HSG:Magdeburg/Programm

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Ziele

Als junger Zusammenschluss von unabhängigen Studenten tragen wir dazu bei, Studium und Alltag an der und um die Uni zu verbessern. Mit guten Ideen in vielen Bereichen wollen wir dazu beitragen, dass der freie Zugang zu Bildung und Wissen, Transparenz in den Strukturen der Universität und der Schutz der Rechte Studierender ein erfolgreiches Studium garantieren.

Wir setzen uns für eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Hochschulgremien ein. Diesem produktiven Klima soll eine Förderung studentischer Kultur, Hochschulpolitik und eine Verbesserung der allgemeinen Studienbedingungen entspringen.

Transparente und direkte Hochschulpolitik

Nicht jeder hat studienbedingt die Zeit, sich selbst aktiv in der Hochschulpolitik einzumischen oder an langen Sitzungen teilzunehmen, bei denen größtenteils über Themen gesprochen wird, die einen selbst nicht betreffen und bei denen man demzufolge auch nur wenig mitreden kann. Für jeden Studierenden, der sich nicht selbst aktiv in die Hochschulpolitik einbringen kann, besteht die einzige Möglichkeit, diese durch alljährliches Wählen der Studierendenvertretung mitbestimmen zu können . Über die Kreuzchen hinaus hat man dann allerdings keine Möglichkeit mehr, die Hochschulpolitik mitzugestalten.

Dies möchten wir unbedingt ändern! Die Hochschulpolitik betrifft jeden und niemand sollte ausgeschlossen werden, weil er nur sehr wenig Zeit zur Verfügung hat oder den ganzen Tag über Vorlesungen besuchen muss. Wir möchten es zukünftig allen Studierenden ermöglichen, sich an der Hochschulpolitik zu beteiligen. Wir wollen möglichst viele Meinungen aller Studenten aufnehmen und dafür einstehen, sodass jeder Gedanke und jede Ansicht auch Gehör findet und es somit immer jemanden gibt, der diese vor einer Studierendenvertretung oder einem anderen Gremium vertritt.

Dazu planen wir beispielsweise, Diskussionsprozesse neben der reinen Behandlung in Gremien auch in das Internet zu verlagern (z.B. Liquid Feedback). Dies ermöglicht jedem, sich zu den Zeiten mit Hochschulpolitik zu beschäftigen, zu denen er auch wirklich Zeit und Lust hat, ohne sich die Zeiten von Sitzungsterminen der Gremien diktieren zu lassen. Auch eine punktuelle Mitarbeit zu bestimmten Themen wird so einfach ermöglicht. Wer sich nur für Themen seines Studienganges, die Wohnbedingungen in den Studentenwohnheimen oder schlicht das Essen in der Mensa interessiert, kann genau bei diesen Themen mitdiskutieren und dort seine Ideen und Vorschläge einbringen.

Transparente Hochschulverwaltung

Als Studierende werden wir oft vor vollendete Tatsachen gestellt und erfahren von Neuerungen erst, wenn sie bereits umgesetzt wurden. Wieso und von wem bestimmte Entscheidungen getroffen wurden, ist in den wenigsten Fällen bekannt.

Wir möchten uns daher dafür einsetzen, dass die Hochschulverwaltung zukünftig deutlich transparenter gestaltet wird und Entscheidungen oder Diskussionsprozesse bereits vor deren Abschluss öffentlich gemacht werden, um möglichst vielen Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich selbst ein Bild zu verschaffen, sich an der Diskussion zu beteiligen oder eigene Ideen und Vorschläge mit einzubringen. Ein aktives Blog und ein Twitteraccount zu den geplanten Änderungen an der Universität wären daher wünschenswert.

Vorschlag: Ratsinformationssystem für den Senat/Kommissionen für Tagesordnung und dazugehörige Unterlagen, auch gern geschützt für die gewählten Mitglieder -> Beschlussdokumentation ist notwendig

Bachelor-/Mastersystem verbessern

Auch mehrere Jahre nach Einführung des neuen Bachelor-/Mastersystems gibt es dort noch einige Baustellen. Das System wurde unter anderem deswegen eingeführt, damit Universitätsabschlüsse europaweit besser verglichen werden können und Universitätswechsel erleichtert werden sollen. Diese Ziele sind aber bei Weitem noch nicht erreicht, die Situation hat sich praktisch kaum verbessert. Selbst innerhalb Deutschlands, geschweige denn innerhalb Europas, werden Studienleistungen von den Universitäten kaum gegenseitig anerkannt. Wer bei uns in Magdeburg seinen Bachelor gemacht hat, kann ohne Weiteres nicht einfach an einer anderen Universität seinen Master machen.

Auch wenn man seinen Bachelor hier in Magdeburg gemacht hat, ist es noch nicht automatisch gewährleistet, dass man hier ebenfalls einen Masterplatz findet (z.B. an der FWW oder FNW). In vielen Studiengängen ist es aber fast unerlässlich, auch seinen Master zu machen, um auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen zu haben. Für eine wissenschaftliche Karriere ist dies sogar eine Voraussetzung. Wir fordern daher, dass jeder Bachelorstudent auch einen Masterplatz bekommen kann!

Eine generelle Überarbeitung einiger Bachelor- und Masterstudiengänge ist ebenfalls erstrebenswert. An vielen Fakultäten laufen diese Systeme bereist einige Jahre und sowohl Studenten, als auch Mitarbeiter haben sicherlich schon die ein oder andere Schwachstelle entdeckt. Wir setzen uns dafür ein, dass gemeinsam mit den Studenten Lösungen erarbeitet werden und letztendlich die Studienbedingungen verbessert werden.

Eignungstests statt Numerus Clausus

In Studiengängen mit beschränkter Anzahl an Studienplätzen (Numerus Clausus) wird der Großteil der Plätze nach der Abiturnote vergeben. Natürlich möchte die Universität lieber die besten Studenten, die mit der größten Aussicht auf Studienerfolg zum Studium zulassen. Aber was sagt die Sportnote über die zukünftige Leistung als Mediziner aus? Oder die Geschichtsnote über das Psychologiestudium?

Das bisherige System führt außerdem dazu, dass sich Studenten bei mehreren Universitäten bewerben und so Studienplätze eventuell gar nicht besetzt werden, weil die Studenten sich an einer anderen Universität immatrikuliert haben.

Eignungstests bieten hier ein viel besseres Bewertungskriterium für die Zulassung als eine Mischung aus Wartesemestern und Abiturnoten. Durch solch ein Verfahren hat jeder die gleiche Chance auf einen Studienplatz, unabhängig von seinen Leistungen aus der Vergangenheit. Außerdem ist es denkbar, so das Niveau in den jeweiligen Studiengängen zu steigern, da sich die Studenten schon vor Beginn ihres Studiums auf das Fach vorbereiten müssten.

Vernetzung internationaler Studierender

Auch die Vernetzung von Studierenden, die sich in einem bestimmten Bereich engagieren und ihre Einfälle einbringen wollen oder nur ein begrenztes Zeitpensum zur Verfügung haben, möchten wir verbessern. Das Projekt für Studentisches Engagement bietet Studierenden genau diese Möglichkeit. Hier laufen die verschiedenen Ideen zusammen und können organisiert und beraten werden.

Auch die Vernetzung mit ausländischen Studierenden ist uns wichtig. Ein Ansatzpunkt hierfür ist, dass sowohl die Beschilderung auf dem Campus, als auch die Webseiten mindestens auf Englisch verfügbar sind.

Freier Zugang zu Wissen von überall

Studiengebühren lehnen wir ab. Wir setzten uns weiterhin für die Abschaffung der Langzeitstudiengebühren in Sachsen-Anhalt ein. Langzeitstudiengebühren führen zu einer weiteren Verlängerung des Studiums und setzen die Studenten im Land unnötig unter Druck.

Sie dienen derzeit dazu, Programme zur Verbesserung der Studiensituation zu finanzieren. Diese Finanzierung sollte vom Land getragen werden.

Freier Zugang zu Bildung

Wir setzen uns für die Nutzung von Open Access an der OvGU ein. Das bedeutet, dass aus Steuern finanzierte Forschung und ihre Ergebnisse allen Studenten frei zugänglich sein müssen! In der heutigen Gesellschaft heißt frei zugänglich, dass es über das Internet verfügbar ist!

Leider machen viele Professoren Wissen immer noch nur Studenten zugänglich, die physisch in ihren Vorlesungen erscheinen. Für eine bessere Organisation und mehr Selbstbestimmung im Studium setzen wir uns deswegen nicht nur für einfacheren Zugriff auf Vorlesungsunterlagen, sondern auch für Online-Videovorlesungen wie z.B. das Projekt Matterhorn ein, damit Wissen jederzeit und von überall zugänglich ist.

Das Studieren, Lernen und der damit verbundene Zugriff auf Wissen über das Internet ist etwas, das wir weiter vorantreiben wollen. In Diesem Zusammenhang ist ein einheitliches, übersichtliches und unkompliziertes System nötig. Derzeit gibt es leider noch zu viele und zu unübersichtliche Systeme.

Wir machen auf Alternativen zu den bestehenden, schlecht funktionierenden System wie HIS aufmerksam. Auch die damit verbundene Aufklärung und Sensibilisierung für den Datenschutz ist ein wichtiges Thema, das viel zu oft unterschätzt wird.

Open Access fördern

Da es nicht die Aufgabe der Universitäten ist, ein privatwirtschaftliches Geschäftsmodell in Form der Journal-Herausgeber am Leben zu erhalten, fordern wir alle Forschungsarbeiten, die an der Uni durch den Einsatz von öffentlichen Steuergeldern entstanden sind, unter Open Access verträgliche Lizenzen zu stellen. Wir möchten darauf hinwirken, dass die Uni ein zentrales Archiv aller darunter fallenden, verfassten Forschungsarbeiten vorhält. Neben dem positiven gesellschaftlichen Nutzen eines solchen Modells würde dadurch in Zukunft auch das Schreiben von Doktor- oder Abschlussarbeiten deutlich vereinfacht werden, da ein einfacherer und direkter Zugriff auf viele Forschungsergebnisse möglich ist. Die noch vorherrschende Haltung verschiedener Professoren, Wissen nur der kleinen Gruppe anwesender Studenten zugänglich zu machen, ist auch langfristig betrachtet untragbar. Wir setzen uns daher für ein campusweites System zur Veröffentlichung aller Unterlagen zu den Vorlesungen ein.

Um den größtmöglichen Nutzen in Zukunft zu stiften, plädieren wir für die Einführung eines zentrales Systems, das sowohl einfachere Teilhabe an den eigenen Vorlesungen garantiert, als auch Zugriff auf interessante Unterlagen anderer Vorlesungen. Nur verteiltes und offen verfügbares Wissen kann echtes autonomes und lebenslanges Lernen über die Bildungseinrichtungen hinaus ermöglichen und fördern.

Datenschutz muss auch an der Uni gelten

Datenschutz darf auch an der Uni kein Fremdwort sein! Praktischer Datenschutz fängt mit Aufklärung an, wer kennt nicht die lästigen Mails, in denen ein Assistent schnell mal alle Adressaten in das “An:”-Feld kopiert und somit die Adresse jedes Empfängers offenlegt. Wir fordern deswegen eine Aufklärungskampagne zum Umgang mit persönlichen Daten an der Uni. Auch setzen wir uns dafür ein, dass im Rahmen der bevorstehenden IT Vereinheitlichung ein komplettes Datenschutzkonzept ausgearbeitet und umgesetzt wird.

Wir erwarten, dass die Uni nur für ihre Arbeit relevante Daten über die Universitätsangehörigen erhebt und diese durch ein durchdachtes Konzept geschützt werden. Wir setzen uns des Weiteren auch dafür ein, dass persönliche Daten, insofern sie aktionsbezogen sind, wie z.B. Öffnung einer Tür mit dem SPOZ-Transponder, nicht länger als 3 Tage gespeichert werden.

Auch der Studierendenausweis und alle weiteren Systeme, in denen persönliche Daten erhoben und verarbeitet werden, müssen in dieses Konzept aufgenommen werden. Unsere Liste fordert die Universitätsleitung daher zu einer erhöhten Sensibilität im Umgang mit persönlichen Daten auf.

Um massiven Datenschutzverstöße vorzubeugen, muss ein Sanktionskatalog eingeführt werden, um zukünftige Verstöße vermeiden zu können. (Offenlegung von E-Mail-Adressen, namentliche Veröffentlichung von Klausurergebnissen, etc.),

IT Vereinheitlichung vorantreiben

Der Ist-Zustand an der Uni ist im Moment der, dass viele redundante Systeme nebeneinander bestehen. So ist es nicht unüblich, dass viele Professoren neben einer Anmeldung am HISPOS/LSF oder Moodle auch noch eine Anmeldung in ihrem persönlichen System verlangen. In vielen Studiengängen ist es auch nötig, mehrere Systeme nebeneinander zu verwenden, da jeder Professor ein anderes System bevorzugt.

Wir sehen hier den Grundsatz der Datensparsamkeit verletzt und fordern, dass die Uni eine zentrale Infrastruktur zur Verfügung stellt, die solche eigenmächtigen Systeme obsolet macht. Wir stehen des Weiteren dafür, dass man in Zukunft nach nur EINEM Login (per WPA, VPN, Shiboleth oder Web) Zugang zu allen Uni-Ressourcen hat, ohne sich nochmals bei anderen Systemen zusätzlich einloggen zu müssen. Technisch gesehen besitzt die Uni die notwendigen Programme bereits seit Längerem, weshalb es für uns unverständlich ist, dass wir Studierende noch immer mit verschiedenen Systemen und mehrmaligem Login geplagt werden.

Für eine gesündere Mensa

Wie ihr alle wisst, lässt die Qualität des Mensaessens teilweise noch Luft für Verbesserungen. Da uns eine gesunde und preiswerte Verpflegung wichtig ist, haben wir uns zum Ziel gemacht, die Qualität und Finanzierung eurer Mahlzeiten einmal komplett unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern. Auch die Essensausgabe, insbesondere des Free Flow Bereichs, wollen wir für euch optimieren. (ggf mehr Kassen besetzen)

Wir setzen uns für die Einführungen eines preiswerten Bio-Menüs ein, welches das Angebot in der Mensa abrundet. Wir werden prüfen, ob es möglich ist, das Getränkeangebot um Clubmate, Tees und gesunde Säfte zu erweitern.

Disclaimer

Das Wort Student bedeutet für uns studierende Personen jeglichen Geschlechts, ohne dieses extra hervorzuheben.

Student-Sein beschreibt sehr freiheitliche Lebensumstände. “Studieren” beschreibt einen Lebensabschnitt des Bildens und des Freidenkens. Es sollte nicht auf die Tätigkeit Studieren beschränkt werden.