Benutzer:Zaphod2210/Vom Amt zurücktreten

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Dein Rücktritt vom Amt

Um Rücktritte, bei denen Wählerstimmen „unter den Tisch fallen“ oder ein Posten nicht sofort oder gar nicht neu besetzt werden kann, möglichst zu vermeiden, gibt es hier für jeden, der ein Amt oder ein Mandat innehat, und einen Rücktritt in Erwägung zieht, ein paar Alternativvorschläge. Das soll nicht den Sinn haben, dass sich jetzt irgendjemand bevormundet fühlt, sondern, dass Rücktritte (vor allem bei Mandaten) erst nach dem Abwägen anderer Möglichkeiten und, wenn möglich, gut organisiert ablaufen.

Das Problem

Posten als Abgeordnete, in der BVV oder im Vorstand können stressig sein, und es gab bereits Rücktritte oder das in Erwägung ziehen eines Rücktrittes. Aufgrund der hohen, in vielen Fällen ehrenamtlichen Arbeitsbelastung ist das einerseits verständlich, andererseits aber ärgerlich, da im Falle eines Mandats ohne Nachrückerliste (wie z.B. in vielen Berliner BVVen) die Wähler, die für den jeweiligen Kandidaten gestimmt haben, einfach nicht mehr vertreten sind.

Dinge, die Du tun kannst, wenn Du über einen Rücktritt nachdenkst

  • Kotz dich bei einer Vertrauensperson aus – das kann jemand aus der Partei sein oder auch jemand anderes, Hauptsache Du machst Deinem Ärger, Deiner Belastung oder was auch immer erstmal Luft, atmest tief Durch und fühlst Dich verstanden.
  • Sprich mit den Leuten, mit denen Du zusammenarbeitest – deine Fraktionskollegen usw. Erkläre, dass Du ein Problem mit Deiner Arbeit hast und welches und bitte um Hilfe.

Für diejenigen, an die diese Bitte herangetragen wird: Versucht, euch in die Lage des anderen zu versetzen und sein Problem ernst zu nehmen. Seid euch bitte darüber im Klaren, dass es viele berechtigte Gründe gibt, an der eigenen Aufgabe zu (ver)zweifeln: Frustration, das Gefühl dass das was man macht sinnlos ist, Überlastung bis hin zu Burn-out, persönliche Probleme (Familienzuwachs, Trauerfälle und und und).

Manchmal hilft es schon, sich über das Problem das man hat, ausgetauscht zu haben, oft aber auch nicht. Wenn nicht, kannst Du zusammen mit den Leuten, mit denen Du zusammenarbeitest überlegen, ob einer der folgenden Vorschläge für Deine Situation in Frage kommt:

  • Schrittweise Deine Aufgaben zu reduzieren – Macht Sinn, wenn Du aktuell überlastet bist, Dich aber in der Lage siehst, Deine Aufgaben noch für eine begrenzte Zeit weiter zu erfüllen und Dein Amt behalten möchtest, nur eben nicht mehr mit dem gleichen Arbeitsumfang. Mach dann deutlich, welche Deiner Aufgaben Dir zuviel sind und wieviel Du selbst noch stemmen kannst. Möglich wäre, dass Du aufzählst, was bisher Deine Aufgaben sind und die anderen abschätzen, welche dieser Aufgaben sie sich zutrauen, zu übernehmen. Klärt ab, wann Dein „Nachfolger“ bereit ist, Deine Aufgabe zu übernehmen. Das ist v.A. dann wichtig, wenn dieser selbst eine zeitlich begrenzte Aufgabe vor sich hat, wie etwa einen anderen Posten oder die Fertigstellung einer Diplomarbeit etc. Macht dann einen festen Zeitplan aus, wie lange Dein Nachfolger Zeit hat, sich in einen Teil Deiner Aufgaben einzuarbeiten und wann Du ihm dann diese Aufgabe überlässt. Vorteil: die Übergabe kann geplant ablaufen und Dein Nachfolger hat Zeit, sich einzuarbeiten und ggf. Rückfragen zu stellen bevor seine Arbeit richtig los geht.
  • Einzelne Aufgaben sofort abstoßen – Dieser Schritt kann bei plötzlich auftretenden Krisen, wie zB. durch einen Trauerfall nötig sein, ist für Deinen Nachfolger aber deutlich schwieriger, da er von heute auf morgen einen neuen Verantwortungsbereich übernimmt – ist also unangenehmer als ein schrittweise Abbau. Mache Dir auch dabei möglichst realistisch klar, wie viele Tätigkeiten Du schaffst und gehe transparent damit um.
  • Temporär Aufgaben abgeben – wie die beiden oberen, nur dass Du Aufgaben für eine Weile (geplant oder sofort) abgibst, sie aber nach einer gewissen Zeit wieder aufnimmst. Könnte zB. sinnvoll sein, wenn du für absehbare Zeit krank bist oder bei Familienzuwachs. Auch dabei macht es Sinn, den Leuten, die Deine Aufgaben übernehmen möglichst schnell möglichst klar zu sagen, wann du glaubst wieder arbeiten zu können.
  • Vorletzte Möglichkeit: „Stimmvieh“ sein – Wenn beide oberen Schritte für Dich nicht in Frage kommen, wäre eine Möglichkeit, „Stimmvieh“ zu werden, dass Du also auf dem Papier Deinen Posten behältst, de facto aber nur da bist, damit Deine Stimme bei Abstimmungen nicht verloren geht. Das hat den Vorteil, dass Deine Stimme (und damit die Stimmen der Leute, die Dich gewählt haben) erhalten bleiben, aber den Nachteil dass es für Dein Umfeld mehr Arbeit bedeutet. Solltest Du diesen Schritt als einzige Alternative zu einem Rücktritt sehen, mach dies, und Deine Gründe, wenn möglich den Leuten klar, die nun Deine Aufgaben übernehmen werden um Frust und Konflikte untereinander eher zu vermeiden. Wenn es für Dich machbar ist, versuche auch hier Dich schrittweise zurückzuziehen, um es Deinen Nachfolgern leichter zu machen.
  • Letzte Möglichkeit: Zurücktreten – Wenn alle oben genannten Möglichkeiten für Dich nicht in Betracht kommen und Du einen Rücktritt wirklich als einzigen Ausweg siehst, nimm Rücksicht auf die Menschen, die davon am meisten betroffen sein werden und informiere sie möglichst früh. Falls Du keinen sofortigen Rücktritt haben musst, gib auch in dem Fall den anderen Zeit, sich auf die Situation einzustellen und, beim Rücktritt von einem Amt, einen Nachfolger zu suchen.