HE:Kreisverband Hochtaunus/Themen/G8
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Themen zu G8 speziell im Hochtaunuskreis
Das G8-Schulsystem für die gymnasiale Oberstufe
Seit der Bildungsreform zum Humanistischen Gymnasium durch Wilhelm von Humboldt zu Beginn des 19. Jahrhunderts bildete sich das System oder Unter- und Oberprima heraus, also zwei Jahre zum Abitur nach Abschluß der 10. Klasse. (Anm. Gerhard: 1937 wurde die Zeit bis zum ABitur von 9 auf 8 Jahre verkürzt. Dieses wurde mit Gründung der BRD rückgängig gemacht: es waren dann wieder 9 Jahre bis zum Abitur. ) In den 70er Jahren jedoch verlangte die gymnasiale Oberstufe nach einer Vorbereitung auf die akademische Laufbahn an dem universitären Kurssystem. So wurde die Schulzeit zum Abitur um ein Jahr verlängert, der 11. Klasse (STIMMT NICHT), die den Schülern und Schülerinnen Zeit ließ, sich auf das unvertraute Kurs-Wahlsystem umzustellen. (Anm: ANfangs war in der 11.klasse noch Blockunterricht, man konnte aber einen Leistungskurs belegen, um zu sehen, ob dieses das richtige Fach ist. Erst später (wann weis ich nicht) wurde die 11. Klasse auch komplett in Kursen abgehalten?) So haben die Schüler nach der Beendigung der 10. Klasse ein Jahr Zeit, sich nach dem Unterricht im Klassenverband auf das Kurssystem vorzubereiten. Denn nicht immer gelingt es ja ganz einfach, sich von dem schützenden Klassenverband mit einem Klassenlehrer in die relative Freiheit eines Wahlkurs-Systems umzustellen. Zudem bietet die 11. Klasse die Möglichkeit sich in den Leistungskursen zu orientieren, Schwerpunktfächer, die im Abitur dreifach gewertet werden. Ab dem ersten Halbjahr der 12. Klasse zählen alle Noten für das Abitur. Oft werden die Leistungsfächer innerhalb der 11. Klasse noch einmal gewechselt. Natürlich wird das zusätzliche Jahr auch dafür genutzt, den nötigen Stoff fürs Abitur gründlich vorzubereiten. Nun ist aber das „G8“ in Deutschland angekommen, eine Rückkehr also zu 12 Schuljahren bis zum Abitur. G8 heißt, es sind nur noch 8 Klassen nach der Grundschule, statt wie vorher 9 (G9) und damit 13 Schuljahre bis zum Abitur. Seit diesem Jahr bereiten sich die meisten Schulen darauf vor, die Zwischenklasse ersatzlos zu streichen. Denn die drei Oberstufenklassen stellen in Deutschland eine Sonderform dar; in allen anderen europäischen Ländern gibt es nur die 11. und 12. Klasse. Um eine Übereinstimmung mit den anderen EU-Ländern zu schaffen, schien diese Anpassung nötig. Für die Schüler wie auch für die Lehrer bedeutet das aber eine gewaltige Umstellung. Mehr Lernstoff ist in kürzerer Zeit zu bewältigen, es gibt keine Orientierungsphase mehr, sondern die Noten nach der 10. Klasse zählen sofort fürs Abitur. Das ist auch insofern eine Verschärfung zu früheren Zeiten von Unter- und Oberprima, da damals nur die Noten der Abitur-Prüfungen selbst zählten, nicht die Fächernoten von zwei Schuljahren. G8 bedeutet mehr Stress für alle. Natürlich kann man argumentieren, dass die Schulen anderer EU-Länder das Problem bisher gut lösten, aber in Deutschland ist die dreijährige Oberstufe langsam gewachsen, hat sich entwickelt und einen besonderen Rahmen entwickelt. Es ist immer schwierig, gewachsene Strukturen einfach so aufzubrechen, vor allem, wenn kein wirklicher Ersatz erarbeitet wird, z.B. mehr Lehrkräfte und kleinere Klassen um den Zuwachs an Lehrstoff besser zu vermitteln. Diesen Beitrag stelle ich zur Diskussion. Gruß, Claudia Schroth