Diskussion:LiquidFeedback/Themendiskussion/1608

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Zu Anregung: Definition Pflegepools


Ich bin nicht ganz sicher, ob ich den Pflegepool richtig verstanden habe: Heisst das, es gibt keine zentralen Pflegeeinrichtungen sondern stattdessen ausschliesslich eine dezentrale Pflege in den Wohnungen der Pflegebedürftigen?

Dezentrale Pflege ist das Ziel. Dänemark hat bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen Baustopp für die Errichtung von Pflegeheimen verhängt. Ein gutes Vorbild.

Ich selber habe mit Pflege gar nicht zu tun, könnte mir bei so einem Modell aber vorstellen, das der Zeitaufwand um von einem Pflegebedürftigen zum nächsten zu kommen auch bei Ortsnähe insgesamt immer ist.

Richtig! Pflege braucht Zeit. Aber mit diesem Modell werden Fahrt- und Wegezeiten wesentlich verkürzt. Mehr Zeit bleibt für die eigentliche Pflege und Betreuung.

Das gilt für alle eingebundenen Kräfte, wie Pfleger, Ärzte etc. . Zumal grad bei Demenzkranken wohl oft eine ganztägige Betreuung erforderlich ist, mangels Gruppenraum o.ä. aber für jeden Menschen ein eigener Pfleger da sein müsste, insofern dieser Patient nicht in eine Familie eingebunden ist.

Menschen, die an Demenz erkrankt sind brauchen je nach Schweregrad ganz individuelle Hilfe. Sie brauchen vor allem ein r u h i g e s Umfeld. Heime sind Systembedingt i.d.R. kein Ort der Ruhe.

Auch muss für Medikamentengabe sichergestellt sein.

Medikamentengabe ist auch in diesem Modell sichergestellt.

Insgesamt also sehr viele Wege, sehr viel Zeit und in Folge dessen sehr viel Geld. Daher kann ich die Einschätzung hinsichtlich der erwarteten Einsparungen nicht ganz nachvollziehen.

Kurze Wege sparen Zeit. Richtig??? Kurze Wege sparen Energie. Richtig??? Die Betroffenen sparen sehr viel Geld. Die Einsparungen liegen bei etwa der gleichen Größenordnung wie die Ausgaben der Pflegekassen. 20 Milliarden Euro Na! wenn das keine Einsparungen sind.


Insofern sollte die Definition des Pflegepools detailiert werden, da der Autor des Vorschlages dazu sicher passende Ideen hat.

Pflegepool besteht aus sechs examinierten Pflegekräften.


Kein Baustopp - Heime sind nicht der Quell des Übels

Es wird in dem Vorschlag nicht auf die baulichen und organisatorischen Vorteile eingegangen, die Heime bieten. Einige bauliche Vorzüge wären Aufzüge, rollstuhlgerechte Wege, leicht erreichbare Sozialräume etc. lassen sich in den Wohnungen der Menschen nicht umsetzen.

Es lässt sich umsetzen: Siehe § 40 SGB XI http://nullbarriere.de/pflegekasse-zuschuss_seite01.htm Zur Erreichung der Barriere-Freiheit in den Wohnungen gibt es Zusschüsse.

Organisatorisch vereinfachen z.B. Nachtwachen vor Ort, zentrale Essensausgabe etc. die Abläufe. Nachtwachen sind nicht die Regel. Zentrale Essensausgabe sind Gegestand beständiger Kritik. Die individuelle Zubereitung der Nahrung ist hier von zentraler Bedeutung und nicht die zentrale Essensausgabe

Es gibt durchaus viele Senioren, die sich bewußt für die Vorzüge einer zentralen Einrichtung entscheiden und sich ihr neues Zuhause sehr genau aussuchen. Der Anteil der Pflegebedürftigen, die ein Heim als neues Zuhause wählen möchten, liegt bei unter 1%

Ich würde Heime nicht als Quelle des Übels sehen, Schlage vor: 1 Monat Beschäftigung in einer stationären Einrichtung und du bist geheilt von der Ansicht, sie seien nicht die Quelle des Übels. sondern deren Finanzierung und die Umsetzung durch zum Teil leider ignorante bis skrupellose Leitungen/Träger. Dieses Model würde auf Dauer genau das zurückdrägen. Durch einen Baustopp würde die freie Entscheidungsfähigkeit der Menschen eingeschränkt. frei heißt aber nicht grenzelos. -Ziel der Demokratie ist, dass "Alle Bürger Gut Leben Können-". Hier noch ein aufschlussreicher LINK:http://www.aerztezeitung.de/news/article/811616/hospizstiftung-beklagt-pflege-missstaende.html