HSG:Tübingen/Grtundsatzprogramm

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Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaften

Verfasste Studierendenschaften demokratisieren die Universitäten, eine Wiedereinführung ist längst überfällig. Nach den Verboten in den 70er Jahren haben alle Bundesländer bis auf Bayern und Baden-Württemberg die verfassten Studierendenschaften wieder zugelassen. Die Pläne der grünen-roten Regierung sind daher im Kern zu begrüßen. Sie wird die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Studierenden in Baden-Württemberg stärken. Der Gesetzentwurf hat jedoch mehrere große Schwächen: Der Beauftragte für den Haushalt mit Befähigung zum gehobenen Verwaltungsdienst, den der Gesetzentwurf verpflichtend vorsieht, stellt eine unnötige Belastung der Finanzen jeder Verfassten Studierendenschaft dar, die sich in höheren Mitgliedsbeiträgen ausdrücken wird. Gleichzeitig wird damit eine überflüssige Stelle geschaffen, deren Aufgaben ein studentischer Referent genauso effektiv übernehmen kann.


Bessere politische und finanzielle Rahmenbedingungen

Traditionelle Ausbildungen, Universitäten, duale Hochschulen, Fachhochschulen und viele andere Weiterbildungsmöglichkeiten bieten eine Vielfalt an unterschiedlichen Ausbildungswegen, Schwerpunkten, Inhalten und Lehrmethoden. Der derzeitige berufsorientierte Umbau der Universitäten ist nicht nur zu ihrem Schaden, sondern auch zum Nachteil der anderen Bildungseinrichtungen. Wir wollen die Vielfalt und Flexibilität im Weiterbildungssystem zum Nutzen von Gesellschaft, Forschung, Lehre und Wirtschaft erhalten.

Selbstbestimmtes Lernen statt starrer Vorgaben und Zeiten, eine flexible Studienordnung statt des jetzigen verschulten Modulstudiums: Das sind unsere Ziele für die Hochschulausbildung. Studieninhalte an Wirtschafts- und Standortanforderungen anzupassen, lässt keinen Raum mehr für interessenorientiertes Studieren und unabhängiges Forschen. Dauerüberprüfungen und starre Zeit- und Inhaltsvorgaben verursachen zu hohen Leistungsdruck. Deshalb sollen die Bachelorstudiengänge auf acht Semester verlängert und um zusätzliche Wahlmöglichkeiten erweitert werden. Im Anschluss müssen Masterplätze für alle Studierenden vorhanden sein. Finanzierung von Bildung und Forschung

Bildung und Forschung sind eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass eine reiche Industrienation wie Deutschland einen im internationalen Vergleich unangemessen niedrigen Teil der öffentlichen Mittel in Bildung und Forschung investiert. Wir fordern daher eine bessere finanzielle Ausstattung des der Hochschulen.

Private Finanzhilfen für öffentliche Bildungseinrichtungen sind zu begrüßen, solange diese keinen Einfluss auf die Lehrinhalte haben.


Bildungsstandards

Auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und angesichts der derzeit herrschenden Missstände im deutschen Bildungssystem fordern wir die zügige Umsetzung der festgesetzten Bildungsstandards auf Bundes- und Länderebene, wie sie von der Kultusministerkonferenz und dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen gefordert werden. Zur Gewährleistung bundeseinheitlicher Bildungsstandards in allen Bundesländern übernimmt das ausführende Organ der Bundesregierung die qualitätsführende Kontrolle und Evaluation.


Vergleichbarkeit und bundesweiter Rahmen

Um die Vorteile des föderativen Schulsystems mit den Vorteilen eines zentral geregelten Bildungssystems zu verbinden, fordern wir mehr Richtlinienkompetenzen für den Bund. Dies ist notwendig, um die Vergleichbarkeit von Abschlüssen, einen effektiven Strukturausgleich und echte Freizügigkeit innerhalb Deutschlands zu ermöglichen. Bessere Betreuung

Wir fordern einen Betreuungsschlüssel, der einen verbesserten Unterricht sowie eine individuelle Betreuung zum Ziel hat. Dazu gehört die Schaffung neuer Lehrerstellen und eine angemessene Fort- und Weiterbildung der Lehrer.

Wir streben die verbindliche Umsetzung der für die bestmögliche Förderung notwendigen Betreuungsschlüssel im Bildungswesen bis zum Jahr 2021 an. Die notwendigen Betreuungsschlüssel ergeben sich aus den aktuellen psychologisch-pädagogisch und soziologisch anerkannten internationalen und nationalen Bildungsstudien für die entsprechenden Lerngruppen.

In den Bereichen Medienkompetenz und Pädagogik sehen wir einen besonderen Bedarf an Weiterbildung für Lehrer. Zudem wollen wir Angebote schaffen, bei denen Eltern gemeinsam mit ihren Kindern an das Thema Mediennutzung herangeführt werden.

Die Anzahl der Schulsozialarbeiter – auch an Gymnasien – muss erhöht werden. Dies ist Ländersache und darf nicht den Kommunen aufgebürdet werden. Bessere Ausbildung und Bezahlung von Erziehern

Von Erziehern und Betreuern im vorschulischen Bereich wird immer mehr gefordert. Die Bezahlung sowie Aus- und Fortbildung dieser für die Entwicklung der Kinder so wichtigen Pädagogen ist den neuen Anforderungen und der erhöhten Belastung anzupassen.


Gleiche Berufschancen im Lehrer- und Dozentenbereich

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt schleicht sich eine Zweiteilung im Bereich der Bildungsvermittler ein: Auf der einen Seite stehen gut abgesicherte Beamte auf Lebenszeit, auf der anderen Seite billige Honorarkräfte, die in den Schulen große Teile des Nachmittagsunterrichts  und der Betreuung übernehmen oder an den Hochschulen als Lehrbeauftragte in vielen Bereichen dafür sorgen, dass überhaupt noch ein ausreichendes Lehr- und Betreuungsangebot vorhanden ist.

Wir setzen uns dafür ein, den Beamtenstatus im Bildungsbereich abzuschaffen und auf gleichberechtigte und faire Arbeitsbedingungen für alle Lehrenden im Schul- und Hochschulbereich hinzuwirken.


Einbeziehung von Fachleuten in den Schulunterricht

Wie schon in Berufsschulen üblich, sollen Fachleute in allen Schularten in stärkerem Maße als bisher in den Schulunterricht einbezogen werden – nicht nur für Gastvorträge, sondern auch als quereinsteigende Fachleute mit pädagogischer Eignung und Zusatzausbildung. Bei Auswahl und Fortbildung dieser Experten ist darauf zu achten, dass der Unterricht in der Schule weltanschaulich neutral bleibt.


Einsatz von freier Software und Lehrmitteln unter freien Lizenzen

Wir wollen erreichen, dass an Bildungseinrichtungen vermehrt Lehrmittel mit freien Lizenzen und kostenlose Online-Angebote verwendet werden. Dies trägt nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern auch dazu, dass die Lehrmittel von den Lehrenden nach Bedarf erweitert und verändert werden können. Zudem setzen wir uns für den Einsatz von freier Software an Bildungseinrichtungen ein. Diese kann von den Lernenden auch zuhause kostenfrei benutzt werden.


Open Access

Die Veröffentlichung von Ergebnissen aus staatlich finanzierter oder geförderter Forschung und Lehre findet oft durch kommerzielle Verlage statt. Die Qualitätssicherung (Peer Review) wird meist von ebenfalls staatlich bezahlten Wissenschaftlern übernommen. Forschungseinrichtungen müssen für selbst erarbeitetes Wissen noch einmal bezahlen, wenn dieses Wissen ausschließlich von kommerziellen Verlagen verbreitet wird. Der Steuerzahler kommt also mehrfach für die Kosten der Publikationen auf.

Wir unterstützen die Berliner Erklärung der Open-Access-Bewegung und verlangen die Zugänglichmachung des wissenschaftlichen und kulturellen Erbes der Menschheit nach dem Prinzip des Open Access. Wir sehen es als Aufgabe der Landesregierung an, dieses Prinzip an den von ihr finanzierten und geförderten Einrichtungen durchzusetzen.


Wissenschaftlichen Nachwuchs fördern

Ansätze zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses werden leider oft als Einladung zum Sparen aufgefasst. Vor allem die Juniorprofessur sowie die geplante Lehrjuniorprofessur sind in der derzeitigen Form äußerst problematisch.

Insbesondere müssen die Zukunftsaussichten der Juniorprofessoren verbessert werden – der Ausbau des „Tenure Track“ mit der Weiterbeschäftigung als Professor nach Ablauf der Juniorprofessur wäre ein Ansatz.

Die Piraten Hochschulgruppe wird sich dafür einsetzen, neue unbefristete Hochschulstellen vor allem im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter einzurichten. Bestehende Lehraufträge an Schulen und Hochschulen wollen wir angemessener als bisher vergüten und befristete in unbefristete Arbeitsverträge umwandeln.


Förderung der Erwachsenenbildung

Wir wollen ein integratives Konzept „Lebenslanges Lernen“ aufbauen, das Volkshochschulen mit Schulen, Fachhochschulen, Berufsschulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen zu einem Verbund der Erwachsenenbildung effektiv zusammenführt.


Familienfreundliche Hochschulen

Hochschulen sollen familienfreundlicher gestaltet werden. Dies betrifft sowohl die Arbeit in Forschung, Lehre und Verwaltung als auch das Studium. Eine akademische Karriere muss parallel zur Kindererziehung möglich sein. Hierzu sollen verstärkt Teilzeitstellen angeboten werden – gerade auch für Professoren, Doktoranden und den wissenschaftlichen Nachwuchs.


Parallel dazu muss die Kinderbetreuung an Hochschulen ausgebaut werden, so dass für alle Kinder von Studierenden oder Angestellten der Universität Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Kostenloser Kindergarten- und Kinderkrippenbesuch

Der Besuch einer vorschulischen Einrichtung kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Kinder in der Grundschule leichter lernen und sich besser in einer Gruppe zurechtfinden. Gleichzeitig können Kindergärten, Kinderkrippen und andere Kindertagesstätten maßgeblich zur Entlastung berufstätiger Eltern beitragen und es manchen Eltern überhaupt erst ermöglichen einen Beruf auszuüben.

Deshalb wollen wir es aus Landesmitteln ermöglichen, dass der Besuch von Kindergärten nach dem dritten Lebensjahr und der Besuch von Kinderkrippen bereits ab Geburt für jedes Kind kostenlos angeboten wird. Damit erhalten alle Kinder, unabhängig von ihrem familiären und gesellschaftlichen Hintergrund, möglichst gleiche Voraussetzungen für ihren weiteren Bildungsweg. Dies steigert die Flexibilität von studierenden Familien erheblich.


Familienfreundliche Ganztagesbetreuung an Schulen

Staatliche und freie Bildungseinrichtungen müssen den Familien dabei helfen, den Anforderungen des heutigen Familien- und Berufslebens gerecht zu werden. Dafür soll mit Landesunterstützung an allen Schulen ein Angebot zur Ganztagesbetreuung bereitgestellt werden.

Das Betreuungsangebot ergänzt den Unterricht um zusätzliche Bildungsmöglichkeiten und Aktivitäten. Neben Wahlfächern, Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe soll ein möglichst breites Angebot an kulturellen oder sportlichen Tätigkeiten ermöglicht werden. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Vereinen zu beiderseitigem Vorteil ausdrücklich erwünscht.


Transparente Uni und transparenter Hauhalt

Die Piraten Hochschulgruppe fordert die Sitzungen des Senats, Fakultätrates, Fakultätvorstandes der Studienkommission grundsätzlich öffentlich zu machen. Das heißt, dass jeder die Möglichkeit hat, diese Sitzungen zu besuchen und dass die Protokolle veröffentlicht werden. Personalentscheidungen und sonstige die Privatsphäre betreffende Entscheidungen bleiben davon ausgeschlossen.


Die Transparenz im Haushalt des Landes und bei der Verwendung von sonstigen Landesmitteln muss dringend verbessert werden. Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit sind nicht im erforderlichen Maße gewährleistet. Für die Haushaltspläne der Hochschulen wollen wir die Pflicht zur Veröffentlichung der Entwürfe und der verabschiedeten Haushaltssatzung einschließlich des Stellenplans in der Grundordnung verankern.

Verbesserung des Datenschutzes

An der Universität werden an verschiedenen Stellen Daten über Studenten erfasst und verwaltet. Dabei fallen besonders bei der Nutzung von z.B. im Campussystem und sehr viele personenbezogene Daten an, die ausgewertet werden können. Der RFID-Chip des Studierendenausweises, kann auch an fast beliebigen Stellen auf dem Unigelände ausgelesen und erfasst werden, sodass ein Benutzer- und auch Lern- Teilnahmeprofil des Studenten ohne sein Zutun erstellbar ist. Wir fordern die Datensparsamkeit in sofern zu berücksichtigen, dass die Daten nicht ohne Zustimmung der Studierenden verwendet werden dürfen.


Ausbau der studentischen Mitbestimmung

Wir begrüßen es, dass es in BW eine Reformierung der studentischen Mitbestimmung mit einer neuen Gesetzesvorlage der Landesregierung geben soll.

Dies ist in manch anderen Bundesländern nicht mehr der Fall, viel mehr haben dort andere Gremien (beispielsweise der Hochschulrat) die Entscheidungsgewalt übernommen. Das ist unverantwortlich, da so nur noch über diejenigen, welche es hauptsächlich betrifft, hinweg entschieden wird.

Aber auch in Baden Württemberg ist studentische Mitbestimmung derzeit nur auf dem Papier gegeben, mangels gleichmäßiger Sitzeverteilung in den Entscheidungsgremien beschränkt sich diese faktisch auf ein Minimum. Wir fordern eine transparentere Mitbestimmungsmöglichkeit in allen Hochschulgremien, wo ein Ausgleich der Sitzanzahl von Studierenden und sonstigen Entscheidungsgruppen, etwa Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern und wirtschaftlichen Unterstützern gewährleistet wird.


Offene, moderne Strukturen für die Verfasste Studierendenschaft

Die Piraten-HSG begrüßt die gesetzliche Verankerung der Verfassten Studierendenschaft in Baden-Württemberg trotz Schwächen im Gesetzentwurf.

Die Piraten setzen sich für ein progressives Modell der studentischen Selbstverwaltung und eine kritische Auseinandersetzung mit den bestehenden Strukturen ein. Wir fordern einen Kompromiss zwischen Räte- und Parlamentsmodell der die Stärken beider Systeme vereinigen kann.

Die Piraten wollen mit allen interessierten Gruppen an einer Struktur arbeiten, die hochschulpolitische Gruppen und Fachvertretungen gleichberechtigt behandelt und den einzelnen Studiengängen und ihren Studierenden an der Universität Tübingen die größtmögliche Freiheit zur Gestaltung ihrer individuellen Arbeitsweisen und Strukturen lässt.

Studierendenvertreter müssen sich auf allen Ebenen durch Wahlen legitimieren. Für die zentralen Organe der neuen Studierendenvertretung fordern wir ein progressives Wahlrecht, das die Anzahl der gewonnenen Sitze von der Wahlbeteiligung abhängig macht.


Studentische Kultur und Erhalt des Clubhauses

Die Studienzeit ist oftmals die einzige Zeit, in der man seine Ideen frei verwirklichen kann - oder zumindest sollte sie das sein. Zwar gibt es in Tübingen viele kommerzielle kulturelle Angebote, jedoch müssen diese durch weitere studentische Angebote ergänzt werden. Wir fordern den Erhalt des Clubhauses, sowie einen Ausbau des bisherigen kulturellen Angebots durch Unterstützung der freien studentischen Initiativen in Tübingen.


Zulassungskriterien

Wir lehnen den NC als alleiniges Zulassungskriterium kategorisch ab. In einigen Studiengängen bestehen nicht genügend Studienplätze.

Auch eine reine zentrale bundesweite Vergabe von Studienplätzen kann die Situation der Studenten in Baden-Württemberg und hier in Tübingen nicht lehrangebotsgerecht abbilden.

Die Vergabe der bestehenden Studien-Plätze soll zusätzlich durch die Fachbereiche mitgestaltet werden und soll nach einer fachspezifischen Eignungsprüfung möglich sein, so dass jeder zumindest eine Chance auf einen Studienplatz hat. Wir fordern die Flexibilisierung von Hochschulszugangsberechtigungen. Zu den Eingnungsprüfungen sollen auch Berufsabsolventen aus Berufsfeldern der entsprechenden Fachbereiche zugelassen werden


Neue Medien als Chance

Wir sehen Neue Medien als Chance zur Ergänzung des traditionellen Studiums, nicht aber als Alternative dazu.Dem Grundgedanken des Open Access folgend müssen Vorlesungen für jeden potentiellen Höher frei zugänglich sein.

Das Studium würde so übersichtlicher, familien- und behindertenfreundlicher, da Vorlesungen zeit- und ortsungebunden verfolgt werden könnten. Die Vorbereitung auf Klausuren würde sich signifikant verbessert. Anonyme Kommentar- und Bewertungsfunktionen würden die Evaluation in Echtzeit ermöglichen und so die Qualität der Lehre verbessern.

Wir fordern die Veröffentlichung von Vorlesungen in Videoform. Der seit 2009 aufgebaute Online-Vorlesungs-Service des ZDV wird von uns ausdrücklich gutgeheißen. Nun muss er finanziell gestützt werden und das bisherige Angebot derart ausgebaut, dass auch "Pflichtvorlesungen" online, statt vor Ort im Hörsaal nachweislich besucht werden können.


Öffentlichkeitsarbeit aktiver gestalten

Trotz ihrer theoretisch öffentlichen Strukturen findet die Arbeit der Studierendenvertreter in Tübingen kaum Beachtung, da Möglichkeiten und Interesse fehlen, die Aktionen der Gruppen und Fachschaften publik zu machen. Über die wichtigen Vorgänge informiert zu sein, in die sich die Studierendenvertreter im Namen aller einmischen, darf nicht länger ein Privileg für die sein, die Zeit und Interesse haben, sich aktiv in der Studierendenvertretung zu engagieren.

Wir wollen mit allen anderen Gruppen eine offene Diskussion über das Thema anstoßen und schlagen als Lösungsansätze ein AStA-Referat für Öffentlichkeitsarbeit und/oder eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gruppen zu aktiver Pressearbeit vor.

Nur durch informierte Studierende in allen Bereichen der Uni hat unsere Arbeit als Studierendenvertreter Wert und unsere Meinung Gewicht. Wir sind davon überzeugt, dass durch Information und Öffentlichkeitsarbeit sowohl die Wahlbeteiligung, als auch das Interesse an studentischer Selbstverwaltung steigen wird und die Legitimation unserer inhaltlichen Arbeit gesichert ist.


Zivilklausel - eine Chance zum Dialog

Die Piraten-HSG bekennt sich ausdrücklich zur Ziviklausel, die friedliche Zwecke bei Lehre und Forschung in der Präambel der universitären Grundordnung festschreibt. Es ist richtig und wichtig, die strukturelle Trennung von Militär und ziviler Forschung als Ziel für unsere Hochschule festzuschreiben. Die Piraten Hochschulgruppe setzt sich aber für einen dialogorientierten Umgang mit der Zivilklausel ein.

Daher lehnen wir ideologisierte oder radikale Interpretationen, starre Grundsatzentscheidungen ohne Berücksichtigung des Einzelfalles und die Diskriminierung von Soldaten und sonstigen Angehörigen der Wehr- und Rüstungsstrukturen strikt ab. Das Ziel einer Zivilklausel muss neben der Bewahrung einer Zivilgesellschaft auch die Förderung des gleichberechtigten Dialogs mit den Soldaten als Staatsbürger in Uniform sein.

Wir fordern eine Wiederbelebung und Neustrukturierung der Senatskommission für Technikfolgenabschätzung, damit diese sich mit Fragen der Zivilklausel im konkreten Fall auseinandersetzt und den Dialog über Zivilklausel und militärische Fragen an der Uni fördert. Studierende und Experten in die Kommission aufzunehmen, sehen wir dabei als Notwendigkeit eines offenen Dialogs an.


Mensa renovieren: Kosteneffizienz statt Prestigeprojekte

Die Piraten-HSG lehnt den vom Rektorat geplanten Neubau einer Mensa auf dem Grund der jetzigen Alten Physik oder des Clubhauses konsequent ab.

Statt Geld und Arbeitsaufwand in Planungen zu investieren, die spätestens dort scheitern werden, sollte die Uni sich auf die effiziente Organisation der Mensarenovierung konzentrieren.

Ebenfalls lehnen führende Experten und die Juristen den Umzug ihrer Fakultät in das Mensagebäude ab. Die oft gestellte Frage, wo und wie man dort die gesamte Bibliothek der Juristischen Fakultät unterbringen will, hält die Piraten-HSG für mehr als berechtigt.