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Social Networks und Benutzerüberwachung

Das Problem mit den social networks ist nicht nur die mangelnde Kontrolle über die eigenen privaten Daten, sondern auch ein zunehmende Benutzer-Überwachung. Diese Profile, die angelegt werden, sind die „Fußspuren im Netz“ und wecken früher oder später Begehrlichkeiten von Staat und Wirtschaft - zum Nachteil und gegen die Interessen der Benutzer.

Wie sowas geht, illustriert exemplarisch Facebook.

Facebooks „Gefällt mir“ - Button

Über das mittlerweile nahezu überall präsente „Like-It“ erhält Facebook bei Anklick die Information darüber, dass diese Seite besucht wurde. So weit so gut.

Mehr noch: FB weiß zudem, dass diese Seite von beispielsweise Susi Sorglos besucht wurde. Denn Facebook kann diese Daten durchaus einer realen Person zuordnen. FB kann also eine lückenlose Liste aller Webseites erstellen, die Susi Sorglos besucht hat.

Ja und, wo liegt das Problem?

Schließlich klickt Susi Sorglos, wenn ihr eine besuchte Seite gefällt, ja freiwillig und gerne auf „Like-It“.

Bloß: seit Anfang 2011 warnt das Computermagazin c't, dass alle Webseiten mit Facebook-Button auch ohne Mitwirken des ahnungslosen Anwenders Daten an Facebook senden.

Der Wolf im Schafspelz

Im Klartext: Daten werden bereits übermittelt, sobald die Webseite mit dem Facebook-Button besucht wird - auch dann, wenn der Benutzer den Button nicht anklickt.

Selbstverständlich kann Facebook diese Daten nach wie vor einer realen Person zuordnen. Einer Person wie Susi Sorglos, deren Namen, Adresse, Vorlieben und Freunde es kennt. Und natürlich aller derzeit 800 Millionen facebook user.

Wir sind die Guten - Vertraut uns

Die Facebook-Presseabteilung erklärte c't erst: Nein, so was machen wir nicht - vertraut uns.

Nachdem der technische Nachweis erbracht war, musste Facebook einräumen: Ja, stimmt, wir erhalten die Daten. Aber wir speichern sie nicht - vertraut uns.

Später lieferte ein Techniker einige Details zur Cookie-Nutzung auf Facebook, wo herauskam: Ja, stimmt, wir nutzen die Daten. Aber nur zur Eurer Sicherheit - vertraut uns.

Zu Recht kommentiert Jürgen Schmidt von der c't

„Wenig vertrauenserweckend ist schon die Art und Weise, wie Facebook kommuniziert.“

Wie diese Cookies genutzt werden, ist nicht öffentlich dokumentiert. Was genau Facebook mit diesen Daten anstellt, ist ebenfalls eine offene Frage.

Facebook, das ist der Internetkonzern, der 2012 für rund 100 Milliarden Dollar an die Börse will. Das ist mehr als das Bruttosozialprodukt vieler Staaten. Und ihr wichtigstes Kapital - sind nun mal die Daten ihrer user (was auch sonst?).

Und Facebook, das außer diesen Daten nichts substanzielles vorzuweisen hat, versichert mit treuherzigem Augenaufschlag, dass sie die Daten „nur zu unserer Sicherheit“ nutzen werde und bittet um Vertrauen.

Ein Unternehmen, das erst mal alles abstreitet und dann scheibchenweise nur das einräumt, was nachgewiesen wird, verdient alles andere - nur kein Vertrauen.

Ein Internetkonzern, dessen avisierter milliardenschwerer Börsenwert auf hunderte von Millionen Nutzerdaten beruht und uns gleichzeitig weiß machen möchte, dass unsere Daten nicht mißbraucht werden, verdient alles andere - nur kein Vertrauen.

Quellen und interessante Links: