HH:LiquidFeedback Themendiskussion/86

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Leitlininien der AG Umwelt und Energie

1.

Luft, Wasser und Boden sollen nicht mit mehr Schadstoffen belastet werden, als Sie entsprechend ihrer Selbstreinigungstätigkeit verarbeiten können. Quelle: "Die fünf Regeln der Nachhaltigkeit", Nutzinger, 1995, S. 207 ff

Ich weiß nicht wie eng sich die Leitlinien für die AG Arbeit an den genannten Quellen orientieren sollen. Ansnsten fände ich vielleicht ein "...sollen mit weniger..." statt "...sollen nicht mit mehr..." (gefühlsmaßig) angebrachter. Andreas
Finde ich auch gut. Hab' den Entwurf überarbeitet. Gunnar

2.

Erneuerbare Ressourcen sollen nur in dem Maße genutzt werden, daß die Entnahme nicht größer ist als die Erneuerung des Bestandes.

Quelle: "Die fünf Regeln der Nachhaltigkeit", Nutzinger, 1995, S. 207 ff

Versteht sich dass nicht für einen großen Teil der erneuerbaren Ressourcen, Wind, Sonne, Wellen, Erdwärme ect von selbst? Bleibt noch was außer biologischen Ressourcen? Zum Thema Holzwirtschaft und Wald erschließt sich der Sinn. Aber was ist mit boilogischen Kraftstoffen aus Raps, Weizen und anderen Nahrungsmitteln? Der Begriff "Erneuerbare Rescourcen" ist mir hier eigentlich zu unklar. Sprechen wir hier nur von Energiegewinnung oder auch Nahrungsmittel aus dem Meer? Ohne den Kontext der Quelle, die genannt aber nicht für das Verständnis von Leitlinien vorausgesetzt werden kann fehlen mir, insbesondere hier, ein paar erläuternde Sätze. Hat aber erst mal meine Zustimmung.Andreas
Das Ziel dieses Satzes ist, dass niemand mit dem Argument "Holz wächst ja nach" anfängt, in einem Monat alle Wälder Deutschlands auf's mal abzuholzen. Das wäre immer noch regenerativ, aber trotzdem keine sehr gute Idee. Die Anwendung auf Wind, Wellen etc. ist genauso denkbar - auch Wind ist erneuerbar (gibt's ja jeden Tag neu), aber Wind ist auch in begrenzter Menge verfügbar. Wir wollen auch nicht allen Wind, den es auf der Erde gibt, ausnutzen - dann passieren irgendwann ungute Dinge mit dem Wetter. Aber zugegeben - das ist eher ein akademisches Problem. Und Erdwärme ist ein noch speziellerer Fall, denn die ist eigentlich nicht so wirklich erneuerbar - entsteht sie doch (auch) als Ergebnis radioaktiven Zerfalls von Elementen in der Erdkruste, und irgendwann sind alle Elemente in unradioaktive Dinge zerfallen, und dann ist es aus und vorbei mit Erdwärme.
Der Grundgedanke bei den Leitlinien war absichtlich eine sehr hohe Abstraktionsebene und Unabhängigkeit von speziellen Technologien. Es hat sich schon zu oft gezeigt, dass eine neue Technik von bisherigen Regeln nciht erfaßt wurde, weil diese einfach zu eng gezogen waren, und daher seltsame Dinge passiert sind. Deshalb auch die etwas verschwurbelte Schreibweise.Gunnar

3.

Nicht erneuerbare Ressourcen dürfen nur in dem Maße genutzt werden, wie der Bestand erneuerbarer Ressourcen, die für den selben Zweck eingesetzt werden können, zunimmt.

Quelle: "Die fünf Regeln der Nachhaltigkeit", Nutzinger, 1995, S. 207 ff

Sorry, ich bin zu blöd für diesen Satz! Ich gebe aber zu, dass ich während der Erläuterung dieses Satzes auf dem Treffen gerade Bier holen war. Übersetzungsversuch: Öl (nicht erneuerbare Ressource) darf nur in dem Maße genutzt werden, wie der Bestand an Wind-,Solar-, etc-nutzung, die für den selben Zweck eingestzt werden kann, zunimmt. ??? *Brettvormkopp?!Andreas 02:08, 20. Aug. 2010 (CEST)
Sorry, ich raffs auch nicht... Eine bessere Formulierung wäre angebracht.

Desi 19:06, 24. Aug. 2010 (CEST)

Andreas, du hast das genau richtig erfasst. Dazu habe ich eine neue Initiative mit einem anderen Satz eingefügt:

Nicht erneuerbare Ressourcen dürfen nur soweit genutzt werden, wie die Menge an erneuerbaren Ressourcen zunimmt, die für den gleichen Nutzungszweck eingesetzt werden könnten.

Besser? Gunnar
Der Satzbau schon, der Sinn erschließt sich mir aber immer noch nicht. 2. Übersetzungsversuch: -Öl darf nur zu X% für Verkehrsmittel eingesetzt, da der Einsatz von regenerativen Energien die für Verkehr eingesetzt werden (könnten)um X% zunimmt.- Also dürften nur z.B. 5% des (in einem bestimmten Zeitraum?) geförderten Öls (oder des geschätzt noch vorhandenen Öls?) in Autos verbrannt werden, wenn der Anteil der regenerativen Kraftstoffe die in Autos verbrannt werden ebenfalls um 5% zunimmt. Oder, etwas weniger böse interpretiert: Von Kraftstoffen die in Autos verbrannt werden darf der Anteil des Öls nicht mehr als z.B.5% betragen, wenn der Anteil von regenerativen Kraftstoffen, die in Autos verbrannt werden (in einem bestimmten Zeitraum?)um 5% zunimmt.
Da entsteht doch eine Lücke. Wenn also heute (geschätzt) 95% aller Kraftfahrzeuge mit Mineralöl betrieben werden und nur 5% mit Bioöl oder Strom aus regenerativer Erzeugzung und dieser Anteil (jährlich) um 5% zunimmt, dann dürften nach dieser Forderung nur noch 5% (bzw.0,25%= 5% von 5%)der Kraftfahrzeuge mit Mineralöl angetrieben werden??? Also bleiben 90% (bzw. 99,5%) der Autos stehen?
Den Konjunktiv ("eingesetzt werden könnten") hab ich mal außenvor gelassen, der macht den Satz für mich allerdings noch verwirrender: Wenn 95% aller Kraftfahrzeuge mit Mineralöl betrieben werden und der Bestand von regenerativen Kraftstoffen die in Kraftfahrzeugen verbrannt werden könnten, wovon aber angenommen die Hälfte zum heizen von Häusern verwendet wird, um X% (gegenüber der Produktion des Vorjahres?) steigt, darf noch wieviel Mineralöl in Autos verbrannt werden? Immer noch verwirrt Andreas

Jetzt verstehe ich deine Anmerkungen nicht. Hmm, dann muss ich das anders formulieren. Man könnte sagen "Du darfst Mineralöl in deinem Auto benutzen, wenn du maximal so viel pro Tag benutzt, wie Rapsöl / Mais / irgendwas anderes das man in Autos tun kann, in einem Tag nachwächst." Zweck dieses Satzes ist, dass nicht alle Leute hergehen und die letzten fossilen Sachen benutzen ohne adäquaten Ersatz bereitzustellen. Wer Fossilien benutzt, darf das tun, sofern sichergestellt ist, dass der nächste, der auch gern die Fossilien benutzen will, das aber nicht kann, weil es dann kein Mineralöl mehr gibt, stattdessen einen gleichwertigen Ersatz benutzen kann, zum Beispiel Rapsöl ins einem Auto. Ist eher so eine Gerechtigkeitssache "Nimm deinem Nachbarn nicht das Letzte Öl weg und wenn doch gib' ihm etwas Gleichwertiges".

Wie man das nun kurz und knapp und dann auch noch technologieneutral formuliert... Hilfe! Gunnar

4.

Die Ausbeutung von nicht erneuerbaren Ressourcen soll so ausgeführt werden, daß die verbleibende Menge an Ressourcen möglichst gleichmäßig gering abgebaut wird und lange verfügbar bleibt. Sie sollen zur Entwicklung von Technologien verwendet werden, die auf erneuerbare Ressourcen zurückgreifen. Quelle: "Die fünf Regeln der Nachhaltigkeit", Nutzinger, 1995, S. 207 ff

Bitte erläutere "...gleichmäßig gering abgebaut wird...". Bleibt der Sinn nicht erhalten, bzw. wird deutlicher wenn man diesen Satzteil einfach streicht? Also: "...soll so ausgeführt werden, dass die verbleibende Menge an Ressourcen möglichst (...) lange verfügbar bleibt."
Der Zweite Satz ist mir leider wieder völlig unverständlich :(. Öl soll verwendet werden um Windkrafttechnologie zu entwickeln?? Andreas
Teil 1: Ja, Sinn bleibt erhalten. Der Teil "gleichmäßig gering" soll eine erwünschte Konstanz weiter präzisieren - so dass möglichst Alle noch ein wenig von der Ressource abbekommen. (Im Gegensatz zu dem Modell, dass wir täglich beim Öl erleben - die vermutete noch verfügbare Menge an Öl ändert sich ungleichmäßig, und damit ändert sich ständig der Preis, weil der Preis gewissermassen die Jahre abbildet, die Experten (hier Spekulanten) schätzen, die es noch Öl gibt.) Aber ich kann auch ohne die Präzisierung leben. Weitere Meinungen?
Teil 2: Ja das hast du genau richtig verstanden. Wenn man schon Öl für irgendwas verwendet, soll man es nicht ziellos verballern, sondern damit der Zukunft der Energieerzeugung eine Starthilfe geben. Gunnar

5.

Menschliche Eingriffe in die Umwelt sollen das zeitliche Anpassungsvermögen der Natur nicht überfordern.

Quelle: "Die fünf Regeln der Nachhaltigkeit", Nutzinger, 1995, S. 207 ff

Schöner klarer Satz! Ohne "Resscourcen"!Andreas

6.

Gefahren und unvertretbare Risiken für den Menschen und die Umwelt durch menschliche Einwirkungen sind zu vermeiden.

Quelle: Die 15. Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt (1994–1998)"

Seeeehr allgemein, fast schon banal?!Andreas

7.

Alle Menschen müssen freien und sicheren Zugang zu den Dienstleistungen im Energiebereich als Beitrag zur Daseinsvorsorge („Dienstleistungen im allgemeinen Interesse“) erhalten. Dies bedingt den bezahlbaren und sicheren Zugang zu effizienten Energiesystemen nach dem Stand der Technik. Quelle: Die 23. Enquete-Kommission "Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung (2000–2002)"

Jepp!Andreas

8.

Das Energiesystem muss demokratischen Entscheidungsstrukturen unterliegen, um Marktmacht auszugleichen und Konflikte um Ressourcennutzung oder mit der Energienutzung verbundene Umweltprobleme zu regeln. Fehleranfällige, nicht umkehrbare Strukturen, sind zu vermeiden. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen durch geeignete Maßnahmen demokratisch an Entscheidungsfindungen zu Energiethemen beteiligt sein.

Quelle: Die 23. Enquete-Kommission "Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung (2000–2002)"

Super Leitsatz für zukünftige politische Arbeit! Andreas

9.

Die Formen nachhaltiger Energieerzeugung und -nutzung müssen wachsende Bedeutung in den Ausbildungsgängen der Universitäten, Fachhochschulen und des Handwerks sowie in den Fortbildungsangeboten auf allen Ebenen der Energieversorgung und -nutzung erhalten.

Quelle: Die 23. Enquete-Kommission "Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung (2000–2002)"

Ist das so? Auch 8-10 Jahre nach dem Bericht? Ist das eine aktuelle, bzw. immer noch aktuelle Forderung? Anders gefragt: Ist diese Forderung so grundsätzlich, dass man sie in Leitlinien aufnehmen sollte oder eher an anderer Stelle konkreter stellen? Andreas

allgemein

Ich finde es ja einen interessanten Ansatz eine Gruppe mit einem Manifest zu starten. Zumal sofort ausbrechende Flügel- und Machtkämpfe hier nicht zu erwarten sind. ;) Mir sind die Aussagen des ersten Teils teils zu allgemein, oder doch zu allgemein speziell? Ich würde mir fast überall noch ein paar erläuternde und ausführende Sätze befürworten. Insbesondere der Terminus "Resscource" bleibt unklar. Gruß Andreas