Benutzer Diskussion:Seymour

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Brauchbare Hinweise, frei angepasst, aus dem Wikipedia Leitfaden "Wie schreibe ich gute Artikel"

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wie_schreibe_ich_gute_Artikel

Schreibe in ganzen Sätzen

Voraussetzung eines guten Programmantrags sind ganze Sätze. Die Sätze sollten möglichst kurz sein. Wichtig ist vor allem, dass sie eine Aussage enthalten. Aufpassen heißt es hier besonders bei den Verben „sein“ und „haben“ – solche statischen Informationen lassen sich meist in den vorhergehenden oder anschließenden Satz integrieren.

  • „Sie studierte in Heidelberg Theologie. Ihre Lehrer waren X und Y.“

lässt sich bequem umformulieren in ein eleganteres

  • „Sie studierte bei X und Y in Heidelberg Theologie.“

Verschachtelte Satzkonstruktionen mindern die Verständlichkeit und lassen sich häufig vermeiden: Schreibe nicht

  • „Müller-Demasch nahm an der internationalen Seerechtskonferenz von 1909, bei der er ein stark beachtetes Referat über die Eigentumsverhältnisse an Eisbergen hielt, teil.“

Sondern schreibe:

  • „… nahm an der internationalen Seerechtskonferenz von 1909 teil, bei der er …“

Oder noch besser:

  • „… nahm an der internationalen Seerechtskonferenz von 1909 teil. Er hielt dabei …“

Zur Sache: Konzentration auf das Wesentliche

Das obige Beispiel lässt sich leicht fortführen: Die „Teilnahme“ Müller-Demaschs kann man voraussetzen, wenn er dort ein Referat hielt, also:

  • „… hielt 1909 auf der internationalen Seerechtskonferenz ein Referat …“ und wenn man die Kernbotschaft des Referats kennt, dann sollte diese im Vordergrund stehen; die Formulierung also etwa:
  • „… forderte 1909 auf der internationalen Seerechtskonferenz …“

Hauptsachen in Hauptsätze

Ein Satz sollte nicht zu viele verschiedene Themen berühren, und einem wichtigen Ereignis solltest Du einen eigenen Hauptsatz gönnen. Der Leser soll nicht mit zu vielen Informationen in einem Satz konfrontiert werden. Ein Beispiel für einen überladenen Satz:

  • „Prof. Hackenbruch reiste 1888 zur Erforschung der dort vom Aussterben bedrohten Leuchtschnabelbeutelschabe nach Madagaskar, wo er 1889 starb.“

Vermeide Passagen in Klammern oder Anführungszeichen.

Verben nach vorn

Wer seine Leser erreichen will, der stellt das Prädikat so weit nach vorn wie möglich. Mit günstiger Satzstellung lassen sich auch lange Sätze verständlich fassen. Folgender Satz macht es dem Leser unnötig schwer:

  • „Beim Speichern deines Beitrags werden die Tilden durch deinen Namen und die Zeit, zu der du deinen Beitrag abgeschickt hast, ersetzt.“

Bedeutend angenehmer zu lesen und zugleich verständlicher wird der Satz in folgender Stellung:

  • „Beim Speichern deines Beitrags ersetzt die Wiki-Software die Tilden durch deinen Namen und den Zeitpunkt, zu dem du deinen Beitrag abgeschickt hast.“

Am besten ist es jedoch, lange Nebensätze ganz zu vermeiden. Eine Möglichkeit wäre hier:

  • „Die Wiki-Software ersetzt im gespeicherten Dokument die Tilden durch deinen Namen und den Zeitpunkt des Speicherns.“

oder gar:

  • „Statt der Tilden erscheinen im gespeicherten Dokument dein Name sowie der Zeitpunkt des Speicherns.“

Der erste Satz verlangt selbst von einem geübten Leser einige Überlegung, indem er den Lesefluss erschwert. Im Idealfall geben die Autoren sich Mühe, damit die Leser es leicht haben.

Verwende lebendige Verben

„Das Verbum ist das Rückgrat des Satzes. Wenn man die Handlung in ein Hauptwort zwingt und ein farbloses Zeitwort anleimt, so bricht man dem Satz das Rückgrat.“

– Ludwig Reiners

Substantivierte Verben wirken spröde und oft ungenau (Nominalstil). Wenn die Texte gespickt sind mit „erfolgt“ und „durchgeführt“, dann „ung-en“ sie ganz bestimmt auch. So wie hier:

  • „Die Durchführung der Aufführung des Stückes erfolgte durch die Schüler.“

Viel besser:

  • „Die Schüler führten das Stück auf.“

Schau dir nach dem Schreiben die Verben an, die du verwendet hast: Findest du dort nur „haben“, „sein“, „erfolgen“ und ähnliche blasse Verben, gehe den Text noch einmal durch. Versuche dabei, den Schatz an Verben, den die deutsche Sprache bietet, auszuschöpfen („sein“ in „sich befinden“ und „können“ in „in der Lage sein“ umwandeln gilt nicht!).

Das Passiv sparsam und gezielt einsetzen

Vermeide den übermäßigen Gebrauch des Passivs. Das Passiv dient dazu, den Gegenstand der Handlung gegenüber einem weniger wichtigen oder unbekannten Handelnden hervorzuheben - und verschleiert zugleich den Handelnden:

  • „Das Bild wurde 1990 gestohlen und blieb seither verschwunden.“

Wo hingegen keine solche Hervorhebung beabsichtigt ist, empfiehlt sich meist der Gebrauch des Aktivs, das zugleich den Handelnden klar herausstellt. Statt:

  • „Die Ampel wurde vom Autofahrer übersehen.“

solltest du einfach schreiben:

  • „Der Autofahrer übersah die Ampel.“

Geteilte Verben

Geteilte Verben wie „schlagen … vor“ oder „kündigen … an“ können das sinnzusammenhängende Lesen erschweren und bergen die Gefahr von Missverständnissen – besonders in Verbindung mit Schachtelsätzen. Halte deshalb den Bogen dieser Verben kurz und teile Deine Sätze auf. Beispiel:

  • „Die Bürger schlugen Heinrich Müller, dessen Einsatz mehreren Opfern das Leben rettete (deshalb schlugen sie ihn?!), für eine Auszeichnung vor (ach so!)“.

Besser formuliert ist deshalb:

  • „Heinrich Müller rettete vielen Opfern das Leben. Deshalb schlugen die Bürger vor, ihn auszuzeichnen.“

Oder:

  • „Deshalb schlugen ihn die Bürger für eine Auszeichnung vor.“