Benutzer:Bielefelder-pirat/Bertelsmann
Die Bertelsmann-Studie
Bertelsmann widmet sich in dieser Studie ganz dem Phänomen des Nichtwählens und deren sozio-ökonomische Zusammenhängen, in explorativen Befragungen und Auswertungen geht man der Tatsache der politischen Verdrossenheit genau auf den Zahn ohne jedoch konkret mit Lösungen aufzuwarten. Nichtsdestotrotz ist die Lektüre ein gutes Beispiel für ein Abbild der Gesellschaft in der wir uns befinden.
Ein Positiver Nebeneffekt für die etablierten Parteien wie die Verlagsgruppe sachlich beschreibt ist, dass bestimmte Wählergruppen oder besser gesagt gewisse soziale Schichten sich nicht mehr von den Parteien und deren zugeschnittenen Programm vertreten fühlen und schließlich nicht mehr aktiv an der Wahl teilnehmen. Die Studie verweist aber auch auf eine aktive heterogene Wählerschaft hin aus der sich die Parteien Klientel spezifisch wie aus einem Pool der noch Aktiven bedienen, mit speziell für die jeweilige soziale Schicht angepassten Programme und Programmatik versuchen die etablierten Parteien Wähler aus dem Spektrum abzugreifen.
Nun das Nichtwähler überdurchschnittlich aus dem Prekariat stammen ist eigentlich nicht neues, hat sich doch bei Befragungen diesen Milieus vor und nach Wahlen immer wieder gezeigt das jene Schicht sich am schwersten überreden lässt wählen zu gehen. So hat sich doch gerade bei der letzten Bundestagswahl gezeigt, dass die beiden großen Volksparteien insbesondere die der Konservativen ihre Stammwähler dort besonders gut mobilisieren konnten an der Wahl teilzunehmen, wo die Armut nicht so konzentriert vorkommt wie in manch prekären Stadtteilen ruinierter Großstädte.
Dennoch und vor allem aus den Großstädten bezieht z.B. die Piratenpartei ein großen Teil ihrer Stammwählerschaft, doch haben Jene bei der letzten Wahl im September 2013 ein großes Desinteresse an der Partei verspürt die sich in der Öffentlichkeit versteckt. Nichts desto trotz sind die Piraten eine urbane (zu deutsch: städtische) Partei und konnte früher gerade sich auch aus dieser Wählerschaft gerade in den Städten bedienen. Darüber hinaus gehören aber Bezieher von Ein- und Zweifamilienhäusern nicht zu den klassischen Wählern der Partei.
Die einzige Alternative die für die etablierten Parteien bleibt ist, dass eine Personengruppe nicht aktiv an der Wahl teilnimmt und die Andere sich überreden lässt doch zur Wahl zu gehen. Dadurch wird aber nur das Verhältnis der Wahl geändert und das ist auch gewünscht. - Es widerspiegelt aber nicht den Willen der Bevölkerung.
Dennoch überraschend sind die Ergebnisse für uns Bielefelder Piraten nicht, haben wir doch seit jeher untereinander darüber gesprochen warum manche Menschen nicht wählen gehen und deren Gründe dafür oder dagegen. Gab es doch etliche Stammtischdiskussion sowie Mailinglisten-Diskussionen zu dem Thema warum wir nicht in jene Stadtteile gehen und immer nur in der Innenstadt die gleichen Leute unterhalten. Gab es nicht umsonst etliche Diskussion darüber und immer wieder ist dabei von einzelnen Piraten herausgekommen.
Doch die besten Gespräche ergeben sich nun mal eben jenseits der Stammtischtransparenz, dies bezüglich haben wir nicht umsonst eine Alternative zum Stammtisch im Sommer außerhalb der Innenstadt eingerichtet. Satelliten Stammtisch
Es ist bereits alles bekannt wie wir bessere Umfragewerte hin bekommen z.B. durch besser arbeitende AGs die Mitglieder reaktivieren, durch Präsenz in anderen Stadtteilen, durch moderierte Stammtische bei entsprechende Mitgliederheterogenität und Größe zur Wahrung der Fairness.
Fazit: Na ja, dass die Schwächsten häufig nicht wählen gehen ist halt ein positiver Nebeneffekt für diese sogenannte Bürgerpolitik. - Schön das wenigsten bei den Sozialdemokraten die Mitglieder noch über den Koalitionsvertrag mit abstimmen dürfen. die komplette Bertelsmann-Studie]