Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen
Die Piraten sehen das Abfotografieren von Häuserfassaden und die
Dokumentation des öffentlichen Raumes als eine legitime Nutzung desselben
und befürworten, getreu dem Motto «Öffentliche Daten nützen, private Daten
schützen», das entsprechende Vorgehen von Google StreetView und anderen
Diensten.
Auch das Scannen nach SSIDs (also nach den sichtbaren Namen) von
W-LAN-Netzen, inklusive der Aufzeichnung und Verortung der gefundenen,
befürworten die Piraten. Wer den Namen seines W-LAN öffentlich sendet, nimmt
dabei in Kauf, dass dieser auch von anderen aufgefunden werden kann. Jeder
Nutzer von W-LAN-tauglichen Geräten kann darauf Einfluss nehmen, ob er der
Öffentlichkeit diese Daten zur Verfügung stellen will.
Darüber hinaus hat das Aufzeichnen von der W-LAN-Namen den Vorteil, dass man
daraus virtuelle Karten erstellen kann mit deren Hilfe man sich selbst, ohne
ein GPS-Gerät, zumindest grob orten kann. Dienste wie Skyhook Wireless haben
diese Kartierung auch in Deutschland bereits durchgeführt und viele aktuelle
Smartphones nutzen dieses Angebot bereits.
W-LAN-Verkehrsdaten, die von Benutzern durch das W-LAN-Netz geschickt
werden, sollen nicht, wie in der Vergangenheit geschehen, durch Google oder
andere Anbieter aufgezeichnet werden. Diese Aufzeichnung befürworten die
Piraten nicht sondern lehnen diese, obwohl sie sich der technischen
Machbarkeit bewusst sind, strikt ab.
Die Piraten sind sich bewusst, dass das Unkenntlich machen von Passanten &
Co aufgrund des Aufenthalts im öffentlichen Raum nicht gesetzlich
vorgeschrieben ist (solange die Personen nicht das zentrale Motiv des Bildes
sind) und auch nicht vorgeschrieben werden sollte.
Trotzdem würden sie es begrüßen, wenn Google bzw. die anderen Anbieter einen
unbürokratischen Weg anbieten würden, um Gesichter auf den Fotos unkenntlich
machen zu lassen. Dies würde die Akzeptanz solcher Dienste erhöhen und die
Angst davor mindern. Selbstverständlich muss dieser Weg auch Menschen ohne
eigenen Internetzugang offen stehen.