BY Diskussion:Landesparteitag 2012.2/Antragsfabrik/Gegen absolute Geschlechterquoten
Solange es in Deutschland noch Usus ist, dass Frauen deutlich weniger Lohn für gleiche Arbeit erhalten und solange noch - wie im Artikel "Alma Pater"von SEBASTIAN PUSCHNER UND CATALINA SCHRÖDER in der ZEIT N° 34, S. 63 vom 16. August 2012 beschrieben - Führungspositionen und Professuren in Deutschland über gute Kontakte zu männlichen Seilschaften oder gar aus dem eigenen Freundeskreis heraus - bei schlechterer Qualifikation - MÄNNLICH besetzt werden, ist, - bis sich eine positive Veränderung hin zur Chancengleichheit etabliert, m.E. die Quote eine Möglichkeit für uns Frauen. Wer schon ein bisschen länger in Deutschland leben durfte, wie ich(55), weiß, dass es in der Arbeitswelt genau so zugeht, wie o.g. Artikel beschreibt:
http://www.academics.de/wissenschaft/alma_pater_53000.html
Ich bin der Meinung, dass ein Antrag gestellt werden sollte, der sich gegen die althergebrachte, übliche aber grundgesetzwidrige Weise bei der Vergabe von Ämtern- und Führungspositionen richtet und dass DAGEGEN etwas unternommen werden müsste.
Die Begründung die ihr in eurer Antragstellung anführt,liest sich als ginge es euch primär darum, die Privilegien, die die Männer in unserer Arbeitswelt bislang hatten, zu zementieren. Wäre der Antrag anders gestellt, nämlich dass gegen die herkömmliche Praxis bei der Vergabe von leitenden Positionen etwas unternommen werden muss um Chancengleichheit zu gewährleisten und dass eine gerechte Angleichung der Chancen, der Löhne und Gehälter das Ziel sind, wäret ihr in eurer Antragstellung und ihrer Begründung(für mich) glaubhafter.
Durch die Art und Weise, wie euer Antrag jedoch gestellt wurde, fühle ich mich nicht nur in meinen Interessen sondern auch allgemein als Frau zurückgewiesen und feindselig behandelt. Mir fehlt eindeutig euer "JA" zu Frauen in Führungspositionen. Ihr wollt eine Veränderung quasi der Zeit und der "Natur" überlassen und keine Quote haben. Das würde viel zu lange dauern. Diese Zeit haben wir alle nicht. Da ist in erster Linie ein grundsätzliches Umdenken erforderlich, ganz besonders bei Leuten mit Positionen, wie ihr sie vertretet.