Benutzer:Bombasstard/politischer Weg

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Ich interessiere mich seid meiner frühesten Jugend für Politik und gesellschaftliche Prozesse. Mich hat immer das Zusammenwirken aller möglichen Kräfte fasziniert, weswegen ich mich immer versucht habe, in alle Richtungen weiter zu bilden. Herausgekommen ist eine weit gestreute Allgemeinbildung und die Tatsache, dass ich zu fast allem und jedem eine Meinung habe - und mich auch nicht scheue, sie zu äußern.

Meine politische Färbung verlief umgekehrt typisch: von reaktionär zu liberal. In jungen Jahren war ich stock-konservativ bis in zu wirklich reaktionärem Denken, welches aus Zynismus und Rebellion geprägt war. Rebellion, da mein ganzes Umfeld damals recht alternativ/laissez-faire war, und mich damit ziemlich angenevt hat.

Individualistisch war ich schon immer, das mit konservativem Denken zusammenzubringen war immer ein Seiltanz.

Ich habe die ganze, fade, konservative Suppe gelöffelt, bis ich sie nicht mehr ertragen konnte. Vor ein paar Jahren wurde mir die autoritäre, invasive Art des Konservativismus echt zuwider: Sie erheben ihr engstirniges Weltbild zur Leitkultur und drängen dieses allen anderen Menschen auf – wenn sie es nicht freiwillig übernehmen, wird es ihnen per Gesetz aufgezwungen.

Ich habe mich immer gefragt: warum bilde ich mich mein Leben lang weiter, interessiere mich für die Welt und soll mir meine Meinung bilden, wenn ich dann doch so leben und denken soll, wie eine vermeintliche Mehrheit es vorgeben soll?

Mir wurde immer mehr bewusst, wie weit die konservative Mehrheit (zu der ich sowohl die Union als auch die SPD und auch noch viele aktuelle Politiker anderer Parteien zähle) sich erdreistet, ins Private, einzudringen. Sie wollen nicht nur den groben Rahmen bestimmen, in dem ein Zusammenleben möglich ist. Das reicht ihnen nicht. Sie wollen durch Denkverbote und die sprichwörtliche Definitionshoheit über „Sitte und Anstand“ auch Denken und Fühlen bestimmen. Ihr Weltbild umzusetzen. Und ich fand mich da nicht mehr wieder.

Als den Politikern die Macht des Internets bewusst wurde, und sie begonnen, einen Feldzug gegen die Freiheit des neuen Mediums zu starten (Zensursula, geduldete Abmahnindustrie, Uhrheberrechtskörbe), war das Maß voll.

War ich vorher nur ein Protestwähler – ich ging immer wählen, gab immer einen ungültigen Wahlzettel mit ein paar deftigen Worten an die Politiker ab – musste ich mich doch fragen: meckern kann jeder, doch wie kann man handeln?

Als Individualist mit Freiheitsdrang dachte ich, dass die logische Wahl die Partei wäre, die das Wort „liberal“ in ihrem Namen führte – was für ein Witz!

Und dann betraten die Piraten die Bühne. Und ich konnte endlich wieder jemanden guten Gewissens wählen ...

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