Gruppenauszählverfahren

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Gruppenauszählverfahren

Grundidee

Große Parteitage stellen gewisse Anforderungen an ein zu verwendendes Auszählverfahren. Bisher wird insbesondere das Auszählverfahren mit Wahlhelfern verwendet. Es gibt aber auch einige Vorschläge für elektronische Verfahren.

Das Gruppenauszählverfahren soll aus diesen beiden Gegensätzen möglichst die Vorteile zusammenfügen und auf deren Nachteile möglichst verzichten.

Klassisches Wahlhelfer-Auszählverfahren

Ablauf

Der Parteitag wird in einzelne kleine Einheiten aufgeteilt und jeder ein Wahlhelfer zugeordnet. Die Abstimmenden heben ihre Abstimmungskarten und jeder Wahlhelfer zählt für seine Einheit die Summe der Für- und Gegen-Stimmen. Anschließend bringt er diese Summe zur Wahlleitung und diese ermittelt aus den einzelnen Summen das Gesamtergebnis.

Bewertung

Contra

  • Manipulierbarkeit durch einzelne Wahlhelfer
    • Niemand außer dem jeweiligen Wahlhelfer kann nachprüfen, ob die Zahlen, die er auf seinen Zettel geschrieben hat, auch der wirklichen Abstimmung entsprochen hat.
  • Eingeschränkt: Manipulierbarkeit durch Wahlleitung
    • Die Zwischenergebnisse könnten falsch übernommen werden
      • Einschränkung: Kontrollierbarkeit durch Wahlhelfer
  • Fehlende Transparenz für Abstimmende
    • Kein Abstimmender kann nachvollziehen, ob seine Stimme auch korrekt im Endergebnis enthalten ist

Pro

  • Geringe Kosten
  • Ausfallsicherheit
    • Soweit sich genügend Wahlhelfer finden
  • Relativ schnell
    • Schneller als:
      • Geheime Abstimmung
    • Langsamer als:
      • Rein optische Bewertung durch Wahlleitung
      • Elektronische Zählverfahren

Lösungsansatz

Die Vorteile des Wahlhelfer-Auszählverfahrens sollen möglichst beibehalten und dessen Nachteile möglichst vermieden werden. Optimierungspotential kann insbesondere im Bereich Manipulierbarkeit, Transparenz und Geschwindigkeit stattfinden.

Gruppenauszählverfahren

Ablauf

Der Parteitag wird wie bisher in einzelne kleine Einheiten aufgeteilt. Eine solche Einheit (Gruppe) besteht aus ca. 20 Personen. Für jede Gruppe ist weiterhin ein Wahlhelfer zuständig. Jede Abstimmung hat folgenden Ablauf:

  1. Die Gruppenmitglieder heben ihre Stimmkarten
  2. Der Wahlhelfer stellt das Gruppenergebnis fest (z.B. 12:7, also 12 Für-, 7 Gegenstimmen und eine Enthaltung)
  3. Der Wahlhelfer teilt der Gruppe das Gruppenergebnis mit
    • Jedes Gruppenmitglied kann selbst mitzählen und so direkt das Gruppenergebnis auf Korrektheit überprüfen.
    • Bei Unstimmigkeiten kann es sofort eine neue Auszählung innerhalb der Gruppe geben.
  4. Der Wahlhelfer übermittelt das Gruppenergebnis elektronisch an die Wahlleitung.
  5. Die Gruppenergebnisse werden sofort auf die große Leinwand projeziert.
  6. Jeder Wahlhelfer und auch jedes einzelne Gruppenmitglied kann die Korrektheit der Übermittlung seines Gruppenergebnisses kontrollieren.
  7. Die Wahlleitung stellt nach Eingang aller Gruppenergebnisse das Endergebnis fest.

Einzelelemente (Theorie)

Gruppeneinteilung

Es werden ohnehin Gruppen benötigt, die in Summe einfacher auzuzählen sind als der Parteitag als Ganzes. Üblicherweise ist hierfür die Sitzanordnung entscheident. Bei der Gruppengröße ist abzuwägen, ob sie eher groß oder eher klein sein soll. 20 Personen erscheinen ideal, um auch das neue Element zu ermöglichen: Jedes Gruppenmitglied soll die Möglichkeit haben selbst das Gruppenergebnis feststellen zu können.

Kontrolle der Auszählung des Gruppenergebnisses

Der Wahlhelfer schreibt sein Gruppenergebnis nicht mehr intransparent auf einen Zettel, sondern kommuniziert es offen zu seiner Gruppe. Bei Unstimmigkeiten kann schnell neu ausgezählt werden. Die Manipulierbarkeit durch Wahlhelfer wird gegen Null reduziert. Jedes Gruppenmitglied hat die Möglichkeit die Korrektheit seines Gruppenergebnisses nachzuvollziehen.

Kontrolle der Übermittlung der Gruppenergebnisse

Die Übermittlung der Gruppenergebnisse kann problemlos elektronisch erfolgen, so lange die Gruppe anschließend kontrollieren kann, ob die Übermittlung korrekt war. Die elektronische Übermittlung bietet hier enorme Geschwindigkeitsvorteile ohne gleichzeitig die Nachteile einer elektronischen Auszählung in Kauf zu nehmen. Der Einzelne bleibt genauso anonym wie bei der bisherigen Stimmkartenauszählung über Wahlhelfer. Eine mögliche Manipulation oder Fehlerhaftigkeit der elektronischen Übermittlung wird dadurch geblockt, dass jede Gruppe bei falscher Übermittlung sofort protestieren kann.

Die Darstellung über die große Leinwand ist ein passabler Weg um eine transparente Rückmeldung an den Einzelnen zu geben. Jeder kennt seine Gruppennummer und das gerade kommunizierte Gruppenergebnis. Die elektronische Übermittlung ermöglicht dies erst, denn sonst wäre ein enormer Flaschenhals im Bezug auf Zeitbedarf (Zetteleinreichen, Abtippen) und Fehleranfälligkeit (Abtippen) vorhanden.

Wenn sich die Teilnehmer des Parteitages eingespielt haben und das Prozedere ein paar Mal gemacht haben, ist eine solche Abstimmung sicherlich innerhalb einer Minute zu schaffen.

Probleme / Dynamiken / Lösungen

Dynamik in einer Gruppe

Es ist natürlich klar, dass Einzelne immer mal wieder gehen (Klo, Rauchen, Essen, Gespräche, ..) und soweit sie nicht komplett gegangen sind auch wieder kommen. Wenn in dieser Zeit eine Abstimmung stattfinden soll, ist die Gruppe nicht in der Form vorhanden. Das macht aber nichts. Ob die Gruppe nun aus 20 oder zwischenzeitlich mal nur aus 14 Personen besteht ist relativ egal. Die Gruppe muss nur wissen wer gerade Teil der Gruppe ist.

Die fehlenden Gruppenmitglieder können weiterhin abstimmen, so lange sie sich im definierten Wahlbereich befinden (= üblicherweise der sichtbare Innenbereich der Halle). Wenn nur eine optische Ergebnisfeststellung der Versammlungsleitung stattfindet, kann jeder von jedem Platz im Raum aus seine Karte heben.

Um bei einer genauen Auszählung nun nicht dadurch keine Teilnahmemöglichkeit hat, dass man sich gerade nicht am Tisch seiner Gruppe befindet, kann man sich auch spontan bei einer anderen Gruppe anschließen ("Ich stimme mal kurz bei euch mit ab"). Die Gruppe muss nur wissen, wer bei dieser Abstimmung Teil von ihr ist.

Um ausgangsnahe Gruppen nicht ständig durch die Spontanmitglieder zu belasten, kann es dort auch noch einen Bereich mit "Stehtischen" geben, bei denen 1-2 Wahlhelfer

Elemente der elektronischen Übermittlung

Elektronische Verfahren haben in der Regel das Problem, dass sie teuer, manipulierbar, ausfallgefährdet und begrenzt sind. Das haben wir hier nicht. Es muss keine teure Elektronik angeschafft werden, deren Einzelteile verloren gehen könnten. Eine Art der Elektronik ist bei uns aber ohnehin obligatorisch: Ein Netzwerk und eine gewisse Quote an Laptops & Co. Wenn die Übermittlung also über dieses System erfolgt, ist keine zusätzliche Anschaffung notwendig.

Es muss auch nicht jeder Teilnehmer ein elektronisches Gerät mitnehmen, um an Abstimmungen teilnehmen zu können. Ohnehin würden die Vorteile von Transparenz und Unmanipulierbarkeit schwinden, wenn sich die Gruppengröße auf 1 (= eine Person) reduziert. Daher reicht es völlig, wenn in einer Gruppe ein einziges Mitglied (der Wahlhelfer) ein elektronisches Gerät hat.

Die Eingabe kann dabei über ein netzwerkinternes Webinterface stattfinden. Dieses kann passwortgeschützt und nur für die jeweiligen Wahlhelfer freigegeben sein, wobei dieser Schutz eher der Schutz vor Getrolle als vor wirklicher Manipulation ist, da wegen der Kontrolle über die Leinwand nicht auf die Integrität der elektronischen Übertragung vertraut werden muss.

Manipulierbarkeit bei kleinen Gruppen

Was passiert, wenn ein Wahlhelfer bei 2 anwesenden Personen nicht das wirkliche Ergebnis 2:0 eingibt, sondern 20:0? Erstens müssen dann alle Mitglieder diese Manipulation decken. Je mehr Personen wieder oder noch da sind, desto unwahrscheinlicher ist das. Außerdem können auch benachbarte Gruppen einen Blick darauf haben, ob das Ergebnis der Nachbargruppe plausibel ist. Letztlich ist die diesbezügliche Manipulierbarkeit nie ganz auszuschließen, wobei sie aber gegenüber dem momentanen intransparenten Wahlhelfersystem sogar etwas geringer ist.

Die Größe des Parteitags ändert sich deutlich

Im Laufe eines Tages kann sich die Zahl der Teilnehmer deutlich verändern, z.B. weil noch einige hundert Teilnehmer nachakkreditiert werden oder gerade bei fortgeschrittener Zeit viele schon gegangen sind. Hierzu ist es ggf. nötig Gruppen neu zu eröffnen oder zu klein gewordene Gruppen aufzulösen. Dies sollte grundsätzlich ein nicht ganz unlösbares Problem darstellen. Das System ist sehr dynamisch und kann auch unterschiedliche Bereiche berücksichtigen, die bei einem anderen (elektronischen) Verfahren ggf. mangels entsprechender Verkabelung/Reichweite nicht nutzbar wären (z.B. Tribünen). Gruppen müssen nur immer ihre momentane Zusammensetzung erkennen können und vom Wahlleiter unter geänderten Gesamtbedingungen neu eingeteilt werden. Dies ist im wesentlichen kein Unterschied zur bisherigen Situation.