Benutzer:Entropirat

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Name: Marc R.
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Berufl. Qual.: Studienhintergrund (WI)
Tätigkeit: Konzept, Design, Programmierung
Familienstand: gebunden
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Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: 07.11.2011
Mitgliedsnummer: 20083
Landesverband: Baden-Württemberg
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werde Unterseiten für ein paar Texte anlegen, weiß jetzt sogar schon, wie :-)

Persönliches

  • Habe mich vom anfänglich begeisterten Mitwirken im Bezirks-Verband zurückgezogen, da ich mich eher für die Lösung von abstrakteren Probleme begeistern kann (Stichwort Geldsystem sowie gesellschaftliche & wirtschaftliche Entwicklung)
  • plane 2013 einen Blog zu starten, um dort mein Weltbild sowie damit zusammenhängende inhaltliche Positionen wie die unten genannten auszuformulieren.

Inhaltliches

"Meine" Themen:

  • Geldpolitik
    • erster Text: siehe unten; Detailliertes Konzept in Arbeit
  • Demokratie allgemein
  • Post Privacy als in gewissem Kontext anstrebenswerte Utopie

Konzept zu Geldsystem mit Entropie-Inflation

Seit ca. 2 Jahren arbeite ich an einem Konzept zu einer gänzlich anderen Geldpolitik, aufbauend auf dem physikalischen Konzept der Entropie.

Geschichtlich zeigt sich, dass es mit den derzeitigen Regularien früher oder später immer zu einem Crash kam. Bis es das nächste mal zusammenbricht, bin ich hoffentlich fertig :-)

Artikel zu Geldpolitik, ferner BGE, Wirtschafts- und Sozialpolitik

Einen ersten Artikel in Form einer Motivationsrede habe ich in neupiratiger Naivität kurzfristig vor meinem BPT-Besuch ins Netz gestellt, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.

Die Durchdemokratisierung der gesamten Euro-Zone

Nachfolgender Text stellt quasi die Einleitung (zuletzt aktualisiert: 06.03.2013) zu Version 0.1 meines Konzeptes in Gestalt einer schriftlichen Motivationsrede dar:

BGE über Zentralbankgeld (Stichwort Helikoptergeld) = Wohlstandsausgleich durch Entropie-Inflation

Das eigentlich demokratisch repräsentativ legitimierte Zentralbankgeld wird durch verschiedenste Regularien künstlich limitiert, das sehr stark ungleich verteilte und durch Privatbanken in planwirtschaftlich organisierter Weise geschaffene Buchgeld - wie wir an verschiedenen Zahlen sehen - hingegen nicht.

Geld sollte eigentlich einmal den Tausch erleichtern, ist heute allerdings nur noch eine Nominalgröße ohne tatsächlichen Gegenwert.

Es trägt jedoch dazu bei, eine rekursive Abhängigkeit aufrecht zu erhalten, da es gesetzlich vorgeschrieben, jedoch künstlich verknappt ist.

Werte hingegen, die durch Produktion und Dienstleistung entstehen, existieren weiterhin, selbst wenn es das Geld als Tauschmittel nicht gäbe. In der heutigen Zeit wird bereits im Überfluss produziert, von Knappheit kann keine Rede mehr sein, viel zu viel wird weggeworfen, viel zu wenig repariert - weil es sich aus kapitalistischer Perspektive nicht lohnt.

Insbesondere die amerikanische Fed, aber auch die Bank of England und weitere Zentralbanken (Extrembeispiel: Japan), die EZB ebenfalls in kleinerem Maße, haben nun schon länger damit begonnen, die Geldmenge zu erhöhen, indem sie virtuell Geld drucken.

Das Geld fließt jedoch nicht demokratisch an alle Marktteilnehmer, sondern ausschließlich an institutionelle Banken und damit mittelbar via Boni lediglich an deren Angestellte und in Form von Gewinnausschüttung an die Teilhaber der Banken.

Das Bankensystem vervielfältigt das Geld dann weiter wie bekannt, was man auch an den aktuell beobachteten Kursexplosionen (Dow-Jones auf Rekordstand, BITCOIN geht durch die Decke) gut erkennen kann.

De facto werden also die überproportional wohlhabenden in der Finanzbranche arbeitenden Menschen nominell immer reicher, selbst wenn Preisniveau-Erhöhung durch Geldmengen-Ausweitung möglich wird, die sich jedoch relativ auf alle Marktteilnehmer verteilt, und damit abgebremst wird. Tatsächlich gibt es jedoch keine zur Geldmengen-Ausweitung equivalent hohe Preisniveau-Erhöhung, weil man als einzelner reicher Menschen auf der Welt gar nicht soviel konsumieren und damit Geld ausgeben kann, dass die Güter für den weniger wohlhabenden Rest knapp würden. Also wird das überschüssige Geld weiter angelegt und z.B. mit Nahrungsmitteln spekuliert, und damit auf Kosten anderer vervielfältigt, ohne dass es für die Deckung eigener Bedürfnisse nötig wäre - auf Vorrat quasi, um sich für die Zukunft weiteren einen Vorteil zu verschaffen. Dem überwiegenden Teil der Bevölkerung wird es damit jedoch schleichend entzogen, so dass dieser Teil auch langfristig ebenfalls nicht so viel konsumieren kann, zumindest nicht so viel, dass Güter oder Leistungen knapp würden, also findet auch keine Inflation statt.

Folgendes Modell wird daher von mir durchdacht:

Was wäre, wenn wir den Spieß umkehren, die Zentralbank also Geld nur noch an Bürger ausgibt, nicht mehr an Banken, z.B. in Form eines durch die EZB ausgegebenem, mindestens die Grundsicherung deckenden BGE:

Dadurch würde, ähnlich wie derzeit in der Finanzwirtschaft, Geld produziert; die Geldmenge würde, in ähnlichem Maße wie bisher auch schon durch die Vervielfältigung von Buchgeld- & Derivaten, steigen. Mit dem damit einhergehenden Kaufkraftgewinn dann allerdings auch die Inflation gegenüber Devisen, so dass der Euro entweder von ganz allein Monat für Monat gegenüber anderen Währungen weniger wert werden würde, alternativ könnte man die Inflation regulieren, indem man einen Mechanismus dafür einbaut, ein oft genanntes Beispiel wäre die Finanztransaktions- oder auch Kapitalsteuer, angepasst an Geldumlauf-Geschwindigkeit.

Der entscheidende Vorteil gegenüber allen bisher vorgeschlagenen Modellen (z.B. Vollgeld) wäre: daran, wie das Finanz- und das Wirtschaftssystem funktioniert, bräuchte sich nichts ändern. Alle Banken und Betriebe könnten weiter machen, wie bisher. Da das Geld auf die Bank-Konten der Bürger gut geschrieben würde, wird niemandem etwas weggenommen und die Banken werden weiter mit Liquidität versorgt. Nur eben von den Bürgern und nicht unmittelbar durch die Zentralbank. Der Trick daran ist: Umverteilung findet mittels kontrollierter Inflation statt.

Jedoch könnte das Geld nun demokratisch wirken: Jeder Bürger könnte es nach bestem Wissen und Gewissen einsetzen, um sich und sein Umfeld voran zu bringen.

Das fängt schon damit an, dass wir uns Banken suchen, die verantwortungsbewusst damit umgehen. Wenn wir es uns leisten können, würden wir uns doch eher lokale, aber möglicherweise etwas teurere Güter kaufen, und keine billigen Importe aus Übersee. Das würde nicht nur die innereuropäische Produktion und damit den hierzulande bzw. allgemein europaweit verbreiteten Mittelstand stärken, sondern auch die Inflation abfedern. Es tut auch der Umwelt gut: Mehr Menschen würden lokal produzierten Öko-Strom beziehen, wenn Brennstoff-Importe durch die Inflation teurer würden.

Ein weiteres anschaulicheres Beispiel: Weniger Menschen würden sich ein "Billig-Handy" aus China kaufen, wenn sie sich ein potentiell hochwertigeres aus europäischer Produktion leisten könnten. Letztlich wäre dadurch auch ein technologischer Angleich möglich, in Deutschland wird so etwas ja schon lange nicht mehr produziert, weil menschliche Arbeit woanders günstiger ist, als Automatisierung hierzulande. Damit verlieren wir aber eben auch den technologischen Anschluss. Viele hierzulande "verlorenen" Branchen würden zu menschenfreundlicheren Bedingungen zurückkehren, z.B. die Textilindustrie mit hochgradig automatisierten Produktionsprozessen statt zu Hungerlöhnen im Ausland produzierte minderwertige Wegwerf-Kleidung.

DENN: Beinahe jeder derzeit schon mehr Verdienende wird vom BGE allein nicht leben können/wollen, so dass der Anreiz weiterhin vorhanden sein wird, monatlich mehr als das BGE bzw. Existenzminimum zur Verfügung zu haben und eben auch dafür zu arbeiten. ABER: Die zahlreiche (in meinem Umfeld - ich bin selbständig) von mir erlebte Abhängigkeit von und Erpressbarkeit durch Arbeitgeber (aber auch durch Auftraggeber) wäre nicht mehr gegeben, jeder würde nur noch die Arbeiten verrichten, die er für sinnvoll und vertretbar hält. Unangenehme Arbeit würde höher entlohnt oder mittelfristig ersetzt / automatisiert werden. Arbeitgeber sind also dazu angehalten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Der Fokus liegt somit auf qualitativem statt quantitativem Wachstum, allein schon weil letzteres de facto wenig effizient ist, um den Wohlstand der gesamten Gesellschaft zu erhöhen, und nicht bloß einiger weniger.

Möglicherweise könnte dann jedoch der Kündigungsschutz angeglichen werden, also die gleiche Zeit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. So könnte einem Arbeitgeber Zeit gegeben werden, die Stelle attraktiver zu gestalten oder durch Restrukturierung gleich ganz abzubauen. Ein Wandel hin zu sinnvollerer Arbeit wäre losgetreten.

Das bringt uns zum sozialen Aspekt:

Es werden sowieso bereits mehr Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet, als vergütet werden, womit diese getätigten Leistungen gar nicht dem Arbeitsrecht unterliegen. Ohnehin lebt nur ein geringer Teil der Bevölkerung von eigener Arbeit, der Rest (auch Ehegatten, Kinder, Rentner etc.) lebt sowieso von Transfereinkommen und ist damit vom Geld anderer Menschen abhängig. Ist das Freiheit?

Der riesige Verwaltungsapparat und das Steuersystem könnten gesund geschrumpft werden, weitere Effizienzgewinne wären die Folge. Die bislang in diesem Bereich arbeitenden Menschen (i.d.R. Beamte) könnten beispielsweise anderen Menschen helfen oder diese anleiten, sich in einer Wissens-Gesellschaft besser zu orientieren, statt diese bloß zu verwalten - in der Erziehung, Altenpflege oder als Sozialarbeiter/Streetworker.

Die Transformation der Ökonomie und der Gesellschaft wäre allumfassend, allein schon weil jeder dazu angehalten ist, sich Gedanken zu machen, wie es in seinem persönlichen Umfeld nun besser funktionieren kann. Derzeit harren viel zu viele Menschen in einer Art gesellschaftlicher Lethargie aus oder haben sogar bereits vollends resigniert, wenn sie nicht gerade darum bangen, ihren Job und damit ihr Einkommen zu verlieren.

Es werden aus Geldeintreibern sprichwörtlich Sozialarbeiter :-) Niemand bräuchte mehr, zumindest aus Not nicht, anderen Menschen etwas weg zu nehmen. Und die nicht produktiv arbeitende Gesellschaft hätte Zeit, sich um diejenigen zu kümmern, die bislang fehlgeleitet waren. Die heute noch als Aktivisten bezeichnete wirklich engagierte Bevölkerung könnte Ihre Interessen als vollwertige Berufung wahrnehmen und Gleichgesinnte werben, um ihr Anliegen populär zu machen.

Und damit sind wir beim nächsten Schritt:

Was wäre für einen derartigen Wandel also notwendig?

Eine radikale Durchdemokratisierung der Gesellschaft, des Politik-, Wirtschafts-, Währungs- und Finanzsystems.

Das fängt im Kleinen an und endet im Großen. Und wir können schon heute damit anfangen:

Auf dem Bundesparteitag die anwesenden Piraten motivieren, kurzfristig beispielsweise einen Antrag zu beschließen, der zum Inhalt hat, die Durchdemokratisierung dadurch zu fördern, dass jedem Bürger bei Verwaltungs- und Regierungsakten eine Stimme verliehen wird und Volksabstimmungen "im Kleinen" zum Alltag werden lässt. Jeder Mehrheit, die sich unter einem interessierten Teil der Bevölkerung findet, sollte Gehör verschafft werden können. Die Intelligenz der Masse lässt sich bei genügend Aufklärungs-Engagement nicht leugnen.

Die Demokratisierung der EZB und damit des Geldsystems ist dann nur noch einen weiteren Schritt entfernt.

Wenn die 1% es in der Vergangenheit geschafft haben, Regeln zu machen, die ihren Interessen dienen, dann können das die 99% doch erst recht!

Gegen das BGE in dieser Form kann nicht einmal die populistische Basis der etablierten Parteienlandschaft etwas haben: die CDU im Namen des Mittelstandes, die SPD braucht nun keinen Mindestlohn mehr, die Grünen kriegen die Energiewende gefördert, die FDP "ein einfacheres, gerechteres [...] Steuersystem", und die Linke das BGE!

Nur eben nicht finanziert durch Steuern, sondern durch Zentralbankgeld. Explizit fließt auch Wohlhabenden das BGE zu, so würde deren Vermögensrelativierung immerhin abgefedert, in absoluten Zahlen gewinnen sie sogar auch noch etwas hinzu, es wird also tatsächlich niemandem etwas weggenommen.

Die Wissenschaft würde allein schon deshalb aufblühen, weil Mathematiker Verteilungsstrukturen analysieren und optimieren und Analysten die Entwicklungen untersuchen. Machen wir erstmal Europa zum Vorbild, so dass sich durch die qualitativen Vorteile ein neues System auf die ganze Welt ausbreitet!

Vor allem Afrika kann aufholen und Russland / Asien sich gesellschaftlich endlich angleichen. Und wir uns technologisch - und umgekehrt.

In diesem Sinne: all your base are belong to us!

Verbreitet diesen Gedanken bitte weiter, lasst ihn von klugen Köpfen durchdenken, kritisiert ihn, denkt ihn weiter! Ich freue mich auf eine bessere Zukunft.


Ergänzungen, Fortsetzung

Einige Ergänzungen habe ich über die BGE Mailingliste sowie über Twitter publiziert, nachfolgend ein paar Ausschnitte davon, unsortiert...

Snippets:

Der Euro ist bereits 3fach überzeichnet, nur dass das Geld eben im Finanzmarkt stecken bleibt und nicht in der Realwirtschaft ankommt...

Die globalen Dimensionen sind noch gewaltiger:

1990 - 22 Bio$ Weltwirtschaftvolumen, 2 Bio$ Derivate

2010 - 63 Bio$ WWV, 610 Bio$ Derivate

erwähnt in folgender Aufzeichnung einer Talkshow u.a. mit Dirk Müller [1]

Und das wird immer so weiter gehen, nur die Realwirtschaft hat davon nix.

Deshalb ist das geplante Konzept ein sehr liberaler Ansatz, weil es die Fesseln der pseudo-restriktiven Geldpolitik löst!

Natürlich ist das gewagt: Würde die EZB diesen Schritt gehen, würde dies eine Art Schneeball-Inflation auf der ganzen Welt nach sich ziehen, die einen globalen Wohlstandsausgleich zur Folge hätte.

Mit entsprechenden Regulatorien (Abschöpfung) und dem verzögernden Charakter des monatlich oder wöchentlich ausgezahlten BGE würde sich die Inflation jedoch mindestens in der Geschwindigkeit kontrollieren lassen, aber auch was andere Wirkungsweisen des Wirtschaftens anbelangt.

Warum mit umverteiltem BGE das kränkelnde Geldsystem weiter am Leben erhalten, wenn es doch bereits auf breiter Front am kollabieren ist?

Kritik an mir selbst

Der Text ist Ende 2011 unter dem Einfluss von viel Euphorie (Berlin-Wahl, endlich tut sich etwas) und auch Naivität (Trägheit der Masse) entstanden.

Zwischenzeitlich bin ich nicht nur auf viel destruktive Widerstände gestoßen, genauso wie auf einige wertvolle konstruktive Kritik, habe viele neue Aspekte einfließen lassen und vor allem eben mich und mein Konzept weiter entwickelt.

Ich lasse den Text hauptsächlich deshalb hier stehen, um meine damalige Euphorie zu dokumentieren, die nun einer realistischeren Perspektive gewichen ist.

Das Gesamt-Konzept werde ich wohl auch nicht, wie ursprünglich geplant, am Stück, sondern in einzelnen Kapiteln unter CC veröffentlichen, vermutlich über ein Blog.

Würde mich freuen, wenn sich Interessierte melden, die Lust darauf haben, mir vor der endgültigen Veröffentlichung noch Feedback zu geben.

Und für Fragen & Diskussionen bin ich immer offen :-)