Diskussion:Regulierungsstrategie

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Zweckgebundene Kartellsteuer

Die Zweckgebundene Kartellsteuer hat vor allem ein Manko:

"Die Ermittlung des Marktanteils und die zugrundeliegende Definition des Marktsegments sind schwierig".

Allerdings wird diese Grenze von Kartellämtern ohnehin gezogen. Das heißt, dass auch die dazu erforderlichen Daten ohnehin bereits erhoben werden (müssen). Bezüglich des Kritikpunkts

"Hoher Informationsbedarf für den Staat. Wir Piraten mögen keine Überwachung"

ist also zumindest einzuwenden, dass die erforderliche Überwachung nicht ansteigt.

Bisher haben Kartellämter aber nur die Möglichkeit, das Aufkaufen von Konkurrenten zu verhindern. Insbesondere folgende Punkte sind damit nicht abgedeckt:

  1. Ein Unternehmen gewinnt einfach dadurch Marktanteile, dass es besser ist als die Konkurrenten
  2. Ein Unternehmen wird dadurch dominant, dass es Quasi-Standards oder eine Plattform schafft, bei der "alle sind" (insbesondere im Software- und Communitybereich)

Diese Punkte sind oft zunächst tatsächlich Benefits für den Verbraucher. Nur ist damit nicht gesagt, dass die ursprüngliche Anziehungskraft und Grundhaltung sich nicht nach und nach ändern. In diesem Fall würde man gerne wechseln, findet aber keine Alternative.

Gefährlich für uns Verbraucher sind folgende Praktiken, die vor allem von der zweiten Generation Manager gepflegt werden, die bereits ein marktbeherrschendes Unternehmen übernommen haben:

  1. Kleinen Konkurrenten wird durch Rechts- und Patentstreitigkeiten die Luft zum Atmen genommen
  2. Produkte werden inhaltlich so mit bereits gekauften "Standards" verwoben, dass Marktmacht in einem Bereich auf Marktmacht in anderen Bereichen übertragen wird (Beispiel: Internet Explorer und Betriebssystem)
  3. Lobbyismus in vielfältigen Formen

Solchen und anderen Praktiken würde dadurch begegnet, dass den Marktführern immer eine wohlgenährte, quicklebendige Hydra von jungen Konkurrenten gegenüberstehen würde. Würde man die Steuer zudem progressiv gestalten (bei hohen Marktanteilen wächst die Steuer überproportional), dann würde den neuen Marktteilnehmern nicht die Luft ausgehen. Es wäre quasi eine Förderung junger Talentideen, der finanziert wird, indem man Kartellgewinne abschöpft.

War das Versprechen des Kapitalismus nicht mal, dass das bessere Produkt gewinnt? Dafür sollte immer eine reichhaltige Palette im Angebot sein. Ahoi, --Achimbode 20:11, 5. Aug. 2011 (CEST)

Aktuelles zum Thema