Bundesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Satzungsänderung 021
Inhaltsverzeichnis
Antragstitel
Keine Ausgrenzung bei Piratenveranstaltungen Antragsteller
Antragstyp
Satzungsänderung Antragstext
Es wird beantragt in der Bundessatzung an geeigneter Stelle einzufügen: Um Einbeziehung aller zu fördern, soll bei der Ortswahl und Durchführung öffentlicher Veranstaltungen und Treffen der Piratenpartei darauf geachtet werden, dass Räumlichkeiten barrierefrei zugänglich sind und nach Größe und Beschaffenheit geeignet, sowohl die passive Wahrnehmung als auch die aktive Teilnahme in hohem Maße, auch für Menschen mit Behinderungen, zu gewährleisten.
Antragsbegründung
Bei den Landes- und Bundesparteitagen wird zwar bisher darauf geachtet, dass der Raum barrierefrei zu erreichen ist. Allerdings zeigt die Praxis bei anderen Veranstaltungen, dass obwohl wir latent Wissen, dass wir gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sind, zwar nicht in böser Absicht, aber ohne es weiter zu reflektieren und zu berücksichtigen Barrierefreiheit und die Integration von Menschen mit Behinderungen im Allgemeinen bisweilen bei Entscheidungen nicht thematisieren und somit darauf keine Rücksicht genommen wird. --- Die Formulierung ist bewußt als Sollvorschrift gewählt, da damit nicht die praktische Arbeit behindert werden soll. Sie soll jedoch als kodifizierter Denkanstoss wirken, der wenn er entsprechend vom Bundesparteitag angenommen wurde zumindest eine moralische, wenn auch nicht einklagbare Verpflichtung sich darum zu bemühen darstellt.
Datum der letzten Änderung
07.11.2011 |
Anregungen
Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.
- Umformulierungsvorschlag:
- Um Einbeziehung aller zu fördern, soll bei der Ortswahl und Durchführung öffentlicher Veranstaltungen und Treffen der Piratenpartei darauf geachtet werden, dass Räumlichkeiten barrierefrei zugänglich sind und nach Größe und Beschaffenheit geeignet, sowohl die passive Wahrnehmung als auch die aktive Teilnahme in hohem Maße, auch für Menschen mit Behinderungen, zu gewährleisten. Andena
Der Vorschlag ist sehr gut und wurde als neuer Text in den Entwurf übernommen. Danke! CSteinbrenner
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Diskussion
Bitte hier das Für und Wider eintragen.
Pro/Contra-Argument: ...
- Ich bin selbst schwer behindert und empfinde deshalb das nervende Getue der Gutmenscher um die "Behinderten-Gerechtheit" aller Veranstaltungen nicht nur als lästig, sondern ganz direkt als diskriminierende Bevormundung (das Gegenteil von "gut" ist bekanntlich "gut gemeint"!). Wir "Behinderte" kommen schon selbst zurecht, so lange uns die Helfertypen nicht im Weg stehen oder gar dazwischen pfuschen. Aus Erfahrung weiss ich weiter, das „fürsorgliche“ Gutmenscher in aller Regel „für die Behinderten“ sprechen, ohne sich die Mühe zu machen uns auch nur gefragt zu haben; der Ausdruck "Invalide" kommt ja von "invalid" (="ungültig", hier bezogen auf den individuellen Willen). Offensichtlich geht es diesen „Helfern“ also darum, nur eine größere Gruppe hinter sich vorzutäuschen, um sich auch gegen die reale Mehrheit durchsetzen zu können - und so höchst persönliche Macht und Einfluss nur für sich allein auszuweiten. "Fürsorglichkeit" ist folglich nur ein anderes Wort für "verdeckte, systematische Entmündigung". Auch die Leber wächst mit ihren Aufgaben - also lasst uns in Ruhe mit eurer Helferitis, oder es gibt hier 'ne Krüppel-Meuterei! (Näheres zur Grundproblematik bei B.Grundl, Diktatur der Gutmenscher, Econ Verlag 2010 – meine selbst erlebten Beispiele wären allerdings noch drastischer.) --Roguemale 10:43, 27. Okt. 2011 (CEST)
- Ich weiß nicht ob Du das ernst meinst oder nur trollen magst. Und ja ich habe auch mit jemandem gesprochen der mehrere Monate auf einen Rollstuhl angewiesen war. Und ich möchte sehen wie jemand mit dem Rolli selbständig bei einem Bezirksparteitag mit dem Rolli in den vierten Stock kommt - ohne Aufzug. Außerdem gibt es neben Behinderungen der Gliedmassen beispielsweise auch Menschen mit Problemen der auditiven Wahrnehmung und Verarbeutung. Auch an diese ist in den Abtragstext gedacht. Zudem ist eine nicht übermässig laute lärmende Umgebung auch für Menschen ohne Handicap angenhmer. Und auch Menschen ohne Gehbehinderung haben es angenehmer nicht bei 3,5m Devkenhöhe in den vierten Stock gehen zu müssen. Meine politischen Forderungen sind stets solche due möglichst vielen Menschen eine Verbesserung bringen.
- @Anonymus: Ich mein' es ernst, der Text bezog sich allerdings auf die alte Fassung des Antrags. Meiner Erfahrung nach arbeiten alle "Helfertypen" häufig mit "zugeschnittenen" Mehrheiten, die sie erreichen, indem sie uns Behinderte instrumentalisieren. Wer "für 'die' Behinderten" spricht, ohne sie explizit gefragt zu haben, ist für mich auf jeden Fall und ganz allgemein verdächtig. --Roguemale 11:48, 1. Nov. 2011 (CET)
Pro/Contra-Argument: ...
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Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- Scriptor 23:30, 18. Okt. 2011 (CEST) gute Sache
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Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
- Andena Die Begriffe Ausgrenzung und Diskriminierung in die Satzung aufnehmen?
- CSteinbrenner: Ja, denn (1) totalitär, diktatorisch und faschistisch haben wir ja auch schon in §1 der Satzung und (2) hätte ich es ja gerne in positiven Begriffen formuliert, allerdings keine gefunden die genauso gut klar machen worum es geht.
- Vorschlag zur positiven Umformulierung siehe oben Andena
- Vorschlag umgesetzt CSteinbrenner
- Antaris Sowas in die Satzung? Der Gedanke ist ja lobenswert, muss aber m. E. definitiv nicht in die Satzung. Da reicht m. E. der gesunde Menschenverstand. Haben grad darüber geredet, wie wir eine Gehörlose am Stammtisch bestmöglich intergrieren können - dazu brauch ich nicht die Satzung. Eine Satzung soll nicht jede Einzelheit regeln. Wenn ein Rollstuhlfahrer kommt und es gibt keine Rampe/Aufzug, nehm ich n Kollege und trag ihn hoch...
- Jemanden hochtragen entspricht nicht dem was das Gleichstellungsgesetz unter barrierefreiheit versteht. Kern von Barrierefreiheit ist dass behinderte OHNE fremde Hilfe agieren können sollen.
- http://www.gesetze-im-internet.de/bgg/__4.html
- Dein statement zeigt letztlich, dass gesetzliche Standards die zwar nur für die öffentliche Hand rechts verbindlich sind, aber imho auch Vorbildfunktion darüber hinaus haben sollten eben im gesunden Menschenverstand leider nicht flächendeckend verinnerlicht sind. Genau deshalb ist ein solcher Reminder der nun wirkluch keine Details vorgibt und zu nichts zwingt sinnvoll.
- Thomas Lischke : Unnötiger Antrag. Wir versuchen das schon und Piraten sind hilfsbereit und helfen anderen.
- Ich meine nicht, dass Piraten nicht hilfsbereit sind, ganz im Gegenteil. Aber Hilfsbereitschaft ist nur eine Notlösung und kein Ersatz dafür Rahmenbedingungen zu schaffen, bei denen möglichst viele Menschen OHNE Hilfe besser zurecht kommen. (CSteinbrenner)
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Piraten, die sich vrstl. enthalten
- Monarch 00:24, 24. Okt. 2011 (CEST) Sicher gut, aber wo soll das überall gültig sein? Auch bei Stammtischen? Realisierbarkeit dort sicher fragwürdig...
- CSteinbrenner: Ja, besonders auch bei Stammtischen. Um diese wenn es nicht anders geht nicht unmöglich zu machen habe ich extra die Formulierung "soll" gewählt.
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