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Primäres Ziel der Schulbildung

Anregung aus LF: Medienkompetenz kann nur eines der Ziele der Schule sein – sie ist wichtig, aber nicht alleinig entscheidend. Als Beispiel: Textverständnis. Ohne dieses (also echte Lesekompetenz) bringt die beste Medienkompetenz nichts… Anders ausgedrückt: Medienkompetenz ist wichtig, die klassische Bildung darf darüber nicht vergessen werden (vgl. Bildungsprogramm BaWü)

Also ich hab eben überlegt, ob ich es umändere zu "wichtiges Ziel", aber ich hab mich dann doch dagegen entschieden, weil m. M. n. fast alle anderen Kompetenzen, die man in der "klassischen Bildung" lernt, Bestandteile von Medienkompetenz (ich finde den Begriff Informationskompetenz eigentlich besser) sind und somit in der Forderung inbegriffen sind.
Dies sollte durch meine Initiative eigentlich auch klar werden, da ich ja aufliste, was für diese Informationskompetenz nötig ist. Da ist auch Textverständnis enthalten (Informationen aus Texten extrahieren).
Bis auf Mathe und Sport kenne ich eigentlich kein Fach in der Schule, wo man auf diese Informationskompetenz verzichten kann. Aber selbst in Mathe gibt es Sachaufgaben (wo viele Schüler auch daran scheitern, die wesentlichen Informationen zu extrahieren).
Fazit: Medienkompetenz (aka mit dem Internet umgehen) sollte kein primäres Ziel von Schulbildung sein. Informationskompetenz (das was meine Initiative fordert), aber sehr wohl. --Wobble 19:32, 15. Aug. 2010 (CEST)

Medienkompetenz Primäres Ziel der Gesellschaftsbildung

Es reicht nicht aus, Medienkompetenz als primäres Ziel der Schulbildung zu sehen.
Es ist ein gesamtgesellschaftlkiches Problem!
Medienkompetenz muss auf breiter Basis in der Bürgerbildung, der Lehrerfortbildung und auch zusätzlich als fächerübergreifendes Angebot in der Schule und Freizeit verankert werden. Siehe dazu auch Formulierungen im Landespartei-Programm BW "Medienkompetenz"
Zusatz zu Forderungen zur Unterzeichnung des Medienpädagogischen Manifestes.
Die Unterstützung ist inhaltlich im Landesparteiprogramm B-W verankert und es wurde durch die Piratenpartei bereits im November 2009 unterzeichnet.
Eine Pressemitteilung auf Bundesebene ist damals dazu erstellt worden.
Die Förderung von Medienkompetenz auf allen gesellschaftlichgen Ebenen sollte jedoch im aktuellen Grundsatzprogramm inhaltlich verankert werden.

Was ist denn Gesellschaftsbildung? Den Begriff kenne ich noch gar nicht. Ich vermute mal, dass einfach die Bildung über der Schule hinaus gemeint ist. Ich sehe ein, dass jeder Informationskompetenz besitzen sollte, allerdings sollte man diese während der Schulzeit erlangt haben. Alle Fähigkeiten, die man nach der Schulzeit lernt, sollten auf der Informationskompetenz aufbauen können. Somit ist in der weiterführenden Bildung das Erlernen von Informationskompetenz nicht mehr primäres Ziel, aber weiterhin natürlich wichtig. --Wobble 22:29, 15. Aug. 2010 (CEST)
(i) @wobble - siehe unten stehenden Alternativantrag, der alle Punkte auch gesellschaftlicher Bildung (z. B. öffentlich rechtliche Sender VHS etc.) enthält und dem Antrag in B-W zugrunde lag.! --Jasenka 23:30, 15. Aug. 2010 (CEST)

Alternativantrag:Medienkompetenz gesellschaftsweit fördern

Tango-text-x-generic with pencil.svg Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern hier findet/fand eine offene Diskussion des Themas statt.

Wenn Du meinst, diese Idee erweitern zu können, tu es, aber bitte beachte die Diskussionsregeln. Ist die Idee tragfähig und mehr als eine Einzelmeinung, so kann man das Ganze auch als Entwurf kennzeichnen.

Noch nicht abgestimmt

Dieser Text ist ein Entwurf, wird aktuell im LQFB vorgestellt und hier diskutiert und ist noch nicht verabschiedet.
Er kann bearbeitet werden. Möglicherweise repräsentiert diese Diskussion nur
Einzel- oder Minderheitenmeinungen, in keinem Fall aber ist er eine offizielle Aussage der Piraten-Partei, sondern dient der Diskussion und Meinungsfindung zum aufgeführten Thema.


STATUS:
IN VORSCHLAG
[15.8.10] - Datum der Erstellung
[15.8.10] - Bearbeitungsbeginn
[?] - Bearbeitungsende entspricht der eingestellten LQFB-Zeit für Programmanträge

Antrag

Medienkompetenz ist Kernkompetenz menschlicher Kommunikation.
Sie ist fächerübergreifend für den Schulbereich zu entwickeln.
Medienkompetenz tangiert alle Lebensbereiche und ist entsprechend im Parteiprogramm als Kernkompetenzmodell für Erziehung, Schule und Soziales in allen gesellschaftlichen Bildungsangeboten thematisch mit zu berücksichtigen.

Zielsetzung

"Fächerübergreifende Vermittlung von Medienkompetenz in allen Bildungs- und Erziehungsbereichen"
Zusätzlich:
"Neues Fach "Medienverantwortung"
"Medienkompetenz ist als neues Fach in der Lehrerausbildung verpflichtend."
"Medienkompetenz als Aufklärungsangebot in allen gesellschaftlichen Lehrangeboten, VHS. Akademien etc. für den Erwerb allgemeinbildender Qualifikationen anbieten"
"Medienkompetenz in die Aufklärungskampangnen der öffentlich-rechtlichen Sender mit aufnehmen"

Verantwortungsbewusster und kompetenter Umgang mit Medien ist wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens und muss dementsprechend im gesamten Leben bereits von Anfang an und somit auch in Elternhaus, KIGA und in der Schule vermittelt werden.

Beschreibung

Medienkompetenz spielt im demokratischen Prozess für den Bürger eine bedeutende Rolle. Doch die Vermittlung von Inhalten wie Chancen, Risiken, Bedienung, Bedeutung von Datenschutz und die Eröffnung von Möglichkeiten zur Selbstbildung kommt in der Bildungslandschaft Deutschlands zu kurz. Neben der gesellschaftlichen, und schulisch, -fächerübergreifenden Berücksichtigung von Medienkompetenz, kommt der Vermittlung von Medienhandeln in diversen schulischen Fachbereichen, aber auch eine besondere Bedeutung der Vermittlung sowohl von Lerninhalten zum Fachbereich, als auch zum kompetenten Umgang mit Informationen zu.
Daher muss auch ein neues Fach "Medienkompetenz" sowohl an Schulen, als auch in der Lehrerausbildung etabliert werden und fächerübergreifende Inhalte zu Medienkompetenz muss entsprechend in den Curricula verankert werden.
So wird gewährlleistet, dass Medien- und Informationskompetenz - nicht nur im Internet - in den Mittelpunkt gestellt wird, sondern Medienkompetenz als Kulturfertigkeit und Grundlage der Demokratie realisiert werden kann.

Ergänzungen zum thematischen Hintergrund

Medienkompetenz ist im Blick auf neue Medien eine Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts, die für alle Lebensbereiche von grundlegender Bedeutung ist. Dabei geht es um so unterschiedliche Bereiche wie Wissensvermittlung, sozialen Austausch, Arbeitsbeziehungen, Unterhaltung, Kulturteilhabe, Gesundheitsvorsorge, Konsum und den Umgang mit Medien selbst. Sei es im historischen Sinne, bezogen auf Text und Buch oder im technokratischen Wandel betrachtet, als elektronisches Medienangebot.

Der Umgang mit den "alten" Printmedien wird weiterhin als Schlüsselkompetenz benötigt, da sie eine wichtige Basis der neuen Medien darstellen und eigenständige Qualitäten haben ("The Medium is the Message" - Marshall McLuhan), um unabhängig von aufwendigen technischen Hilfsmitteln Informationen beschaffen zu können und an einem weiteren Feld der Wissensvermittlung und der kulturellen Ressourcen teilhaben zu können, sowie um Wahlmöglichkeiten der Lebensführung offen zu halten.

Basis heutiger Medienkompetenzdiskussionen ist das "Bielefelder Modell nach Baacke Grafik aus: "Handbuch zur Medienkompetenz 1999" ", indem die Förderung von Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und auch die Mediengestaltung selbst, als Notwendigkeit des Wirkungskreises positiven Lernens und des kompetenten Umgang mit Medien aller Art im Vordergrund steht. Dieser Förderung soll im Bildungs- und Erziehungsbereich durch Angebote besserer Zugangsbedingungen der Institutionen, "fächerübergreifende" Lerninhalte, Informationsveranstaltungen für Lehrer und Eltern durch "MIBs" (Medien und Informationstechnische Berater) und die Berücksichtigung des Faches Medienkompetenz in der Lehrer-, Aus- und Weiterbildung gesellschaftlich langfristig umgesetzt werden. Durch die Schaffung einer Transparenz zur Medienlandschaft und die Steigerung der individuellen Medienkompetenz wird gleichsam ein Rahmen geschaffen, die Gefahr ungewusster Beeinflussung durch Medien und einseitiger gesellschaftlicher Steuerung des einzelnen Bürgers zu minimieren.

Fragen

Antworten

Pro & Contra -Diskussion


Quellen


Landesprogramme, in denen dieser Punkt bereits enthalten ist:
Referenz Landesparteiprogramm Baden-Württemberg ---Jasenka 23:44, 15. Aug. 2010 (CEST)





Kritik an Alternativ-Initiative 1:

Kernkompetenz des 21. Jahrhunderts: Mit Informationsmassen umgehen können

Im vorliegenden Vorschlag wird Medienkompetenz auf Kinder und das Lernen in der Schule reduziert.

Die vorgeschlagene Initiative beinhaltet nur curriculare Forderungen zu Unterrichtsinhalten für Kinder in der Institution Schule, berücksichtigt aber weder die Notwendigkeit medienkompetenten Umgangs von Erwachsenen, noch älteren "übergangenen Generationen", um ihre Umwelt besser handeln, sie verstehen und in ihr zurechtkommen zu können.

Die heutigen Medienstrukturen sind ein Teil des Lebensumfeldes, das für jeden Bürger kommunikative und intellektuelle Vorteile bringen kann, jedoch durch Unwissen und Fehlverhalten auch zu persönlichen und gesellschaftlichen Schädigungen und Verletzungen führen kann.
Durch die Möglichkeit der aktiven weltweiten Auseinandersetzung mit allen Kulturen dieser Erde bereits in frühester Kindheit ist der Anspruch an Lernprozesse und die Vermittlungsmethodik für Lernprozesse von medienkompetentem Handeln von besonderer Bedeutung.
Medienkompetenz ist ein weiterreichender Prozess, der sich nur über die gesamte Gesellschaft weltweit erklären lässt.

Nach Baake definiert ist Medienkompetenz nur "greifbar", wenn das gesellschaftliche Zusammenspiel von

  • Medien Medienwissen (enthält Struktur und Technik),
  • Medienhandeln (enthält die gesellschaftlich unterschiedlichsten Nutzungsräume und Benutzerschichten), sowie
  • Medienbewertung (enthält die kognitive Analyse der verwendeten Methoden, technischen Materialien und gesellschaftlich-sozialen Bedingungen in Bezug auf den Nutzen und die Auswirkungen für das Individuum selbst und seine Umgebung)
in einem interaktiven Handlungsfeld gesehen werden.

Alle diese Gegebenheiten, die vom "European Qualifikation Framework" bereits seit 2003 erfasst und im OECD-Bericht 2006 aufgenommen worden sind, werden leider

im vorliegenden Vorschlag "mit Informationsmassen umgehen lernen" auf den Faktor Schule "herunter gebrochen" und nicht einmal im Ansatz berücksichtigt.

Ein realer Vorschlag zur Medienkompetenz im 21. Jahrhundert sollte aber alle diese Belange berücksichtigen:
Dazu gehört:

  1. sowohl die Forderung zur Förderung der Medienkompetenz in der gesamten Gesellschaft -egal, ob jung oder alt, egal ob im Schulsystem oder ohne dessen Teilhabe, egal ob der Bürger reich oder arm ist und egal ob er in einem Ballungsgebiet oder auf dem Lande wohnt.
  2. die Forderung zur qualifizierten zeitgemäßen Ausbildung von Medienwissen und Medienhandeln vermittelnden Lehrkräften und Experten, damit erst einmal die Grundlagen zu einer Medienkompetenz in Folge der Medienbewertung aller beteiligter Kommunikationspartner entstehen kann.
  3. Die Sicht von Medienkompetenz über alle die Kommunikation bedingenden medialen Größen, sowohl im textuellen, graphischen, technischen, nonverbalen, sensitiven als auch vielen weiteren bewusst und unbewusst aufgenommenen Reizen und Wahrnehmungen und darauf basierenden Handlungsräumen.
  4. Die Akzeptanz, dass Kommunikation sich auch über "technisch virtuellen Räume" real zwischen Sender und Empfänger abspielt und zu sozialen Auswirkungen und realen gesellschaftlichen lokalen und globalen Folgen führen kann. Denn für soziale Netzwerke benötigt der Mensch heute nicht mehr unbedingt persönlichen Kontakt um Aktionen einzuleiten, Gefühle zu transponieren und die Folgen dadurch selber empfinden zu können.
  5. Die Abkehr vom stupiden Lehrgedanken. Denn Medienkompetenz kann nur in ihrer Gesamtheit "gelebt", nicht aber isoliert von tatsächlichen Lebensalltag der Betroffenen als Lehrstoff vermittelt oder "gelehrt werden"!
  6. Die Forderungen zu einem Programm zur Entwicklung von Medienkompetenz bei der Bevölkerung muss über alle gesellschaftlichen Kanäle stattfinden, derer man handhabbar wird.
Dazu gehören die "öffentlich-rechtlichen Sender genauso wie die Schule, der Kindergarten, die Presse, Freizeitgestaltungen, jegliches wirtschaftliches und werbetechnisches Angebot, sowie gesundheitliche, physische und psychische Präventionsmaßnahmen in der Gesellschaft.

Aus den genannten Gründen, sehe ich den vorliegenden Antrag als unzureichend an, da er sich um Schule, nicht aber um Medienkompetenz an sich kümmert. Noch nicht einmal darum, das zur Sicherung der Basis von Medienkompetenzvermittlung, so wie sie dargestellt wird, vorher die entsprechenden Lehrkräfte überhaupt zur Verfügung stehen.
Wenn nur ein Faktor gelehrt wird, ist bei Nichtbeachtung der Zusammenhänge der sozialen Faktoren durch die Auswirkung der einseitigen Lehre für die Beteiligten eher schädlich als förderlich.

die zugehörigen Belege, Quellen und Links können dem Absatz: "Medienkompetenz gesellschaftsweit fördern" entnommen werden.

---Jasenka 23:44, 18. Aug. 2010 (CEST)