Benutzer:Mbd/Wiki-Frageseite

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Hast du eine politische Vergangenheit?

Ja!

Wiedervereinigung

Mit 15 Jahren haben wir uns gefragt, ob unsere DDR wirklich demokratisch oder sozialistisch sei. Irgendwie beides nicht, fanden wir. Welcher Schock, Jahre später die Texte von Robert Havemann und Rudolf Bahro zu lesen... Der Aufbruch 89/90: Legale Soldatenräte, mein stinknormaler Stiefvater schreibt an Konzepten mit, seinen ROBOTRON - Betriebsteil in Selbstverwaltung zu übernehmen, dazu Kreuzberger Buchläden, Jugendradio DT64 und Radio 100 in Berlin. Wir können auch anders als eindeutige Erfahrung. Den Wandel als Lehrling im Staatsrundfunk der DDR zu erleben: unbezahlbar.


Nichtkommerzielles Radio

Es war für mich naheliegend, selbstverwalteten, gemeinnützigen, lokalen Rundfunk auf die Beine zu stellen. Angefangen mit einem Piratensender zur 3. Bunten Republik Neustadt 1992, der Gründung der Radioinitiative Dresden, Verhandlungen zur Sendegenehmigung, dem Sendebetrieb von coloRadio, dem Aus- und Fortbildungsprogramm: lange Zeit mein Hauptjob. Wir haben diese Arbeit immer als vordergründig emanzipatorisch-politisch verstanden. Weiter mit der Gründung des Bundesverbandes Freier Radios, lange Jahre Vorstandstätigkeit im Bundesverband und in der Radioinitiative, maßgebliche Beteiligung an Lobbyarbeit bundesweit und in Sachsen bis 2003. Ja, bin immer noch bzw. wieder dabei, wenn auch im geringen Umfang aktiv.


Bürgerinitiative Kamenzer Straße

2006 Wiederbelebung und maßgebliche Mitarbeit bei der „Bürgerinitiative Kamenzer Straße“ in der Dresdner Neustadt, Kampagne zu Erhalt und Begrünung von Freiflächen im hochverdichteten Stadtteil, Parkhaus verhindert, Grünflächenkonzepte dauerhaft gestärkt (siehe Neugestaltung der Freifläche an der Louisenstraße!) über Monate fast ein Vollzeit-Lobbyistenjob...


Sozialpolitik

Das "bedingungslose Grundeinkommen" beschäftigt mich schon lange - hab Radiosendungen dazu gestaltet, mich selbst zum "Hartz4" - Versuchskaninchen gemacht, begleite Menschen aufs Amt und bin als Lobbyist eines Umdenkens in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik unterwegs.


sonstige Ehrenämter & Aktionen

1997 Gründungsversuch einer Sozialhilfeinitiative in Dresden

1998 Orga-Mitarbeit bei den Protestaktionen gegen den Nazi-Aufmarsch zum 1.Mai in Leipzig

1998 und 1999 Orga-Mitarbeit für die antirassistischen Grenzcamps an Oder und Neiße

1999 Blockade der Königsbrücker Straße - für menschenfreundlichen Verkehr und gegen den vierspurigen Ausbau

2000 Globalisierungskritischer Protest zur IWF- und Weltbanktagung in Prag

2000 Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe, welche sich kritisch mit Plänen des sächsischen Sozialministeriums beschäftigte, Müttern statt Kita-Plätzen ein „Erziehungsgehalt“ anzubieten (mit Beteiligung von Frauen aus dem Frauenbildungszentrum, DGB und Stadtverwaltung)

2001 Aufbau der Food-Coop "HolFix"

2001 Teilnahme an Blockaden zum ersten Castor-Transport unter "rot/grün" und Jürgen Trittin

2001 - 2002 Zukunftswerkstatt zur „Zukunft der Arbeit“

2002 - 2003 Mitverantwortung für den Piratensender "Radio Outaspace"

2004 Stadtratskandidatur mit der Wählervereinigung "Bürgerliste" (s.u.).

2004, 2005 und 2006: Tontechnik und Dokumentation für das "Datenspuren"-Symposium des ChaosComputerClubs Dresden

2007 Delegierter zur ver.di Bundesfachkonferenz zur Gründung der Fachgruppe Medien

2009 Kampagne für den neuen Markt der Verbrauchergemeinschaft e.G. im Norden der Stadt.

seit 2010 Salonleiter des Integralen Salons Dresden,

2012 - 2013 Webmaster für Sigus e.V.

seit 2013 Mitglied im Hauptkreis des Integralen Forums


Mitgliedschaften

Radioinitiative Dresden / Gewerkschaft ver.di / ADFC / Freie Alternativschule Dresden / Verbrauchergemeinschaft Dresden, Verein und Genossenschaft / Integrales Forum / Gospel und Co. - Chor der Johanniskirchgemeinde Dresden / Huckepack e.V. - Montessorischule Dresden


Jobs

1990 - 1992 Tontechniker bei Sachsenradio und MDR-Hörfunk

1993 - 1994 ABM im DT64-Freundeskreis zum Aufbau der Radioinitiative

1994 - 2000 Medienpädagoge in der Sächsischen Landesmedienanstalt

1995 - 1996 Zivildienst im Kinderladen Känguruh

1997 - 2000 Erziehungsurlaub

2000 - 2004 Medienpädagoge beim SAEK Hörfunk

2003 drei Wochen Psychiatrieaufenthalt

2005 - 2006 Knastradioprojekt im Jugendjustizvollzug Zeithain

2008 - 2009 Archivarbeit im Festspielhaus Hellerau

2010 - 2013 kreativpädagogische Mitarbeit in der Freien Alternativschule

2011 Ausbildung zum Beziehungs- und Stressberater

2013 - 2014 Weiterbildung zum Technischen Redakteur

seit 2014 Mitveranstalter von Jugendweihe-Ritualen, Organisationsberater


Seit wann, warum bist du Pirat?

Bin im April 2012 Mitglied geworden, direkt nachdem ich mir einen Kreisparteitag in Dresden angesehen habe.

Parteilos zu sein war lange eine heilige Kuh für mich. Die Piraten haben es mir enorm erleichtert, die Kuh zu schlachten. Begeistert haben mich zuerst der Wahlkampf zum Abgeordnetenhaus Berlin, die Plakatkampagne und das Wahlprogramm. Eine so große Übereinstimmung mit meinen politischen Schwerpunkten war und ist ein Glücksfall: die offene Arbeitsweise, Würde und Freiheit des einzelnen, Bedingungsloses Grundeinkommen, Trennung von Kirche und Staat, die Ökonomie der immateriellen Güter auf Höhe des Informationszeitalters. Danke. Da mach ich mit.


Hast du in der Vergangenheit schon bei öffentlichen Wahlen kandidiert?

Ja. Bei der Dresdner Stadtratswahl im Juni 2004 war ich beteiligt an einem breiten Bündnis parteiloser Menschen namens "Bürgerliste". Wir sehr wir damals, nach einer gefühlt ewigen CDU-Alleinherrschaft, nach mehr Vielfalt und Beteiligungsmöglichkeiten gehungert haben, kann mensch sich heute kaum noch vorstellen. Ich war Spitzenkandidat im Wahlkreis Pieschen, wo die Bürgerliste immerhin einen von 6 Ortsamtssitzen erlangen konnte. In den Stadtrat gewählt wurden damals Thomas Blümel, heute SPD, und Jan Kaboth, heute immer noch in der Bürgerfraktion. Friedrich Boltz scheiterte in der Neustadt nur knapp. Insgesamt eine Erfahrung, die ich nicht bereue. Ebenso meine Kandidatur für den Bundestag 2013: unter anderem eine schöne Möglichkeit, öffentlich über Wege zum Grundeinkommen zu reden und die Entwicklung der Piraten in einigen Landkreisen kennenzulernen und zu unterstützen.