Bundesgeschäftsstelle/virtuelle Bundesgeschäftsstelle/Antwortvorlagen/Urheberrecht
Es geht nicht darum, dass Urheberrecht abzuschaffen, sondern es an die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts anzupassen. Das bedeutet, dass es grundsätzlich möglich sein muss, frei Bearbeitungen eines Werkes erstellen und verbreiten zu dürfen. Außerdem muss das Recht auf Privatkopie gewahrt bleiben. Dies gilt wenigstens soweit, wie wir uns im privaten Rahmen bewegen. Sobald es kommerziell wird, kann dem Bearbeiter zugemutet werden, hier eine Lizenz zu kaufen.
Der Kreative verdient das, was der Markt ihm zahlt. Die Erfahrungen etwa mit freier Musik zeigen, dass es dem Kreativen nützt, seine Werke freizugeben. Er erlaubt seinen Fans dadurch, seine Werke per Mund-zu-Mund-Propaganda bekannt zu machen. Gleichzeitig sind aber viele Einnahmequellen nicht digital und damit nicht kopierbar. Ein Konzert, ein T-Shirt, eine Ausstellung, ein gedrucktes Buch oder ein Supportvertrag wird immer Geld kosten.
Zudem muss man die Wissenschaft [1] in Betracht ziehen: So wurde etwa gezeigt, dass Menschen ein bestimmtes Budget haben, dass sie in jedem Falle für Kultur ausgeben. Wenn nicht für ein MP3, dann eben für ein Konzert. Wenn nicht für einen Fotodruck, dann eben für eine Fotoausstellung oder einen Bildband. Weiterhin hat eine Studie der BI Norwegian School of Management, bei der ca. 2.000 Teilnehmer befragt wurden, ergeben: Diejenigen, die Musik illegal herunterladen, weisen eine 10-mal höhere Bereitschaft auf, für legale Downloads Geld zu bezahlen, als diejenigen, die nicht illegal herunterladen. Drittens erhalten nur einen geringen Bruchteil des Erlöses, der mit ihren Werken erzielt wird. Bei einer Musik-CD beträgt dieser Anteil ca. 7%, wie das Magazin c't ermittelt hat. Durch die Kombination von Filesharing und spendenbasierten Modellen wie sie momentan entwickelt werden, könnte dieser Anteil auf 100% gesteigert werden.
Es werden derzeit verschiedene Lösungsansätze, die eine möglichst gerechte Verteilung von Geldern erlauben soll, diskutiert. Hierbei sind vor allem die Kulturflatrate, das Spendenportal, das Release-Modell und die Creative Commons Lizenz zu nennen.
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Viele Grüße
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Im Auftrag der Geschäftstelle der Piratenpartei Deutschland