Benutzer:TomTom1965/Kandidaturen/Bundesvorstand/Unterstützer

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TomTom1965 UNTERSTUETZER

Ich bin Pirat, wir sind viele, und wir Piraten werden „Deutschland“ und „Europa“ ändern. Ich kandidiere für Parteifrieden und Geschlossenheit - dafür bitte ich um Eure Unterstützung!

Es gibt zwei Möglichkeiten beruflich sowie parteipolitisch seinen Weg zu gehen: Entweder man leistet wirklich etwas als Vorstandsmitglied, oder man behauptet nur, etwas leisten zu wollen. Ich kandidiere im Sinne der ersten Methode, denn ich schmücke mich ungern mit der Vergangenheit oder der Bewertung anderer Piraten. Mein Ziel ist die Herstellung eines dauerhaften Parteifriedens, denn wenn ein Pirat nicht weiß, welche Küste er ansteuern darf, kann auch kein Wind jemals der richtige sein. Ich kann nicht vorhersehen ob es besser wird, wenn wir aktuell am Betriebssystem der Piratenpartei etwas verändern; aber eines kann ich Euch mit Sicherheit sagen, wir müssen es verändern, wenn es die Zukunft der Piratenpartei nicht gefährden soll.

Alle meine Freunde stellen mir immer wieder die gleiche Frage:"Warum die Piratenpartei"? Antwort: "Weil ich in meinem tiefsten Inneren stets ein Pirat war und bin"!

Kein namhafter Piratenkapitän wurde von seiner Mannschaft und den europäischen Nationen respektiert und sogleich gefürchtet weil er besonders lieb und freundlich war, sondern weil er wusste wie man ein Schiff in den Wind dreht, wie man kämpft und wie man damit erfolgreich Prisen machte.


Dieser offene Brief eines Wählers bringt Wesentliches auf den Punkt:

ThSteier

Liebe Piratinnen und Piraten, liebe Eichhörnchen und was auch immer!

Ich schreibe das hier, weil ich a) keine Ahnung habe, wie und wo ich
mehr als ein paar von euch auf einmal erreichen könnte, und b) 140
Zeichen bei Twitter für das, was ich zu sagen habe, vielleicht doch
etwas knapp sind. Aber vielleicht kann's ja irgend jemand, der das
Geschreibsel für des Lesens wert hält, an die passenden Stellen
weiterleiten...
Meine persönliche Einstellung zur Piratenpartei ist im Moment eher
zwiespältig. Auf der einen Seite war ich um 2009, als es die Partei
in die öffentliche Wahrnehmung geschafft hatte, nahe dran, selbst
Mitglied zu werden - und habe dann gekniffen, weil mir meine
berufliche Situation nicht wirklich eine Chance gelassen hätte, mich
aktiv und jenseits von "Online-Weltverbessern" einzubringen. Und
dann, ja, dann setzte bei euch eine Entwicklung ein, die mich eher
abgeschreckt hat. /Dass/ das öffentliche Interesse und der Zulauf
spätestens nach der Berlin-Wahl für Probleme sorgt, war abzusehen -

aber dass es /so/ schlimm kommt, nicht. Sorry, aber ihr habt die

Messlatte, was Naivität angeht, um ein ganzes Stück höher gelegt -

und die reale Welt so gesehen, wie ihr sie euch als Ziel vorstellt,

aber nicht so, wie sie noch ist. Ein lebendiges Beispiel für "Das
Gegenteil von 'gut' ist 'gut gemeint." und "Der Weg zur Hölle ist mit
guten Vorsätzen gepflastert." Und ganz ehrlich - wenn ihr nach den
letzten Wochen und Monaten wirklich damit gerechnet habt, in den
Bundestag einzuziehen, ist das nur ein weiterer Beweis für eben diese
Naivität.
Aber um mal auf die Dinge zu sprechen zu kommen, die mir am meisten
am Herzen und auf der Zunge liegen:
Punkt 1 - die Ausrichtung
Ihr habt euch verzettelt. Der ursprüngliche Ansatz als liberale
Bürgerrechtspartei mit informationstechnischem Schwerpunkt hätte für
den Anfang als Arbeitsfeld vollkommen ausgereicht und eure Kräfte zur
Genüge beansprucht. Dort gab und gibt es mehr als genug Punkte, bei
denen ihr hättet etwas bewegen und Aufmerksamkeit erkämpfen können.
Wenn das funktioniert hätte - wenn IHR funktioniert hättet - hättet
ihr immer noch in die Breite gehen und andere Themenbereiche abdecken
können. 
Aber nein, stattdessen brauchte es sofort ein 110%iges Vollprogramm
als Regierungspartei, das auch noch das kleinste Nischeninteresse
abdeckt. Nebenbei wird noch versucht, die "Linke" links und die
"Grünen" in Sachen 'Gender' und 'Erhobener Zeigefinger' zu überholen.
Wozu? Die Leute, die ihren Schwerpunkt dorthin legen, haben schon
Parteien zur Auswahl - für die wäre es sinnvoller, sich dort
konstruktiv einzubringen, anstelle zu versuchen, die PP nach ihren
Vorstellungen zu verbiegen.
Wenn man als Außenstehender bei euch reinschaut, hat man den
Eindruck, dass mittlerweile jedes aktive Mitglied seine eigene
Arbeitsgruppe und seine eigenen Vorstellungen davon hat, für was die
Partei eigentlich stehen soll. Aber eine klare Linie - was ist das?
Was mich zum nächsten Problem bringt: 
Punkt 2 - eure Öffentlichkeitsarbeit
Selbst die Punkte, über die ihr euch ausnahmsweise einmal einig wart,
habt ihr nicht nach außen kommuniziert. Mit "außen" meine ich hier
die reale Welt, jenseits von Facebook und Twitter - dort, wo sich das
Leben eurer potentiellen Wähler wirklich abspielt. Wenn man dort
Gehör finden will, kann man nicht darauf warten, dass sich die Medien
verstreute Informationen und Presseerklärungen irgendwo im Netz
zusammensuchen. Die denken nicht daran - die warten lieber auf den
nächsten Eklat (Munition habt ihr ihnen ja zur Genüge geliefert), der
ihnen zum Ausschlachten in den Schoß fällt. Ihr seit nicht die CxU
mit einem Rudel Hofberichterstatter - also geht raus! Geht an die
"traditionellen" Medien ran - mit /einer/ Stimme - bis es ihnen nicht
mehr möglich ist, euch zu ignorieren. Ihr könnt euch nicht hinstellen
und darauf warten, dass die Menschen dorthin kommen wo ihr sie gern
haben wollt - ihr müsst sie dort abholen, wo sie jetzt und heute
sind.
Das Konzept "Themen statt Köpfe" funktioniert so einfach nicht, weil
in der Öffentlichkeit niemand weiß, wer denn nun für die PP und wer
nur für einen Kreisverband oder gar eine Ein-Mann-AG spricht. Weil es
nichts und niemanden gibt, an den man sich halten kann - mit einem
noch so kreativen Twitter- oder FB-Account können sich die wenigsten
Leute jenseits der 30 identifizieren, wenn sie die Person dahinter
nicht kennen.
Punkt 3 - das WIE entscheidet
Es gibt bei den Piraten jede Menge (oft widersprüchlicher, aber egal)
Ideen, aber in den seltensten Fällen auch mal konkrete Ergebnisse
oder gar Vorstellungen, wie man sich eigentlich die Umsetzung
vorstellt. Siehe zB das leidige Thema BGE. Hat denn mal irgend jemand
/öffentlich/ kommuniziert, wie das funktionieren und finanziert
werden soll? Für den Durchschnittswähler klingt das, was bei ihm
ankommt, erst mal nur nach "...na prima, und wir dürfen die Faulenzer
dann wieder bezahlen!" - aber woher soll er es denn besser wissen?
Ein Familienvater, der 50-Stunden-Wochen schiebt, hängt dann nicht
noch jeden Abend vier Stunden vor dem PC, um sich das aktuellste
PP-Update zusammenzusuchen. Der ist froh, wenn er mal seine Ruhe hat,
und bildet sich seine Meinung aus dem, was er aufschnappt und im
Bekanntenkreis erfährt.
Punkt 4 - euer Umgang mit Kritik und Andersdenkenden
Euer gefühlter Umgang mit Kritik - sowohl interner als auch externer
Herkunft - ist verheerend. Vielleicht bin ich zu alt, aber unter
Diskussionskultur verstehe ich etwas anderes, als seinen Gegner (oder
einfach jemanden mit einer abweichenden Meinung) niederzubrüllen und
unter einem Shitstorm zu begraben. Argumente? Fehlanzeige.
Hauptsache, drauf - wer am lautesten schreit und die meisten Leute
mobil machen kann, hat recht. Eine bunte Mischung aus 4chan und einen
beliebigen u18-Gamerforum. Oder (aus Sicht der Leute, deren Leben
sich eher offline abspielt) ein durchschnittlicher Kneipenstreit mit
3 Promille...
Und was in den letzten Wochen nicht nur mir sauer aufgestoßen ist:
man findet an der "AfD" jede Menge, was kritikwürdig ist - vom
Populismus und der politischen Ausrichtung angefangen. Aber das kann
und sollte man auch sachlich angehen. Die
"Alles-Nazis!!"-Schaum-vorm-Mund-Kampagne etlicher PP-Mitglieder war
mehr als grenzwertig und hat möglicherweise mehr kaputt gemacht als
geholfen. Weil: Die AfP ist ohne Zweifel populistisch - aber das
heißt auch, sie hat ein Thema gefunden, das die Leute bewegt. Und nun
kommen welche, erklären eben diesen Leuten, dass sie bescheuert sind,
und erwarten dann, dass sie zum Dank von ihnen gewählt werden? Hallo?
Auch die spontanen Online-Reaktionen auf das Wahlergebnis sind zu
großen Teilen enttäuschend. Selbstkritik findet man in den seltensten
Fällen. Stattdessen geht es mit Schönfärberei á la "Wir haben 1000
Stimmen mehr als 2009, also wo ist das Problem?!" los und endet bei
"Die Wähler sind einfach zu blöd, unsere Glorie zu erkennen!". Genau
so stößt man die Leute vor den Kopf, die einen beim nächsten Mal
eigentlich wieder wählen sollen...
Punkt 5 - Basisdemokratie funktioniert nicht
Jedenfalls nicht so, wie ihr euch das vorstellt. Man kann nicht auf
der einen Seite verlangen, dass jeder überall gleichberechtigt
mitreden soll und auf der anderen Seite jeglichen Ansatz abwürgen,
der das eventuell ermöglichen könnte. Selbst ein eher unverbindliches
Tool wie LQFB funktioniert bis heute nicht im Sinne der Sache, und
Themen wie eine SMV sorgen offenbar erst recht für Mord und
Totschlag. Aber Twitter reicht nicht! Was will man denn mit 140
Zeichen kommunizieren, wenn die Hälfte davon noch für #hashtags
draufgeht? Das Resultat hat man ja gesehen: egal, ob
Vorratsdatenspeicherung, PRISM oder was auch immer - bis sich auch
nur ein paar Leute auf irgend etwas geeinigt hatten, war alles zu
spät und die Chance vertan. Wenn die Alternative zu "Keine
Strukturen!" real gelebte Anarchie ist, läuft irgend etwas gewaltig
verkehrt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Steht auf, putzt euch den Dreck ab und
HANDELT! Werdet euch einig, für was ihr stehen - und vor allem, wie
ihr das umsetzen und kommunizieren wollt! Sowohl intern als auch nach
außen! Schiebt die Karrieristen und Selbstdarsteller (sofern sie
jetzt nicht eh' von selbst weiterziehen) ab, und besinnt euch auf
eure Ursprünge! Die FDP ist weg vom Fenster - und damit die einzige
Partei, die zumindest mal von sich behauptet hat, dass sie für
Liberalismus und Bürgerrechte steht. Die Mitte ist frei - ihr könntet
den Menschen nun zeigen, was Liberalismus und Bürgerrechte wirklich
bedeuten! 
NUTZT DIE CHANCE, VERDAMMT NOCH MAL! STEHT AUF UND KÄMPFT! ZEIGT DEN
MENSCHEN DA DRAUßEN, DASS IHR IHRE STIMMEN VERDIENT! 
Ich würde es euch wünschen - ihr werdet gebraucht. 
Heute mehr denn je.