Benutzer:Haberer

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Kurzprofil
HabererFoto.jpg
Persönlich
Name: Bernd G. Wenzel
Nick: Haberer
Wohnort: Lindau
Berufl. Qual.: Dipl.-Inform.
Tätigkeit: FH-Prof.
Familienstand: verwitwet (wieder gebunden)
Geburtstag: 1949
Sprachen:
5 Deutsch
, 
4 Englisch
FS-Klassen:
AM A1-A2 A-AeB BE+C1C1EC CE79D1D1EDDELT
AM, A1-, A-, Ae, B, BE+, C1, C1E, CE79, L
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: 2012
Landesverband: Bayern
Bezirksverband: Schwaben
Kreisverband: Allgäu-Bodensee
Funktion: Vorsitzender KV Allgäu-Bodensee (2012-12 .. 2013-05)
Stammtisch: Lindau
politischer Kompass:
mein politischer Kompass
politischer Test:
kosmopol. 35%    national.
laizist. 46%    fundamental.
visionär 37%    reaktionär
anarchist. 53%    autoritär
kommunist. 28%    kapitalist.
pazifist. 42%    militarist.
ökologisch    21% anthropozent.
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Mail-Adresse: bernd(dot)wenzel(at)acm(dot)org
Mobil: 0170-9983565


Was suche ich hier?

Ich suchte nach einer Möglichkeit, Einfluss auf die Politik in Deutschland zu nehmen, ohne mich dadurch zu verpflichten, für eine Ideologie einzustehen, in der ich zwar das Eine oder Andere Gute finde, die ich aber in ihrer Ausschließlichkeit nicht tolerieren und daher in ihrer Gesamtheit nicht teilen kann. Da tut man sich im deutschen Parteienspektrum ziemlich schwer.

Was Deutschland in der gegenwärtigen Krise braucht, sind Menschen, die für eine vernünftige und sparsame, konsequente und ehrliche Sachpolitik stehen und die nicht bereit sind, ihren gesunden Menschenverstand auf dem Altar einer Ideologie – wie verdienstvoll sie auch sein mag – zu opfern. Solche Menschen, die ein soziales Gewissen haben, aber keine unsinnigen und nicht finanzierbaren Versprechungen machen, denen ihre Verantwortung für die Umwelt und für kommende Generationen bewusst ist, die aber dabei das Wohlergehen der heute lebenden Menschen überall auf dieser Erde nicht vergessen, die überkommene Werte achten, solange sie in unsere Zeit und Gesellschaft passen, die bereit sind, dafür zu kämpfen, die Einmischungen des Staates in unser tägliches Leben auf das absolut notwendige und unvermeidbare Maß zu beschränken, habe ich gesucht.

Aber natürlich kann man auch die Ideologielosigkeit, den bewußten Verzicht auf jegliche Ideologie wieder als eine Art von Ideologie betrachten.


Warum werden die Piraten heute mehr denn je gebraucht?

Wir Piraten stellen uns gerne dar als eine Partei von Experten für Informationstechnologie (IT) und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das kann man im Großen und Ganzen auch so stehen lassen, es ist allerdings deutlich zu kurz gedacht, denn es lässt die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichem Wohlstand und Globalisierung vollkommen außer acht. Dabei ist die zumindest gefühlte Bedrohung unseres wirtschaftlichen Wohlstands durch die Globalisierung die Ursache der Ängste, aus denen rechte und totalitäre Parteien überall in der Welt Profit schlagen.

Man mag darüber streiten, ob der Drang zur Globalisierung eine zutiefst menschliche Eigenschaft ist oder nicht, es ist aber unbestreitbar, dass wir in einer Phase der Turbo-Globalisierung leben, in der die IT eine wesentliche treibende Kraft darstellt. Medien und Wirtschaft haben diese Chancen - wenn auch nicht immer die damit verbundenen Risiken - erkannt und sind voll dabei, sie zu nutzen. Im Gegensatz dazu glaubt die etablierte Politik bislang noch immer, dass sie von der Globalisierung nicht wirklich betroffen ist, dass die Globalisierung allenfalls eine Randerscheinung der Volkswirtschaft im Rahmen der politischen Handelns darstellt. Aber der Volksmund weiß schon lange: "Glauben heißt Nicht Wissen".

Vor allem in den westlichen Demokratien, aber nicht nur dort, spielen volkswirtschaftliche Überlegungen eine große Rolle in der Politik, da steigender wirtschaftlicher Wohlstand der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger dort eines der zuverlässigsten Rezepte für den Erhalt der politischen Macht darstellt. Dem gegenüber steht ein nachlassendes Interesse an volkswirtschaftlicher Bildung, das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar ist. Schließlich sind die Antworten der klassischen Volkswirtschaft, die u. a. den wirtschaftlichen Wettbewerb zwischen klar umgrenzten geographischen Räumen wie Nationalstaaten thematisiert, auf Fragestellungen einer immer stärker globalisierten Weltwirtschaft im besten Fall ungenügend, häufig aber gefährlich falsch. Und das spüren die Bürgerinnen und Bürger instinktiv, fühlen ihren Wohlstand bedroht und wählen vermehrt populistische Parteien, die ein "Zurück zum Nationalstaat" propagieren. Schließlich gab es damals die Probleme der Globalisierung nicht und die Volkswirtschaftler kannten die angeblich alle Antworten. Tragischerweise ist dieser Weg genauso wenig praktikabel wie die Rückkehr zur Pferdekutsche zur Lösung der Verkehrsprobleme unserer Zeit.

Was in dieser Lage fehlt, ist eine globalwirtschaftliche Theorie, d. h. eine Witschaftstheorie unseres gesamten Planeten, die notwendigerweise auf die begrenzten Teilräume und ihre gegenseitige Konkurrenz - man könnte auch von Ausbeutung sprechen - verzichtet. Die Anzahl der daran weltweit arbeitenden Wissenschaftler lässt sich nach meiner Kenntnis an den zehn Fingern abzählen. Auf jeden Fall müsste eine auf einer solchen Wirtschaftstheorie aufbauende Politik auf einen Ausgleich des Wohlstandsgefälles abzielen, nicht innerhalb Deutschland, nicht innerhalb der EU, nicht innerhalb der Wohlstandsblase der marktwirtschaftlich orientierten westlichen Demokratien, sondern global.

Ein derartiger globaler Politikwandel würde in der wirtschaftlichen Terminologie als "disruptiv" bezeichnet, in der politischen Terminologie als "revolutionär". Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt absolut nicht klar, ob eine derart massive politische Veränderung auf unserem Planeten gewaltlos möglich sein oder nur durch eine Art globalem Bürgerkrieg zu erreichen sein wird.

Eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende, Voraussetzung für einen gewaltlosen Wandel hin zu einer globalen Politik ist die Existenz einer globalen, über die Grenzen der einzelnen Staaten hinweg zusammen arbeitenden politischen Bewegung, die in den einzelnen Staaten politisch aktiv ist. Zur Zeit sind das nur die Piraten.