Benutzer:Hans Martin Fleischer
Kurzprofil | |
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Persönlich | |
Name: | Hans Martin Fleischer |
Nick: | Hans Martin Fleischer |
Wohnort: | Berlin |
Berufl. Qual.: | Dipl. Kfm. (TU Berlin) |
Tätigkeit: | Angestellter im Land Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Musiker - Kontrabass & Gitarre / Mauerkünstler und Photographer |
Familienstand: | privat |
Geburtstag: | 4. Juli 1963 |
Sprachen: | , |
Politisch | |
Partei: | Piratenpartei Deutschland |
Eintrittsdatum: | August 2011 |
Mitgliedsnummer: | 14989 |
Landesverband: | Berlin |
Crew: | oficinha de bossa nova, Berlin |
Funktion: | Kandidat für Bewerbung Landesliste Berlin, BTW 2017 (ggf. früher) |
Kontakt | |
Webmail: | Form-Mailer |
Anschrift: | Baumbachstrasse 7 |
Mail-Adresse: | hans-martin.fleischer@gmx.de |
Mobil: | 01523 - 415 9795 |
Website: | http://www.berlinwall.de |
Youtube: | WallsInMotion |
Facebook: | hansmartin.fleischer |
Inhaltsverzeichnis
- 1 Status-Update November 2014; Kenterkurve
- 2 Kandidatur: Guten Morgen...
- 3 Ein langer Weg
- 4 „Next Wall to Fall – Wallstreet“
- 5 Transportmittel der Wahl - ein Seekreuzer
- 6 WIR SIND DIE MIT DEN FRAGEN
- 7 How to avoid Big Ships - or: I never met a Ship I liked
- 8 kleiner EXKURS
- 9 Grundgesetz Artikel 48 Absatz 1 -> 2 Monate full time campaigning
- 10 Questio - Fragen
- 11 UPDATE März 2013: East Side Gallery
- 12 NEXT WALL to FALL - WALLSTREET.
- 13 Beste Grüsse aus der Werft
- 14 Anhang: Literatur, aktuelle Medienbeiträge, Pressebilder & Videomaterial zur honorarfreien Verwendung
- 15 PS 1: Klar zum Kentern - Na und?
- 16 PS 2: Ausklang:
Status-Update November 2014; Kenterkurve
Die BTW und die Europawahl haben gezeigt, dass man die obige Grafik wohl eher um 180 ° drehen muss um den gegenwärtigen Zustand zu illustrieren... eine satte Durchkenterung mit wohl noch einiger Zeit unter Wasser. Leute mit etwas weniger Lungenvolumen sind weggeschwommen, vielleicht auch weil sie zuviel Luft mit unhöflichen & ruppigen Auseinandersetzungen verbraucht haben.
Ich denke, das unten als Schwerpunkt formulierte Thema Geldsystem wird auch 2017 (oder früher) noch sehr aktuell, wenn nicht aktueller sein. Die Idee einer Wahlkampagne per Segelboot in den Sommermonaten an den deutschen Küsten halte ich immer noch für gut. (Multiplikatorwirkung ausgeruhter Touristen)
Deswegen Statusupdate Kandidat für Aufstellung Landesliste BTW 2017 :-)
Kandidatur: Guten Morgen...
mein Name ist Hans Martin Fleischer. Ich bin 1963 in Hagen/Westfalen geboren und in Helmstedt/Niedersachsen aufgewachsen. Nach dem Abitur 1983 war ich ein halbes Jahr in Japan und kam auf einem RoRo-Schiff (Autotransporter) als Matrose zurück nach Deutschland.
Ich habe in Göttingen und Berlin Wirtschaftswissenschaften studiert. Seit 1994 arbeite ich als Angestellter im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Land Berlin, zunächst 11 Jahre lang als Pressereferent eines Stadtrates für Familie, Jugend, Sport und Kultur im Bezirk Treptow-Köpenick.
Diese Stelle wurde 2005 gestrichen, seitdem bin ich für Zeiträume zwischen drei Monaten und 1½ Jahren in verschiedenen Bereichen der Berliner und Brandenburger Verwaltung am Werk, u.a. Pressestelle der Senatskanzlei, Senatsverwaltung für Wirtschaft (Pressestelle, Projekt Zukunft), Senatsverwaltung für Gesundheit (Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Organspende), Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin und zuletzt Senatsverwaltung für Sport (Sportforum Hohenschönhausen) gefolgt vom Bezirksamt Kreuzberg-Friedrichshain.
Die relativ kurzen Jobs haben einen großen Vorteil: Man kann an den Schnittstellen sehr lange "Auszeiten" nehmen. So kann man im Land Berlin neben dem Jahresurlaub von 6 Wochen weitere 4 Wochen durch den Verzicht auf das Weihnachtsgeld nehmen. Diese rund 2½ Monate habe ich jedes Jahr für ganz unterschiedliche Projekte genutzt.
2006 und 2007 für lange Recherchen in den USA zu einem Buch über einen früh bei einem Unfall gestorbenen Jazz- Musiker (http://www.tribute-to-brooks.de Listen: [1]).
2008 zu einem langen „teach yourself sailing“ Kurs mit einer 5 Meter langen Conger Jolle an der polnischen Ostseeküste.
2004, 2009, 2010 und 2011 zu langen Ausstellungsreisen mit einem nachgebauten Stück der Berliner Mauer.
Letztere Geschichte kurz zu beschreiben ist nicht so einfach.
In der Rubrik Tätigkeit habe ich u. a. „Mauerkünstler“ eingetragen. Das trifft es aber zumindest für den Beginn der Aktion nicht so ganz. Ich habe 1990 durch eine Reihe von Zufällen die Gelegenheit bekommen, die ersten Stücke der Maueröffnung am Potsdamer Platz [2] zu kaufen. Diese Teile sollen als Denkmal für den Mauerfall wieder dorthin.
Ein langer Weg
Das Hauptproblem ist, das auf den Stücken ein Graffiti zu sehen ist, das gegen die Annektion der Baltischen Staaten im Zuge des Hitler-Stalin Paktes am 23. August 1939 protestiert.
Eigentlich ideal: Beginn und Ende der Europäischen Teilung in Beton manifestiert.
Nur will man die (tieferen) Ursachen der deutschen Teilung vielleicht nicht so pointiert diskutieren. Kurzfassung: Ohne den durch Deutschland begonnenen II. Weltkrieg keine Rote Armee in Berlin und keine Mauer... (ganz so einfach ist es natürlich nicht:[3])
Um die Idee des Denkmales für den Mauerfall weiter zu verfolgen und vor allem politischen Würdenträgern ein Statement dazu zu entlocken habe ich die Stücke 2001 aus Styropor nachgebaut, zunächst vier Stücke im Maßstab 1:2.
TAZ dazu: http://www.berlinwall.de/TAZ_9_August_2001.pdf
Mit diesen Nachbauten habe ich im Lauf der Jahre Ausstellungsreisen unternommen z. B. 2004 von Berlin nach Tallinn, St. Petersburg, Moskau, Archangelsk und Murmansk mit einem VW Polo Baujahr 1989. Die Reisen sind immer „No Budget“ – Aktionen, Schlafen im Zelt bzw. im Auto usw...
2009 (20 Jahre Mauerfall) habe ich eine 4½ Monate lange Tour von Berlin nach Sopron, über die Ukraine und Polen nach Vilnius, Riga und Tallinn und schließlich nach Gdańsk in Polen gemacht, diesmal mit einer 1:1 Kopie der Mauer, also 3,60 m hoch aber nur ca. 70 kg schwer. Die Mauer war "interaktiv", das heißt Menschen aus Europa konnten etwas darauf schreiben und ich habe dann Fotos davon gemacht.
Lettisches Fernsehen dazu: [4]
und ARTE: [5]
2010 dann eine Reise zu 30. Jahrestag Solidarność und 20 Jahre Deutsche Einheit, hier nun wieder Maßstab 1:2, interaktiv: Mit einem Katamaran auf dem Wasserwege vom Potsdamer Platz nach Gdańsk/Danzig incl. eines Besuches bei Lech Wałęsa:
Fakt TV/Polen: [6]
und ZDF heute: [7]
Im Jahre 2011 (50 Jahre Mauerbau - 10 Jahre 9/11) dann eine Fotoreise mit einem von einem Freund aus Fürstenwalde gebauten teilbaren Stück der Mauer 1:1, (schwimmfähig, 50 kg) zunächst in Berlin, dann in Gdańsk/Danzig, Norderney, Köln, Paris, Amsterdam, Hamburg und Kopenhagen. (Fotos: http://www.berlinwall.de).
2014 wird die Reise fortgesetzt werden (25 Jahre Fall of the Wall / 100 Jahre Beginn I. Weltkrieg), also Beginn und Ende der "Europäischen Urkatastrophe"
Obwohl ich eigentlich fast nie Videoclips mache, hat ein 10 sec. Filmschnipsel der schwimmenden Mauer vor Norderney den 3. Platz in einem Videowettbewerb "50 Jahre Amnesty International" gewonnen... http://www.amnesty.de/2011/11/8/videowettbewerb-die-gewinner-stehen-fest?destination=startseite
Ich hoffe ich habe mit der "Mauerstory" und all den Jahrestagen bis hierhin nicht gelangweilt.
Der Grund der epischen Breite ist: Für mich ist der Mauerfall das herausragend positive Ereignis der jüngeren Geschichte. Das beste "Exportprodukt" Berlins und Deutschlands seit langem. Das wichtigste ist, dass die Vokabel „unmöglich“ zumindest für die politische Veränderbarkeit der Welt seit 1989 keine Gültigkeit mehr hat.
http://www.berlinwall.de/Berliner_Abendblatt_9_November_2009.pdf
Ich denke, dass wir einen ähnlich epochalen Wandel direkt vor uns haben:
„Next Wall to Fall – Wallstreet“
So wie 1989 ein System auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet ist, so wird demnächst das System einer sich jeglicher demokratischen Kontrolle entziehenden Geld- und Finanzwirtschaft verschwinden.
Deswegen war ich mit dem Mauernachbau auch im Herbst/Winter 2011/12 auf dem OCCUPY-Camp am Bundespressestrand (allerdings nicht im Zelt, sondern auf einem 5,60 m langen Seekreuzer mit selbst geschweißtem Holzofen):
Die wichtigste Aktion des Jahres 2012 war ca. 2 Monate lang die Renovierung des erwähnten Kleinkreuzers Oficiñha de Bossa Nova incl. einer intensiven seglerischen Erprobung auf dem Wolziger See südöstlich von Berlin.
Und damit sind wir bei dem
Transportmittel der Wahl - ein Seekreuzer
Eigentlich hatte ich vor, mich bereits im Januar 2013 mit dem Seekreuzer noch als Wahlkampfhelfer in Niedersachsen zu engagieren, habe dann aber aus verschiedenen (auch privaten) Gründen beschlossen, das Pulver doch noch ein wenig trocken zu halten.
Die Idee sah ungefähr so aus:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.340961822664455.81024.100002519208289&type=3
Für den Bundestagswahlkampf der Piraten 2013 habe ich Ideen, die sich hauptsächlich mit dem Thema Geldsystem befassen.
Die Frage der Geldordnung ist eine der zentralen Grundlagen einer Gesellschaft. Kurz gefasst (im Sinne der https://Monetative.de , deren Mitglied ich bin) ist diese Frage neben Legislative, Judikative und Exekutive absolut gleichrangig.
Eine Aufgabe von Verfassungsrang, daher in Analogie der Begriff 'Monetative'.
Umso erstaunlicher ist es für mich, dass endlose und erbitterte Debatten über dies & das und jenes geführt werden (Kitas, Grundeinkommen, Lohn- und Verteilungsgerechtigkeit, Steuern usw.) aber die Maßeinheit, mit der all diese gesellschaftlichen Prioritätensetzungen vorgenommen werden sollen - Geld - gewissermaßen als "gottgegeben" hingenommen wird.
Es gibt eine Umfrage eines renommierten Wissenschaftlers, Professor Richard Werner von der Universität Southampton mit dem Ergebnis, dass 80% der Bevölkerung der Ansicht sind, alles Geld sei Zentralbankgeld. Für Schnellschauer: Min 38 ->[8]
Im Ergebnis haben wir einen Bankenfeudalismus. (Es ist immer schwierig einen einzigen Begriff für so etwas zu finden)
Das Thema Geld- und Finanzsystem wird für den Bürger das zentrale Thema in den Monaten vor der Bundestagswahl sein, da bin ich mir fast zu 100% sicher.
Was tun?
Was mir 2011 im Berliner Wahlkampf am besten gefallen hat (deswegen bin ich auch in die Piratenpartei eingetreten) war:
WIR SIND DIE MIT DEN FRAGEN
Eine schlaue Frage bewirkt mehr als ein schlauer Aussagesatz.
Deswegen scheint es mir absolut vordringlich im Rahmen der Bundestagswahl - so sperrig das jetzt klingt - politische Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Masse der Leute hat keine Ahnung wie der Geldschöpfungsprozeß funktioniert. Ich selbst hätte nach dem Abschluß meines Studiums diese Dinge ebenfalls auch nur sehr naiv und oberflächlich erklären können - mit Sicherheit aber nicht in den für mich aus heutiger Sicht schlicht unglaublichen Mechanismen.
Auf der Wiki-Seite z. B. von Patrik Pekrul [[9]] dessen Arbeit ich sehr schätze und deren Lektüre ich zum wirklich tieferen Verständnis sehr empfehle findet sich ein schönes Zitat dazu.
"Der Prozess, mit dem Banken Geld erzeugen, ist so simpel, dass der Verstand ihn zurückweist."
John Kenneth Galbraith
Zu den wenigen Dingen, die aus meinem Studium "hängengeblieben" sind zählt das AIDA Modell. (http://de.wikipedia.org/wiki/AIDA-Modell) Ist natürlich etwas Marketing-BWL-BlaBla, aber einen gültigen Kern hat das Ganze:
Man muss als erstes die Aufmerksamkeit (Attention) der Leute wecken, mit denen man ins Gespräch kommen will. Freundlich, kreativ, interessant. Das führt dann schon zur elementaren Frage: Was ist das? und zum Impuls, mehr darüber wissen zu wollen (Interesse). Dieses Interesse, zu Wissen/Information verarbeitet, reflektiert usw. führt zu einem Drang nach Veränderung, besser: der Sehnsucht nach Veränderung (Desire). Und schließlich zur Action, der konkreten Handlung mit der die erkannten Mißstände korrigiert werden.
Mit diesem Rezept könnte man das zugegebenermaßen anästhesierende Thema Geld- und Finanzwirtschaft anpacken. Wobei der wichtigste Punkt der erste ist (Attention).
Und an dieser Stelle glaube ich, dass ich einen konstruktiven Beitrag leisten kann....
Als Pirat ist es eigentlich selbstverständlich mit Segelschiffen unterwegs zu sein... Zumal ein Segelschiff wahrscheinlich unter den "top 10" der Universalsymbole ist (Kinderzeichnung von Mensch, Sonne, Haus, Blume, Baum Fisch, ... Segelschiff).
Zum Thema Geldsystem gibt es nun das literarische Geschenk des Faust II des großen Johann Wolfgang von Goethe. In dem Buch Geld und Magie. Eine ökonomische Deutung von Goethes Faust wird das von Hans Christoph Binswanger meisterhaft in Gegenwartsbezug gesetzt. Mein Lieblingsbuch und die Inspiration dafür, einen "Playmobil"-Goethe zu bauen, mit dem sich trefflich die Wirtschaftsgeschichte der letzten 5000 Jahre visualisieren läßt...
Hier sind weitere (fotografische) Skizzen dazu:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.356013557825948.85555.100002519208289&type=3
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.293842487376389.68380.100002519208289&type=3
Bei verschiedenen Gelegenheiten, die mit der Tagesaktualität des Themas Berliner Mauer in Zusammenhang mit der East Side Gallery verbunden sind habe ich mit dem setup bisher vier mal gearbeitet. Es funktioniert.
Auf der AV in Gifhorn werde ich (sofern das mit der Wahlordnung - Eigenwerbung - vereinbar ist) alle Figuren aufbauen, damit ich einen lebendigen Eindruck davon vermitteln kann, wie man 5000 Jahre Wirtschaftsgeschichte mit ein paar Sätzen erklären kann.
(Postscriptum: Es war nicht vereinbar, noch nicht einmal dann, als ich schon aus "dem Rennen" war. Tja. Hätte etwas mehr Offenheit & Neugier erwartet. Im "Feld", sprich mit dem Bürger im Gespräch funktioniert das komischerweise 1000x besser als mit unseren eigenen Leuten.)
Eine Sache ist sehr wichtig: Es geht mir um die 'FRAGEN'.
Ich werde mich hüten, einen vollständigen Lösungsansatz zu formulieren. Das können andere Leute besser (z.B. den Vollgeldansatz der Monetative), das Konzept des 100% Money usw.
Allein eine pointierte Darstellung des Handlungsbedarfes ist schon sehr, sehr viel.
Danke für Lese- und Linkgeduld bis hierher...
How to avoid Big Ships - or: I never met a Ship I liked
Wie schon oben skizziert ist mein einziger thematischer Schwerpunkt das Thema Geld- und Finanzsystem.
Und zwar auf einer zunächst relativ simplen, dafür aber wie ich hoffe, verständlichen, zugänglichen und kreativen Ebene.
Für die tiefe und zuweilen überraschend feurige, teils sogar erbitterte und beleidigende Diskussion von Buchungssätzen, wie sie beispielsweise in der AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik (deren Student ich bin) stattfindet, bin ich eher weniger geeignet.
Wenn man es schafft, dass der "Normalbürger" die Unverschämtheit des bestehenden Giralgeldschöpfungssystemes überhaupt erst einmal wahrnimmt ist schon viel erreicht.
Und dazu müssen wir wieder, das ist meine feste persönliche Meinung die mit den "WIR SIND DIE MIT DEN FRAGEN" werden. Und nicht die mit den AUSRUFEZEICHEN. (wobei ich hier als großer Freund der Ikono- und Typographie als Punkt des ! einen Bauchnabel verwenden würde...) Besonders in Berl!n scheint ja die Neigung zur Exclamation zum guten Ton zu gehören.
kleiner EXKURS
Eine ähnliche Entwicklung habe ich 2011/2012 bei OCCUPY erlebt, von einer am Anfang bunten, kreativen und friedlichen Protestbewegung über eine unglaubliche Verrohung der Sprache bis an die Grenze zu körperlicher Gewalt.
Einer der Aktivisten wollte mich dort tatsächlich mit seinem Kumpel aus dem Camp am Bundespressestrand werfen, weil ich es gewagt hatte, einem (wohlgemerkt: sich nicht im Dienst/Einsatz befindlichen) Polizisten zu sagen, das Willkommensschild am Eingang und Wir sind die 99% würde sich natürlich auch auf ihn beziehen.
Der einzige Grund warum diese Auseinandersetzung knapp unterhalb der Grenze physischer Gewalt blieb, war (ich hatte meinen aufgeklappten Laptop in der Hand), dass sein Freund Bedenken hatte für die mögliche Beschädigung dieses Gerätes in Regress zu geraten... Und das ist noch ein harmloses Beispiel.
Ein Bild aus besseren Tagen: Johannes Ponader hilft den Seekreuzer Oficiñha de Bossa Nova vor staatlichem Zugriff zu retten.
Der erste Schritt ist immer eine gedankliche Antizipation solcher Auseinandersetzungen, Nr. 2 diese in Worte zu fassen, Nr. 3 dann für eine handfeste physische Umsetzung zu sorgen. Bei 2,4 (Rundung) sind einige unter uns schon. Nicht viele, aber schon "einer" reicht.
Die Vorstandsrücktritte in Brandenburg und Hessen zeigen, dass diese Grenze wohl schon deutlich überschritten ist. Drohungen gegen Familienmitglieder und Kinder…
ende EXKURS
Als Segler weicht man nach Möglichkeit jedem Sturm aus. Das gilt erst recht für Fäkalienstürme, wo man danach auch noch die Segel in die Waschmaschine stecken muss...
Ich staune wirklich über die Leidensfähigkeit mancher Piraten in dieser Hinsicht. Aber ich bewundere sie nicht.
Grundgesetz Artikel 48 Absatz 1 -> 2 Monate full time campaigning
Jetzt kommt noch eine sehr technische Betrachtung.
Als Staatsbürger der BRD hat man nach §3 Abgeordnetengesetz i.V. mit Grundgesetz Artikel 48 Absatz 1 (http://www.gesetze-im-internet.de/abgg/__3.html) das Recht sich bis zu 2 Monate vor dem Wahltag (unbezahlt) freistellen zu lassen. So weit so gut.
Ist der Staatsbürger gleichzeitig Beamter des Öffentlichen Dienstes kann er sich offensichtlich für eine Bundestagskandidatur (man höre & staune) für sagenhafte 2 Monate mit Bezahlung freistellen lassen... Abgesehen davon, dass man diese Regel reformieren sollte (Gleiche Privilegien für Kandidaten aus anderen Berufsgruppen!) würde ich das für die Piraten in diesem Jahr definitiv wahrnehmen. Gesetzt den Fall, dass diese Regelung für Angestellte (ich bin kein Beamter) im öffentlichen Dienst auch zutrifft.
Wenn es wirklich so machbar ist, sollte man vielleicht noch mehr pfiffige Leute aus dem öffentlichen Dienst (so etwas gibt es :-) ermutigen sich aufstellen zu lassen.
Auch das muss ich noch auf seine Umsetzbarkeit prüfen & ggf. mit meinem zukünftigen Arbeitgeber abstimmen. Ist der Weg gangbar, so wären das immerhin 2 Monate full time campaigning + 1 Jahresurlaub = Anfang Juni bis BTW 2013. Sollte reichen.
Questio - Fragen
Questio bedeutet "Frage". Daraus ist typografisch das Fragezeichen am Satzende abgeleitet: Q und o (eine von mehreren Theorien dazu-> [10])
Ich werde mich nach Kräften bemühen, Fragen zu beantworten, bitte aber um Nachsicht, wenn das nicht ganz so flott geht und ebenso für die 1000 Tippfehler, die sich hier immer noch tummeln...
UPDATE März 2013: East Side Gallery
Das Thema Mauer erfährt durch den Abriss von Mauerteilen an der East Side Gallery seit dem 1. März 2013 eine Aktualität, die mich auf verschiedenen Ebenen fast nonstop auf Trab hält (sorry für Redundanz in den folgenden Zeilen; ist der Verständlichkeit des Textes geschuldet).
Das folgende Bild zeigt einen (ungewollten) Wahlkampfbeitrag des Abschnittes 51 der Berliner Polizei, die das erwähnte Mauerteil mit einem auf diese Kandidatenseite hinführenden QR-Code durch die Stadt kutschierten. Ganz so unterhaltlich wie es hier scheinen mag ist die Geschichte (für mich) indes nicht...
East Side Gallery und Potsdamer Platz - Erstes und letztes Loch in der Mauer.
Mauer-Experte Prof. Leo Schmidt hat sich laut Berliner Zeitung vom 2. April 2013 „mit dem Thema Berliner Mauer seit 1997 wissenschaftlich befasst“ und dabei schon „einiges erlebt, was die Ignoranz gegenüber diesem Bauwerk angeht“. Sein erschütterndes Fazit: „Eine denkmalpflegerische Katastrophe“
Den Ausführungen Prof. Schmidts ist weitgehend zuzustimmen. Seinen Erlebnissen hinsichtlich der „Ignoranz“ gegenüber dem Bauwerk Berliner Mauer indes können mindestens drei weitere hinzugefügt werden.
1990 hat Hans Martin Fleischer aus Berlin die ersten vier Segmente der Maueröffnung am Potsdamer Platz gekauft.
Die Fernsehbilder dieser Szene gingen um die Welt: [11]
Seit vielen Jahren verfolgt er die Idee, diese Stücke wieder an den originalen Standort zurückzubringen.
In diesem Artikel der TAZ aus dem Jahre 2001 ist das ausführlich beschrieben: [12]; ebenso in diesem TV Beitrag von arte: [13]
An der Stelle, an der in der Nacht vom 11. auf den 12. November 1989 das erste Mauerstück herausgenommen wurde, steht auf dem Potsdamer Platz seit 2001 ein Mauersegment als eigentlich schwer zu übersehender „Platzhalter“ für diese Idee. Im Sommer 2003 stand die Styropor-Mauerkopie der vier Originalteile sogar auf der Bühne einer Podiumsdiskussion über die Frage „Berliner Mauer als Weltkulturerbe“ u.a. mit Prof. Dr. Leo Schmidt und dem heutigen Leiter der Gedenkstätte Berliner Mauer, Prof. Dr. Axel Klausmeier.
Rund ein halbes Jahr später erschien das von beiden Wissenschaftlern verfasste Buch „Mauerreste – Mauerspuren. Der umfassende Führer zur Berliner Mauer.“ Das Buch listet akribisch die Spuren der Berliner Mauer auf und beschreibt eine von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf dem Potsdamer Platz aufgestellte Mauerreihe mit Dokumentation ebenso wie auf dem Leipziger Platz aufgestellte Segmente die den Verlauf der so genannten Hinterlandmauer zeigen. Jeweils mit dem archäologisch wichtigen Hinweis auf die nachträgliche Aufstellung dieser Segmente wie auch ihrer Bemalung nach 1989.
Hinsichtlich der oben erwähnten ersten Lücke in der Mauer indes klafft in dem Buch eine überraschende und bemerkenswerte Lücke.
Das frei stehende einzelne Mauerteil, das Tag für Tag Hunderte von Touristen fotografieren, wird in dem Buch (Erlebnis 1) schlichtweg ignoriert.
Nicht nur in dem Buch sondern auch in dem Gedenkstättenkonzept „Berliner Mauer“ des Berliner Senates und diversen weiteren Publikationen z.B. der auf den Forschungen von Prof. Dr. Schmidt basierenden Internetdarstellung der Mauer am Potsdamer Platz des Landes Berlin (Erlebnis 2): [14]
Als mehr unterhaltliches Beispiel staatlicher Ignoranz (Erlebnis 3) mag als kurze Posse die Situation am Potsdamer Platz während der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls im Jahre 2009 skizziert werden.
Vor den Kameras staunender Touristen wie auch der des Verfassers dieser Zeilen stand das einzelne Mauerstück auf der Südseite bis zur Unsichtbarkeit von einem Übertragungswagen zugeparkt, zu den anderen drei Himmelsrichtungen hin von einem 2m hohen Zaun umgeben. Aufschrift: 20 Jahre Mauerfall.
Die eingezäunte Mauer ist ein weiteres augenfälliges Beispiel der eingangs im Text beklagten Ignoranz.
Denn gerade die Mauerteile, für deren Wiederaufstellung das Platzhaltersegment am Potsdamer Platz wirbt, zählen zu den welthistorisch bedeutsamsten Mauerstücken.
Dies nicht nur weil es sich um die erste innerstädtische Lücke in der Mauer handelt.
Auf den Originalteilen ist ein Graffiti zu sehen, das unter Bezug auf den Hitler Stalin Pakt 1939 und die Anektion der Baltischen Staaten einen sehr deutlichen Hinweis auch auf die Vorgeschichte der Deutschen und Europäischen Teilung gibt: Den von Deutschland begonnenen II. Weltkrieg.
Gerade Lesern der Berliner Zeitung („Eine denkmalpflegerische Katastrophe“) ist dieser bildliche Zusammenhang möglicherweise nicht mehr geläufig. Ließ doch die Zeitung für eine Anzeigenkampagne im Jahr 1997 unter dem trefflichen Motto "Neue Zeiten. Neue Zeitung." das Hakenkreuz auf einem historischen Foto der Maueröffnung digital verschwinden. [15]
Der trockene Kommentar des Blattes (fairerweise: der Werbeabteilung, nicht der Redaktion), darauf angesprochen:
„Es gab gute Gründe sowohl für die unverfälschte Darstellung des Motivs als auch für die retuschierte Version. In Anbetracht der allgemeinen Stimmungslage haben wir uns dazu entschlossen, das Hakenkreuz wegzuretuschieren.“
Die Teilung Europas ist mit der Herausnahme der Mauerstücke in der Nacht vom 11. auf den 12. November am Potsdamer Platz und dem direkt danach folgenden Rücktritt eines der letzten „Hardliners“, dem Verteidigungsministers der DDR General Heinz Keßler am 12. November um 13 Uhr unumkehrbar überwunden worden. Der Quadratkilometer um das erste Loch in der Mauer herum ist eines der historisch interessantesten Areale in Berlin.
Die erste Lücke in der Mauer bietet Besuchern und Bewohnern der Stadt eine einzigartige geografische Orientierung indem sie von 1989 bis in das Jahr 1734 führt: [16]
Die erste Lücke in der Mauer 1989 am Potsdamer Platz und die Lückenlosigkeit der Mauer an der East Side Gallery sind beide gleichberechtigter Teil der Berliner, der deutschen und der europäischen Geschichte, der mit dem Mauerfall verbundene friedliche Wandel wichtigstes "Exportprodukt".
1989 ist ein Beispiel dafür, dass die Welt durch Menschen veränderbar ist. Die nächste anstehende Veränderung ist eine fundamentale Veränderung des Geld- und Finanzsystems, das sich in den Jahren seit dem Mauerfall exponentiell zunehmend jeglicher demokratischen Kontrolle entzogen hat. (mehr: [17])
Deswegen die Kurzformel auf der Mauer:
NEXT WALL to FALL - WALLSTREET.
Keine Aufforderung zum "Kampf", sondern zu einer längst überfälligen Kurskorrektur. Diese ist leichter als angenommen und in der historischen Rückschau wird man sich vielleicht dereinst wundern für wie „unmöglich“ wir diesen Wandel gehalten haben.
An dieser Kurskorrektur (eine Nr. kleiner: an der zunächst wichtigen Positionsbestimmung) möchte ich mit dem was ich kann mitwirken.
Das ist der Grund für mich, 1 Haufen persönliche Pläne über den Haufen zu werfen und mich hier in Gifhorn vorzustellen.
Wenn wir es schaffen, dieses Thema allgemeinverständlich und kompetent zu kommunizieren, sind wir "drin" (im Kuppelbau).
Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.
Bis dahin
Beste Grüsse aus der Werft
Hans Martin
Anhang: Literatur, aktuelle Medienbeiträge, Pressebilder & Videomaterial zur honorarfreien Verwendung
- Literatur zum Thema Geldsystem: Viele Details muss ich auch immer wieder nachschlagen...
- aktuelle Medienbeiträge
- SKB; Brandenburger Stadtfernsehen: [18]
- Pressebilder (Schiff, Goethe & Crew, Mauer) in druckfähiger Auflösung für honorarfreie Veröffentlichungen stehen in drei zip-Dateien hier zum download bereit
-> [19] (ca. 110 MB,jpeg) -> [20] (ca. 64 MB, jpeg) -> [21] (ca. 114 MB, jpeg)
- aktuelle PRESSSEBILDER Mittellandkanal & Berliner Mauer;
ebenfalls zur honorarfreien Verwendung
-> [22] (ca. 30 MB,jpeg)
- aktuelle VIDEOSEQUENZEN zur honorarfreien Verwendung
"Von Berlin nach Gifhorn" (Rohmaterial, avi)
Zunächst der „Auftakt“ der Tour, am 165. Jahrestag der Märzrevolution von 1848:
Die schwimmende Mauer vor dem Reichstag in Berlin
dann in Brandenburg an der Havel: [26]
und zuletzt an der ehemaligen Grenze im Mittellandkanal bei Gifhorn: [27]
PS 1: Klar zum Kentern - Na und?
Dieses PS muss noch sein...
Das Bild zeigt:
a) jedes Schiff hat genau einen Schwerpunkt G (Singular).
b) jedes Schiff kann kentern.
c) na und?.
d) es kommt auf den dynamischen Kenterwinkel an, schlimmstenfalls (z.B. Monsterwellen in einem shit-hurricane) den Verlauf der Kurve im Bereich der so genannten inversen Stabilität.
e) unser Logo beweist - kein Problem! Klar zum Kentern!*
Ich habe noch nie eine derart robuste Hebelarmkurve bei einem Segelboot gesehen.
Drei links für Leute die vielleicht gerade einen Segelschein machen (wollen):
1) Fachartikel der Yacht Ausgabe 24/2009 zum Thema Kentersicherheit: [28]
2) Ein durchkenterndes Segelboot: [29]
3) Und als Abschluß meine Favoriten in Sachen Seemannschaft:[30]
Quelle Screenshot://www.youtube.com/watch?v=ml5wBgV7iMs
.
PS 2: Ausklang:
Nach diesem überbordenden Text- Film- und Bildteil zum Ausklang noch eine kleine Radiosendung mit der Musik die ich u. a. mache: Oficiñha de Bossa Nova (das "Kleine Büro der Neuen Sache" (span.) bzw. die "Kleine Werkstatt der Neuen Sache" (bras.)) ist nämlich gleichzeitig auch der Name eines Duos mit Laura Büning (voc.)
http://www.berlinwall.de/Oficinha_de_bossa_nova_im_Studio_Ansage_3_Januar_2012.mp3
Der erste Song erklingt ab 11:45 min (Samba do Avião)...