Benutzer:JoergWe/JoergWeKommunikVorsaetze

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Meine Kommunikationsvorsätze

Ich bin organisatorisch im KV Rhein-Neckar, BV Karlsruhe, eingeordnet. Leider gab es hier in letzter Zeit ein paar heftige Verwerfungen, und auch ich bin da, als es gegen einen geschätzten Parteifreund ging, heftiger geworden als ich es sonst bin. Das, und ein paar andere Diskussionen, die ich in den Mailinglisten verfolgt habe, machten mir klar, dass ich bewusster kommunizieren will. Daher kommt die folgende Liste mit Vorsätzen. Es ist mitnichten so, dass ich permanent dagegen verstoße; das hier ist keine Onlinebeichte! Vielleicht ist es eine Möglichkeit, zu Diskussionen beizutragen, wie wir miteinander kommunizieren und umgehen wollen.

  • Ich bin okay, Du bist okay. Das ist das Prinzip hinter der Transaktionsanalyse. Will sagen: Ich gehe grundsätzlich davon aus, das der Andere von guten Absichten getragen ist, und nicht von bösartigen oder hinterhältigen Motiven getrieben ist.
  • Daraus leitet sich ab, dass ich dem anderen grundsätzlich wertschätzend gegenübertrete. Selbst dann, wenn ich die Meinung und Handlung des Anderen nicht verstehe. Gerade dann!
  • Jedem menschlichen Handeln, egal wie destruktiv es erscheinen mag, liegt eine für den Agierenden positive Absicht zugrunde. Jedem menschlichen Handeln! (Das gilt sogar für Drogenabhängige!). Wenn mir eine Handlung unverständlich oder sogar destruktiv erscheint, dann hinterfrage ich, welchen Vorteil die Handlung dem Handelnden bringt, um ihn oder sie besser verstehen zu können. Diese Haltung kommt aus der NLP.
  • Um bei Konflikten oder generell Verhandlungen zu einem für alle Seiten tragfähigen Kompromiss zu kommen, versuche ich, die Interessen der Parteien, also das hinter einer Position stehende Bedürfnis, zu sehen. Das hilft mir dabei, festgefahrene Positionen zu überwinden und die Bedürfnisse Aller zu berücksichtigen. Denn dann kann man Win-Win-Situationen generieren, gemäß dem Harvard-Konzept.
  • Das Internet ist ein überwiegend textbasiertes Medium. Es transportiert keine Körpersprache und keine Mimik und Gestik. Daher ist es eine Quelle von Mißverständnissen. Das gilt insbesondere auf Twitter, aufgrund der Zeichenbeschränkung, als auch dann, wenn Ironie ins Spiel kommt, die oft nicht als solche erkannt wird.
  • Mumble ist auch nicht unkritisch: dadurch, dass oft viele Teilnehmer in einer Diskussion sind, aber immer einer redet, kann es sein, dass man nicht die Gelegenheit bekommt, zwecks Klarstellung Rückfragen zu stellen, weil dann, wenn man selber zu Wort kommt, die Diskussion schon zu anderen Punkten fortgeschritten ist. Daher ist es auf Mumble wichtig, sich klar und vollständig zu äußern, insbesondere wenn ein Punkt auch als gegen einen anderen Teilnehmer gerichtet interpretiert werden kann. (Dieser Bullet Point aufgenommen #AusGründen)
  • Bei den Piraten ist es extrem schwer, immer alle Informationen zu einer Diskussion zu haben, die sich ggf. über Mailinglisten, Wikis, Pads, Liquid Feedback, Foren, private Blogs und Twitter erstreckt. Aus diesem Grund, und auf Basis des oben Gesagten, gehe ich grundsätzlich davon aus, dass der Andere:
    • eine positive Absicht hat,
    • mich (oder andere) nicht bewusst beleidigen wollte, und
    • ich den Kontext vielleicht nicht kenne.
  • Wenn ich den Eindruck habe, dass ich angegriffen werde, dann frage ich erst nach, um mir ein genaueres Verständnis zu verschaffen, wie etwas gemeint war.
  • Ich gebe Feedback, wenn es nötig ist:
    • Positives Feedback gerne auch öffentlich.
    • Negatives Feedback, z.B. wenn ich mich auch nach Recherchen noch ungerechtfertigt angegriffen fühle, unter 4 Augen / 4 Ohren...
    • Beim Feedback verwende ich Ich-Botschaften statt Vorwürfe.
  • Sollte ich dann immer noch die Notwendigkeit sehen, mich öffentlich zu äußern, so versuche ich:
    • meine Sicht auf die Fakten darzulegen, um klarzumachen, auf welcher Basis ich meine Meinung äußere,
    • meine Meinung als solche, eine Meinung, kenntlichzumachen,
    • auch hier mittels Ich-Botschaften meine Position transparent zu machen.
  • Natürlich kann es Fälle geben, in denen aufgrund der Art der Kommunikation von vornherein klar ist, oder sich durch Nachfragen herausstellt, dass mein positiver Grundansatz nicht angemessen ist (Danke an Tenno für diesen Hinweis!). In diesem Fall strukturiere ich meine Antwort nach dem WWW-Prinzip:
    • Wahrnehmung: Ich schildere genau, was mir aufgefallen ist, und zwar beschreibend, nicht wertend. Beispiel: "Du hast im Posting vom XX.XX.2012 geschrieben: ..."
    • Wirkung: Was hat das bei mir (Ich-Botschaften!) ausgelöst, und warum. Beispiel: "Ich habe mich geärgert und nicht wertgeschätzt gefühlt."
    • Wunsch: Welches Verhalten wünsche ich (Ich-Botschaften again, auf die Gefahr hin, mich leicht zu wiederholen) mir in Zukunft vom Konfliktpartner (ja, Konfliktpartner). Beispiel: "Ich wünsche mir, dass Du meine Leistungen und Handlungen genauso wertschätzt wie ich Deine, auch wenn Du an der einen oder anderen Stelle anders gehandelt hättest".

Natürlich ist das alles hier ein Idealbild. Ich weiss, dass ich es niemals vollständig erreichen werde. Auf der anderen Seite denke ich, dass ich mit meinem Diskussions- und Konfliktverhalten Positives bewirken kann, wenn ich versuche, möglichst viele dieser Prinzipien in einer so diskussionsfreudigen Gemeinschaft wie der Piratenpartei einzubringen.

Das ist ein allererster Draft. Er wird noch inhaltlich und layouttechnisch optimiert werden.

Jörg