Belangen; finanzielle und strukturelle Privilegien einzelner Glaubensgemeinschaften, etwa im Rahmen finanzieller Alimentierung, bei der Übertragung von Aufgaben in staatlichen Institutionen und beim Betrieb von sozialen Einrichtungen, sind höchst fragwürdig und daher abzubauen.« Diese kurze Aussage enthält bereits die Forderung, den herkömmichen Religionsuntericht abzuschaffen. Mehr scheint mir für ein Grundsatzprogram nicht erforderlich. --23:44, 22. Mär. 2012 (CET)

Bvo: so klar entnehme ich das dem Text nicht. Immerhin steht der Religionsunterricht im GG Art. 7, Abs.3

Allein ein kognitiver Schwerpunkt reicht für das künftig gewollte Fach Ethik nicht aus.
Meiner Meinung nach kann es nicht reichen, in einem Fach Ethik allein kognitives Wissen zu vermitteln. Die Schüler sollen vielmehr einen jeweils eigenen emotionalen Bezug zur Ethik entwickeln können. Das heißt: Nicht die Schule oder der Lehrplan gibt vor, welches ethische Selbstverständnis Schüler entwickeln sollen, sondern sie sollen die jeweils eigene Auseinandersetzung der Schüler mit der Ethik fördern. --etz 23:44, 22. Mär. 2012 (CET)

Bvo: Dazu ein passendes Wort von dem Neurowissenschaftler Paul Zak: "Wir brauchen weder Gott noch Regierung, um zu wissen, wie man sich moralisch verhält" Mehr darüber hier: Das Molekül der Nächstenliebe

zum Gegenantrag: Hier geht nicht klar hervor, ob man nun parallel zum Religionsunterricht einen Ethikunterricht möchte oder als Ersatz.

Bvo: Die neueste Entwicklung in Baden-Würtemberg: Rot-Grün will den Kirchen nachgeben