Benutzer:Ivl1705/Markt

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Was ist der Markt?

Die Lehrbücher definieren als Markt als Ort an dem Angebot und Nachfrage zusammentreffen.

Mit der Verbreitung des Internets, das es erstmals in der Geschichte prinzipiell jedem Teilnehmer erlaubt mit jedem anderen Teilnehmer in Kontakt zu treten. Hier können Fähigkeiten und Bedürfnisse formuliert werden und sind für potentielle Adressaten sofort sichtbar. Die Individuen können sich unmittelbar auszutauschen, zusammenschliessen, … Mit dem Netz steht eine Infrastruktur zur Verfügung, die man als konkrete Implementation von Markt interpretieren kann. Der Markt kein metaphysisches Konstrukt mehr, wie bei den orthodoxen Ökonomen, sondern ganz real in unseren Alltag integriert.

Die Ausgestaltung dieser neuen Strukturen steht jedoch noch am Anfang. Wir können aber schon beobachten, wie sich reihenweise neue Formen der Vermittlung von Angebot und Nachfrage organisieren.

Beispiele:

  • carrotmob.org, eine Plattform, auf der Verbraucher kollektiv ein gemeinsames Bedürfnis formulieren können. In einer Art Auktion können sich Unternehemen mit dem Versprechen, Maßnahmen durchzuführen, die dieses Bedürfnis befriedigen. Im Gegenzug wird ein Flashmob organisiert, der den zusätzlichen Umsatz generiert um die geplante Maßnahme in Angriff nehmen zu können.
  • Crowdsourcing Plattformen: Finanzierung von Projekten durch die Community. Je nach Umfang der Beteiligung werden zusätzliche Leistungen erbracht.
  • Regionale Tauschringe
  • 'Investives Sparen': Bürger kaufen Solarpanele, die an den Energieversorger vermietet werden. Nach Ablauf der Lebensdauer wird der Beteiligungsbetrag zurückbezahlt: Bürgersolarkraftwerk


Die gesellschaftlichen Randbedingungen haben sich so grundlegend verändert, die sich auch auf ökonomische Aspekte auswirken, wie wir es in der Urheber-/Verlegerrechtsdebatte ganz aktuell beobachten können. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn ausgerechnet die Vertreter des Kapitals ihre Position mit einer artbeitswerttheoretischen Argumentation vertreten, einer Argumentation, die schon von den Klasssikern und etwa auch von Karl Marx vertreten wurde. Auf der Gegenseite wird dagegen mit dem neoklassischen Grenzkostenkalkül argumentiert, das den Wert eines zusätzlichen Informationsgutes mit 0 ansetzt.