Benutzer:Evil scientist/Taetigkeitsbericht 2010-2011

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Tätigkeitsbericht für meine Amtszeit im Bundesvorstand 2010 - 2011

Nachfolgend findet sich eine Zusammenfassung meiner Haupttätigkeiten während meiner Amtszeit im Bundesvorstand. Dabei gehe ich bewusst nicht auf alle Details ein, da dies den Rahmen sprengen würde. Jeder Interessierte hat aber die Möglichkeit, sich in meinen inkrementellen Tätigkeitsberichten, die ich zu den Sitzungen des Bundesvorstands geschrieben habe, genauer zu informieren. Diese finden sich im Vorstandsportal (http://vorstand.piratenpartei.de ) und teilweise in meinem Blog (http://flachshaar.net)

Vor meiner Wahl in den Vorstand im letzten Jahr auf dem Bundesparteitag in Bingen war ich als Bundespressekoordinator tätig und betreute die Pressearbeit der Piratenpartei. Mein Hauptansprechpartner aus dem damaligen Bundesvorstand war im derzeitigen nicht mehr vertreten und wir einigten uns innerhalb des neu gewählten Vorstands darauf, dass ich künftig seinen Aufgabenbereich übernehme. So erhielt ich die Verantwortung für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit als sogenannter Öffentlichkeitspirat. Da es mir aufgrund meines deutlich vergrößerten Aufgabenbereiches nicht mehr möglich war, mich so intensiv wie zuvor in die Pressearbeit einzubringen, war es mir zu Beginn meiner Amtszeit besonders wichtig, dass das Pressearbeitsteam weiter gut funktioniert. Daher beschlossen wir innerhalb des Teams, eine Kerngruppe aus fünf Mitgliedern zu bilden, mit der ich eng zusammenarbeitete. Diese übernahm fortan die Verantwortung für die Pressearbeit der Piratenpartei. Dabei gab es im letzten Jahr viele Höhepunkte, aber durchaus auch Zeiten in denen es sehr schlecht lief. Manchmal musste ich sogar selbst noch Pressemitteilungen schreiben. Vor einigen Wochen ist unser CiviCRM an den Start gegangen, mit dem es nun allen Parteigliederungen möglich ist, Pressemitteilungen zu versenden und die zugehörigen Kontakte zu verwalten. Trotz einigen Fehlern und Versäumnissen bewerte ich die Pressearbeit des letzten Jahres aber durchaus positiv, da sie dazu beigetragen hat, dass wir stärker wahrgenommen werden und unser Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung gestiegen ist.

Relativ schnell nach meinem Amtsantritt war aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen werde, unser Bundespressesprecher nicht mehr verfügbar und es war lange Zeit nicht möglich, einen geeigneten Ersatz für ihn zu finden. Da ein solcher Ansprechpartner aber unersetzlich für unsere Partei ist, übernahm ich seine Aufgaben. In erster Linie bedeutete das, dass ich für den Aufbau von Kontakten mit den Medien und für deren Pflege verantwortlich war. Auch führte fast jeder Anruf in der Bundespressestelle zu meinem Telefon.

Diese Arbeit war sehr abwechslungsreich. Zu meinem Tagesgeschäft gehörte es, Anfragen von Journalisten zu beantworten, kurze Interviews zu geben, Mailanfragen zu beantworten und mit Medienvertretern zu telefonieren, wenn wir Meldungen veröffentlicht hatten. Außerdem musste ich unzählige Male die Kohlen aus dem Feuer holen, weil einzelne Parteimitglieder durch ihre Aktionen die Außenwahrnehmung der Partei deutlich geschädigt hatten. Überraschend oft wurde ich auch von Bürgern angerufen, die Probleme mit staatlichen Stellen hatten und sich Hilfe von uns als Partei erhofften. Viele dieser Probleme konnte ich lösen – teilweise selbst und teilweise mit Unterstützung durch andere Piraten. Auch wenn derartige Arbeit vielleicht unwichtig erscheint und eigentlich nicht zum Aufgabenbereich eines Vorstandsmitglieds gehört, war es mir sehr wichtig, die verzweifelten Bürger nicht zu enttäuschen.

Und ebenso wie ich für sie ein offenes Ohr hatte, war ich auch der Ansprechpartner, wenn Piraten Ideen bezüglich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unserer Partei hatten. Dies hat während meiner Amtsperiode sehr viel Zeit gekostet. Egal ob Twitter, Mail oder Chat – es gab fast keinen Tag, an dem keine Anfragen der Form "Wir könnten doch..." kamen. Es lag dann in meiner Hand, darüber zu entscheiden, ob die Vorschläge sinnvoll waren und weiterverfolgt wurden. Meistens hatte ich dabei ein recht glückliches Händchen. Natürlich habe ich auch entsprechend oft bei der Umsetzung der verschiedenen Ideen mitgeholfen. Ebenfalls in diesen Bereich meiner Tätigkeiten zählte die Hilfe bei der Organisation von Pressekonferenzen und Parteitagen.

Zu meinen weiteren Aufgaben gehörte die Verantwortung für die Bundes-Website. Dabei stand ich anfangs vor einem totalen Chaos, da das Backend nach Aussagen der Admins nahezu unbenutzbar war. Zwar gab es vor meiner Vorstandszeit schon einmal eine Aktion bezüglich einer Neugestaltung, aber diese führte aus verschiedenen Gründen nicht zum Ziel. Also beschloss ich, zusammen mit einem Team den Neuaufbau erneut in Angriff zu nehmen. Zunächst wurde dafür ein komplett neues CMS aufgesetzt, um an dem bestehenden keine Flickschusterei betreiben zu müssen. Daraufhin wurde ein Wettbewerb gestartet, der zu einem neuen Konzept für den Aufbau und einem passenden Design führte. Seit Ende der zugehörigen Abstimmungen sind viele fleißige Piraten damit beschäftigt, den Neustart voranzutreiben und die Fortschritte können sich durchaus sehen lassen. Leider fehlt es noch an mehr Unterstützung für das Team, damit es schneller voran geht.

Auch wenn es bei den meisten Piraten nicht besonders beliebt ist, gehörte auch das Forum der Piratenpartei zu meinem Verantwortungsbereich. Dort gab es während meiner Amtszeit leider mehrere unangenehme Zwischenfälle, die immer viele Diskussionen ausgelöst und zu neuen Problemen geführt haben. Aber auch an dieser Stelle konnte ich helfen und mich mit den Admins schnell darauf einigen, das Hauptaugenmerk auf das neue Sync-Forum zu legen, da dies als Schnittstelle zu den Mailinglisten die stärker akzeptierte Lösung darstellt. Das ursprüngliche Forum befindet sich daher seitdem im Auslaufzustand. Ein sehr positives Erlebnis im Zusammenhang mit dem Sync-Forum war zum Beispiel die Schaffung einer grünen Bucht, in der seit der Schließung des Forums der Grünen nun Piraten und Grüne über Umweltthemen diskutieren können.

Sehr viel Zeit investierte ich zu verschiedenen Anlässen auch in die Zusammenarbeit mit den Piratenparteien aus anderen Ländern. So konnten wir gemeinsam Pressemitteilungen veröffentlichen und öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen. Von besonderer Bedeutung war dies zum Beispiel im Zusammenhang mit den Vorfällen um Wikileaks und in Nordafrika.

Neben meinen konkret definierten Aufgaben war es mir immer sehr wichtig, guten Kontakt zu den verschiedenen "Schichten" der Piratenpartei zu halten und dadurch als Vermittler zum Vorstand zu dienen. So habe ich viele Sitzungen von Arbeitsgemeinschaften und Landesvorständen besucht und war fast jeden Abend im Mumble der Piratenpartei anzutreffen, um dort mit den anwesenden Piraten über die verschiedensten Themen zu diskutieren. Dadurch war ich stets darüber im Bild, welche Themen gerade von besonderer Bedeutung waren und konnte entsprechend reagieren. Auch habe ich viel Zeit investiert, um Piraten vor Ort zu besuchen und bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Meine Reisen führten mich dabei von der Ostsee bis zum Bodensee. Eines der bewegendsten Ereignisse war mein Aufenthalt in Stuttgart direkt nach den blutigen Vorfällen im Zusammenhang mit den S21-Demonstrationen.

Meinen allgemeinen Aufgaben als Mitglied des Bundesvorstands bin ich bestmöglich nachgekommen, da ich während meiner Amtszeit nur an einer Vorstandssitzung nicht teilgenommen habe. Außerdem habe ich mein Blog dafür genutzt, mir im Vorfeld der Sitzungen Gedanken zu den zu behandelnden Anträgen zu machen. Dadurch war ich entsprechend gut vorbereitet und konnte sogar die Rücknahme einzelner Anträge bewirken, da sie überflüssig wurden. Zusätzlich half mir diese Vorbereitung - aufgrund der daraus resultierenden Diskussionen - sehr oft dabei, Themen und Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und mir so die für mich am besten vertretbare Meinung zu bilden.

Zusammenfassend denke ich, die mir gestellten Aufgaben bestmöglich und durchaus vertretbar bewältigt zu haben. Dies war nicht immer einfach und natürlich habe ich dabei auch Fehler gemacht, aus denen ich aber auch viel gelernt habe.