Benutzer:Oibelos/Der neue Liberalismus

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Ist die Piratenpartei liberal? Ist die FDP (noch) liberal? Was ist "liberal"?

Der Liberalismus will die Freiheit des menschlichen Individuums schützen / stärken.

Zur Entstehungszeit des Liberalismus war diese Freiheit eingeschränkt / bedroht durch den feudalistischen Staat (und die eng mit ihm verwobene Kirche). Folglich richtete sich der Liberalismus in erster Linie gegen zu viel staatliche Macht.
Das schloss ganz zentral den Wirtschaftssektor ein. Denn der war ja auch extrem überreguliert aus mittelalterlicher Tradition. In einen Handwerksberuf wurde man hineingeboren, musste einer Gilde angehören, für eine Landwirtschaft musste man einen Hof erben und für alles und jedes brauchte man Privilegien seines Landesfürsten. Ohne all dies war man Tagelöhner, Knecht oder Söldner und somit weitgehend unfrei.

Darum richtete sich der Liberalismus gegen zuviel staatliche Macht und das ganz besonders auch im Bereich der Wirtschaft.

Ganz in dieser Tradition steht die FDP.

Aber die Zeiten haben sich - zum Glück - gewandelt. Feudalismus / Monarchie / Absolutismus sind überwunden.

Heute ist es nicht mehr nur der Staat, der unsere Freiheit bedroht.

Unsere Freiheit wird auch bedroht von übermächtigen Konzernen oder z.B. der Umweltzerstörung.

Diesen Gefahren für unsere Freiheit setzen der traditionelle Liberalismus und die FDP zuwenig entgegen.

Statt diese neuen Gebiete zu beackern, hat sich die FDP zu einer Ein-Themen-Partei entwickelt, der Steuersenkungspartei.

Dabei ist sie zu einer Wünsch-Dir-was-Partei geworden wie "Die Linke". Die FDP-Anhänger wünschen sich, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung weitgehend entledigt zu werden, obwohl sie von der Gesellschaft profitieren. Die Linke-Anhänger wünschen sich ein Schlaraffenland und setzen dabei, genau wie die FDP, auf die Rezepte von vorgestern, nur halt auf die anderen Rezepte von vorgestern.

Wird sich die FDP nach Westerwelle nun ändern und funktionierende liberale Antworten auf die Probleme von heute finden?
Das glaube ich nicht. Die FDP ist nun 20 Jahre lang auf der "Partei der Besserdienenden"-Schiene gefahren und hat damit natürlich auch entsprechende Mitglieder / Aktive / Anhänger angezogen. Diese haben z.T. eine sehr unreflektierte Selbstbedienungsmentalität. Ich schätze, aus dieser Falle kommt die FDP so schnell nicht raus.


In Diskussionen wird uns immer wieder vorgeworfen, wir reden soviel von Freiheit, aber könnten nichtmal negative von positiver Freiheit unterscheiden.

Wer uns diesen Vorwurf macht, hat aber wohl unser Programm nicht gelesen.

Negative Freiheit ist die Freiheit von etwas (z.B. von Verboten), die positive Freiheit ist die Freiheit zu etwas (z.B. zu gesellschaftlichem Engagement).

Natürlich sind wir gegen ein Zuviel an Verboten und Zwängen, also für die negative Freiheit. Das haben wir wohl mit allen liberalen Parteien gemein.

Aber wir sind auch für die positive Freiheit.
Um seine Freiheit, etwas zu tun, nutzen zu können, braucht man die passenden Werkzeuge und Infrastrukturen, vor allem Bildung. Und Bildung ist eines unserer Kernthemen.
Auch Wissen ist absolut notwendig, um aktiv etwas zu "machen". Und, siehe da - auch freier Zugang zu Wissen ist eines unserer Kernthemen.


Also:

  • Wir verteidigen unsere Freiheit nicht nur gegen den Staat, sondern gegen alle Bedrohungen unserer Zeit.
  • Wir kümmern uns nicht nur um die negative Freiheit von Zwängen, sondern schaffen auch die Infrastruktur, diese in positive Freiheit umzusetzen, also unsere Welt aktiv mitzugestalten.
  • Unser Ziel ist der freie, der mündige Bürger, der aktiv werden kann, wenn er will.
  • Wir sind die bessere liberale Partei.