Benutzer:Bombasstard/GEMA

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Ich habe mal meine Linksammlung durchforstet und einiges zum Thema GEMA zusammengetragen. Dabei habe ich mich nur auf den Kontext GEMA bezogen. Ich habe noch zig weitere Links zu Urheberrechtsfragen allgemein, zum „Regener-Rant“ und seinen Auswirkungen und allen anderen Urheberrechts-Shitstorms die in den letzten Wochen über uns hereingebrochen sind.

All diese Links habe ich auch offline gespeichert; wenn also ein Link tot oder nicht mehr auffindbar ist, schreibt mich an, ich kann meine gespeicherte Version weitergeben (nur zu reinen Dokumentationszwecken natürlich!)


Das Wichtigste: Dies ist der Artikel, der die Zusammenhänge zwischen GEMA, ihrem Vorstand Otto Krause, den „Gassenhauern“ und dem PRO-Verfahren erklärt. Ist recht lang, und ein wenig durcheinander, aber den sollte wirklich jeder, der sich mit der GEMA beschäftigen will, lesen und verstehen, weil kaum ein anderer Artikel den GEMA-Irrsinn und ihre dreiste Selbsbedienungsmentalität erklärt.

http://www.musiker-online.de/Newsdetails.newsdetails.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=267&tx_ttnews[backPid]=10&cHash=226c5da554

(das Wiki macht leider den Link kaputt, es ist besser, den gesamten Link mit copy und paste zu verwenden). Generell gibt es auf dieser Seite unter dem Punkt "GEMA und GVL" noch ein paar andere interessante Artikel zu dem Thema. http://www.musiker-online.de/GEMA-und-GVL.gema.0.html


Ich behaupte mal, dass „das Syndikat“ in den 30er – 50er Jahren in den USA gerechter und marktkonformer war, als die GEMA es heute in Mitten unseres Rechtsstaat ist. Lucky Luciano oder Meyer Lansky hätten sich jedenfalls sicherlich nicht so dreiste Umstrukturierungen im Alleingang erlauben können wie Otto Krause …

Wer mal ein klein wenig Menschliches hinter die Zahlen bringen will, der möge sich den Fall Barbara Clear ansehen. Barbara Clear ist eine deutsche Songwriterin. Keine international bekannte, hat aber eine relativ stabile Fanbasis, so, dass sie schon einmal vorgelebt hat, was möglicherweise in Zukunft ein Weg für Musiker sein könnte: sie organisierte ohne große Plattenfirma eine Konzerttour und mietete in Eigenregie die Münchner Olympiahalle an:

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/barbara-clear-den-erfolg-organisiert-sie-sich-auf-eigene-kosten-1511800.html

Grundsätzlich ein Erfolg … wenn da nicht die GEMA zwischengefunkt hätte: Clear, bei der GEMA gemeldet zahlte stehts brav für ihre eigenen Konzert, auf dem sie ihre eigenen, selbst geschriebenen Lieder spielte, die normalen Sätze, die Veranstalter halt zu zahlen lassen. Natürlich erwartete sie auch entsprechend Rückvergütungen. Doch irgendjemand muss ja schließlich die Gassenhauer des Herrn Krause und die ganzen „E-Musik“-Beiträge bezahlen, da kann man ja schließlich als Künstlerin auch mal etwas großzügiger sein, meinte zumindest die GEMA, zahlte nur einen jämmerlichen Betrag zurück und strich den Rest ein. Frau Clear sah das anders, klagte dagegen … und verlor, inklusive Berufung:

http://www.gulli.com/news/1056-gema-saengerin-barbara-clear-verlor-klage-2009-06-29 http://www.gulli.com/news/12316-gema-vs-barbara-clearberufung-abgeschmettertupdate-2010-02-15

oder auch gleich bei uns:

http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/tags/allgemein/barbara_clear

Ich habe in meinem Offline-Archiv noch den Originalpost von Barbara Clear herself von der Homepage der Sonthofener Kulturwerkstatt; dort ist jener allerdings leider nicht mehr zu finden – was wieder mal dafür spricht, sich wichtige Internetseiten irgendwo offline wegzuspeichern. Ich hänge den Post als ZIP-File an diese Mail an ;-)

Soviel also zur Verteilungsgerechtigkeit bei der GEMA.

Schon 2009 griff Jens Berger bei Telepolis den „wachsenden Widerstand gegen die GEMA“ bei den Künstlern selbst auf:

http://www.heise.de/tp/artikel/30/30586/1.html



Gerne versucht es die GEMA auch dort, wo sie nicht zuständig ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Name eines Künstlers einem anderen nur ähnelt, oder ob sie wirklich dieselben sind. Die Beweislast steht auf Seiten desjenigen, der zahlen muss:

http://www.piratenpartei-frankfurt.de/content/musikpiraten-ev-pr%C3%BCft-strafanzeige-gegen-gema

oder

http://www.heise.de/tp/artikel/35/35869/1.html

Auch in diesem Artikel zeigt sich die GEMA-Mentalität „erst kassieren, dann fragen“:

http://www.heise.de/tp/artikel/36/36486/1.html



Wenn man als Pirat über Musikurheberrechte und GEMA reden will, sollte man sich dringend mit Bruno Kramm auseinandersetzen. Bruno ist Pirat aus Bayern, langjähriger (und durchaus erfolgreicher) Independent-Musiker („Das Ich“), Labelbetreiber und somit jemand, der das Musikbusiness sowohl von Musiker- als auch von Geschäftsseite her gut kennt. Bei den Piraten ist Bruno einer der Wortführer, wenn es um den Bereich Urheberrechte geht; während des „Regener“-Bashings in den letzten Wochen stand er mehrfach in vorderster Front. Bruno ist sehr wortgewaltig und führt einen sehr lesenswerten Blog.

http://brunokramm.wordpress.com/

Man sollte sich mal ein wenig Zeit nehmen und diesen Blog ein wenig durchstöbern – Bruno liefert in seinen Artikeln viele Argumente gegen die GEMA. Exemplarisch z.B. hier, wo Bruno mal die Realität eines „kleinen“ Musik-Acts beschreibt, der zwar szeneintern etabliert und nicht gerade klein ist, dennoch nichts vom Kuchen abbekommt und nebenbei noch Dieter Bohlen mitfinanziert:

http://brunokramm.wordpress.com/2011/12/07/die-zwei-gesichter-der-gema/



Ähnlich empfehlenswert ist der Blog von Tim Renner.

http://www.motor.de/motorblog/tim.renner

Tim ist Musikproduzent und ehemaliger A+R-Manager („Artist & Repertoire“, das sind in einer Plattenfirma die Leute, die sich direkt um die Künstler kümmern, für sie Dinge organisieren, aber auch die Leute, die eine gute Nase haben müssen, denn sie entscheiden oft im Alleingang, welcher Künstler einen Vertrag bekommt und wer nicht). Tim ist mittlerweile freischaffend, und wenn er etwas über die Musikindustrie sagt, sollte man genau hinhören, denn früher war er mal Geschäftsführer von „Universal“ Deutschland – und Universal ist einer der vier weltweit großen Musik-Giganten.



Wie schön ist es doch, dass wir alle immer die GEMA finanzieren – z.B. mit 36,- beim Kauf eines aktuellen Smartphones:

http://www.androidnext.de/news/smartphone-abgabe-36-euro-fuer-jedes-geraet-gehen-an-gema-und-co/

Um so mehr freut uns doch, dass die GEMA dieses anvertraute Geld gut verwaltet. Zum Beispiel, indem sie teure Imagekampagnen für sich selbst in Auftrag gibt:

http://www.tagesspiegel.de/medien/urheberrechtsstreit-im-internet-so-will-die-gema-ihr-image-aufmoebeln/6500476.html


Auch wichtig als Argumentationslinie: der totale Irrsinn, den die GEMA mit ihrer neuen Strukturänderung plant: aus 11 Tarifen für Veranstalter sollen nur noch 2 werden – was für viele Diskotheken im Ernstfall Preissteigerungen um 1200 % bedeutet:

http://www.tagesspiegel.de/kultur/rechteverwertung-gema-fordert-1000-prozent-mehr-geld-/6512142.html

Am besten gefällt mir die Aussage des GEMA-Verantwortlichen: '„Die Vereinfachung wurde von den Musiknutzern in der Vergangenheit vielfach gewünscht“, sagte Gema-Sprecher Peter Hempel. Die exorbitanten Erhöhungen für Diskotheken räumte er ein: Wer künftig 500 Prozent mehr abführe, habe in der Vergangenheit eben auch „500 Prozent zu wenig bezahlt“, sagte Hempel.'



Das nicht nur wir Deutschen Probleme mit „ihrer“ Verwertungsgesellschaft haben, sondern es generell strukturelle Unzulänglichkeiten gibt, zeigt dieses schöne Beispiel aus Belgien: http://www.heise.de/tp/blogs/6/150953

Und ich bin sicher, auch dieser Stunt hier würde hier bei uns gut funktionieren: http://torrentfreak.com/music-royalty-society-collects-money-for-fake-artists-bathroom-equipment-and-food-110308/ bzw. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34218/1.html




http://www.zoeleela.com/thesen-zur-gema/

Was ich bislang z.B. noch nicht wusste: "kleinere Labels entrichten ihre Gebühren pro Kopie, während Majorlabels nur pro verkauftem Tonträger zahlen." Hatte ich letztens noch in anderem Kontext gelesen. Das bedeutet: wenn ein Künstler bei einem Major ist, kann er hunderttausende von seinen CDs pressen lassen - wenn er nur 15.000 verkauft, zahlt er nur für diese Gebühren. Wenn er bei einem Independent-Label ist und 20.000 Einheiten pressen lässt, bezahlt er für diese 20.000 auch Gebühren - egal, ob er dann nur 100, 1000 oder 15.000 verkauft.

Wie kann man nur mit solchen Ungerechtigkeiten leben? Ich würde mich schämen, so eine Regelung auch nur einbringen wollen ...



Hier ein Interview mit einem Konzertveranstalter, der auch noch einige lustige Details zur GEMA hat: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37020/1.html