HSG:Magdeburg/Politik

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Grundsätze

Das Leben des Studenten hat sich im Zuge der digitalen Revolution grundlegend verändert. Noch nie war es so einfach so viele Daten wie wie heute über Studierende zu sammeln und auszuwerten.

Die Piraten – Hochschulgruppe Magdeburg setzt sich für eine Politik der Datensparsamkeit und transparenter Verwaltung ein. Dies gilt auch für den StuRa.

Der uralte Menschheitstraum, das Wissen der Welt für jeden Menschen frei zugänglich zu machen, ist aufgrund der Digitalisierung in greifbarer nähe. Open Access, die kostenfreie und öffentliche Bereitstellung von wissenschaftlicher und kultureller Literatur, nimmt hierbei eine Schlüsselbedeutung ein.

Wir unterstützen die Berliner Erklärung der Open-Access-Bewegung und fordern die Zugänglichmachung des wissenschaftlichen und kulturellen Erbes der Menschheit über das Internet nach dem Prinzip des Open Access.

Jeder Mensch hat das Recht auf freien Zugang von Bildung und Informationen. Ungeachtet der Abstammung, des sozialen Umfeldes, des Geschlechts und des persönlichen Hintergrundes muss jedem Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich weiter fortzubilden. Nur so können die Menschen sich zu kritischen, mündigen und sozialen Personen entwickeln und einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung der Menschheit leisten.

Bildungsgebühren jeglicher Art schränken den Zugang zu Bildung ein; wir lehnen diese kategorisch ab.

Die Bildungseinrichtungen sind für Studenten ein prägender und umfassender Bestandteil ihres Lebens, sie sind deswegen als Lebensraum der Lernenden zu begreifen, dessen Gestaltung und Nutzung ihnen stets offen stehen muss. Eine demokratische Organisation der Bildungseinrichtungen soll den Lernenden, genau wie den anderen Interessengruppen der Bildungseinrichtungen, eine angemessene Einflussnahme ermöglichen. Auf diese Weise werden demokratische Werte vermittelt und vorgelebt, die Akzeptanz der Entscheidungen erhöht, sowie das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Bildungseinrichtungen gestärkt. Wir stehen für gelebte Demokratie und setzten uns für demokratische Strukturen in den Universitäten ein.

Politik muss auf Vernunft und Sachverstand beruhen. Starre Ideologie darf nicht der politischen Entscheidung im Wege stehen. Die Piraten stehen für den politischen Diskurs und für eine Politik des Verstandes.

Themen

Bildung

Bildung muss ein freies und allgemein zugängliches Gut sein. Der freie Zugang zu Information und Bildung ist nicht nur für die gesellschaftliche Entwicklung notwendig, sondern auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung unserer Gesellschaft. Bildung ist eine der wichtigsten Ressourcen der Menschheit, da nur durch den Erhalt, die Weitergabe und die Vermehrung von Wissen Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand auf Dauer gesichert werden können.

Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft.

Wir lehnen Bildungsgebühren in jeder Form ab. Durch ihre einschränkende Wirkung hindert sie Menschen an Bildung teilzuhaben und fördert soziale und gesellschaftliche Ungerechtigkeit. Staatliche Bildungseinrichtungen müssen jeden Bürger die Möglichkeit geben unentgeltlich seinen Horizont und seine Bildung zu erweitern.

Der durch den Bologna-Prozess in Fahrt gekommene Prozess der Verschulung der Universitäten treten wir kritisch gegenüber. Vollere Stundenpläne, ein verkürztes Studium und eine Selektierung zwischen Bachelor- und Masterstudierenden steht im Widerspruch unsere Selbstverständnisses nach freier Bildung. Wir fordern eine Reform der Bachelor- und Masterstudiengänge und eine bessere Entfaltungsmöglichkeit für persönliche Stärken und Vorlieben.

Demokratie

Wir halten demokratische Strukturen als Teil des universitären Lebens für unerlässlich. Durch gelebte Demokratie an den Bildungseinrichtungen wird den verschiedenen Mitgliedern der Universitäten angemessene Einflussnahme ermöglicht, die Akzeptanz der Entscheidungen erhöht und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Eine Wahlbeteiligung von 20% halten wir für die „Bildungselite“ als schmerzhaft niedrig. Wir wollen die demokratischen Mittel der Universität stärken und somit das Interesse an Wahlen steigern.

Eine direktere Einbindung des Studenten über basisdemokratische Mittel halten wir für einen guten Weg die Akzeptanz der studentischen Vertretungen zu erhöhen. Wir fordern mehr Mut zur direkten Demokratie.

Datenschutz

Jeder Mensch hat laut ständiger Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Wir fordern deswegen das Recht eines jeden Studenten und Angehörigen der Universitäten auf Einsicht und Korrekturmöglichkeit seiner persönlichen Daten. Daten dürfen nicht auf Vorrat gespeichert werden und müssen unter dem Prinzip der Datensparsamkeit gesammelt werden.

Auch bei Datenkraken wie zum Beispiel HISQIS muss jeder Student das Recht haben über seine persönliche Daten zu verfügen. Diese Daten müssen nach Austritt an der Universität nach angemessener Zeit gelöscht werden.

Open Access

Wissenschaft und Forschung sind zentrale Bausteine für die Zukunft. Mit öffentlichen Geldern geförderte Arbeit muss aber auch der Öffentlichkeit zugute kommen. Noch immer sind viele wissenschaftliche Erkenntnisse nur gegen Bezahlung erhältlich, und das, obwohl dank moderner Technik die Reproduktion der Werke praktisch kostenlos erfolgen kann. Dieses Problem ist auch vielen Wissenschaftlern bewusst, die daher zunehmend dazu übergehen Arbeiten als Open-Access-Publikationen zu veröffentlichen und damit einen dauerhaften kostenfreien Zugang zu den Ergebnissen ihrer Forschung sicherzustellen. Diesen Trend möchten wir unterstützen, da wir glauben, dass ein leichterer Zugang zu Wissen zu erfolgreicherer Forschung und mehr Innovation führen wird und darüberhinaus sogar weltweit eine wohlstandsfördernde Wirkung entfaltet.

Open Access heißt daher für uns, dass mit öffentlichen Geldern geförderte wissenschaftliche Arbeit und daraus resultierende Publikationen für jeden Menschen kostenfrei zugänglich sein müssen. Über jede weitere freiwillige Beteiligung am Open Access freuen wir uns.

Gleichzeitig muss eine Infrastruktur geschaffen werden, die digitale Archivierung und den dauerhaften einfachen Zugang zu Publikationen ermöglicht. Diese Aufgabe wird heute vorrangig von den etablierten Verlagen übernommen. Für Open-Access-Publikationen entwickeln sich entsprechende Mechanismen erst, oft in loser Kooperation von Bibliotheken und Universitäten. Derartige Initiativen will die Piraten - Hochschulgruppe Magdeburg fördern.

Open Source

Wir fordern die Einbeziehung von Software und anderen digitalen Gütern, die mit öffentlichen Mitteln produziert werden, in das Open-Access-Konzept. Werke, die von oder im Auftrag von staatlichen Stellen erstellt werden, sollen der Öffentlichkeit zur freien Verwendung zur Verfügung gestellt werden. Der Quelltext von Software muss dabei Teil der Veröffentlichung sein. Dies ist nicht nur zum direkten Nutzen der Öffentlichkeit, sondern die staatlichen Stellen können auch im Gegenzug von Verbesserungen durch die Öffentlichkeit profitieren (Open-Source-Prinzip/Freie Software). Weiterhin wird die Nachhaltigkeit der öffentlich eingesetzten IT-Infrastruktur verbessert und die Abhängigkeit von Softwareanbietern verringert.

Wir fordern somit die Offenlegung jeglicher Software die an der Universität Magdeburg mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden. Nur eine Offenlegung des Quelltextes garantiert eine Unabhängigkeit von Softwareanbietern und die Sicherheit der eingesetzten Software.

Wir begrüßen auch die Förderung von freier Software und offener Formate an der Universitäten und Bildungseinrichtungen.

Transparenz

Entscheidungen der Universität müssen transparent und nachvollziehbar getätigt werden. Wir fordern eine gläserne Verwaltung (nicht jedoch den gläsernen Verwaltungsangestellten) der Universitäten in Magdeburg.

Wir stehen nicht für eine Politik der geschlossenen Türen. Geheime Dokumente und geschlossene Sitzungen müssen der Vergangenheit angehören. Nur eine transparente Entscheidungsfindung ermöglicht es den Teilnehmern der Bildungseinrichtung sich ein gutes Bild über die Politik an den Hochschulen zu machen und so am demokratischen Bildungsprozess teilzunehmen.

Insbesondere die Entscheidungen des Studierendenrat, als studentische Vertretung, müssen transparent gefällt werden.

Außerdem fordern wir eine zeitnahe Veröffentlichung der Senatsprotokolle im Intranet der Universität.

Kompetenz

Die Piraten – Hochschulgruppe Magdeburg fördert die freie Meinungsäußerung und den politische Diskurs. Nur eine politische Diskussion auf gesicherten Fakten und unter Bezugnahme von Fachkompetenz kann eine gute Einscheidungsfindung herbeiführen. Starre Ideologie und vorgefasste Vorurteile behindern diesen demokratischen Prozess.

Die Piraten stehen für eine kommunikative Politik mit allen Teilnehmern am politischen Prozess.