BY:Oberfranken/AG Wahlkampf/Kandidaten

Grobes Handlungsmuster für Kandidaten

1. Regionales und lokales Auftreten
   • Kleinen, lokalen Gruppen die Chance auf politische Vertretung anbieten
     • Kandidaten sind Vertreter ihres Wahlkreises und nur ihm verschrieben
2. Direkt auf Wähler zugehen und Hilfe anbieten / Probleme erfragen
   • Kandidaten stellen sich in ihrem Wahlkreis vor:
     • In Geschäften / Einzelhandel
     • Restaurants / Bars / Kneipen
     • Stammtische
     • Vereine
     • Bürger-Initiativen
     • Partys
     • Unis
     • Auf Märkten (Stände)
     • Überall wo Menschen zusammenkommen
3. (Mögliche) Verbündete suchen und Netzwerk mit diesen Gruppen aufbauen
   • Lokale Meinungsmacher auf eigene Seite ziehen
4. Aufklärungsarbeit zum Thema „Demokratie in Bayern / Deutschland“ bei Zielgruppen betreiben
   • Kindergärten
   • Schulen
   • Unis
   • Kirchen / Moscheen
   • Vereinen
   • Bürgerbündnissen / Initiativen
5. Kandidaten und Partei bieten lokale „Dialog-Plattformen“ für Bürgerinteressen an
   • Umfrage „Was muss sich ändern für Wahlkreis xyz“
     • Online
     • persönlich
   • Homepages, die über Kandidaten informieren.
     • Mit Möglichkeit zum Dialog / Message:
       • Schreib mir eine Mail
       • Ruf mich an
       • Ich komme auch zu dir
       • Ich kann am … um … hier getroffen werden
       • ...

Konkretes How-To für Kandidaten

Ziel: Bekanntheitsgrad erhöhen im Wahlkreis, d.h.: Eigene Zielgruppe ansprechen (1te Priorität), aber auch auf anderer Seite vorstellig werden (2te Priorität)

1. Lokale Meinungsmacher finden und ansprechen:
   • Regionale Zeitungen / Regionale Onlineportale / Lokalnachrichten in Überregionalen Zeitungen / Anzeigenblätter nach Terminen und Gründungen von Bürgerinitiativen durchsuchen.
     • “Anführer” dieser Gruppen, sowie deren Sprecher, sind die gesuchten „Local Leader“ (*)
     • Diese ansprechen / anschreiben und um ein Gespräch bitten
     • Sich selbst der Gruppe vorstellen und einen Dialog mit der Gruppe beginnen
     • Ziel des Dialogs: Offenes Ohr für die Probleme der Menschen sein und Hilfe anbieten / sich vernetzen / Schnittmengen ermitteln
   • Vereine jeder Art direkt adressieren und “Vorstellungsgespräch” vereinbaren.
     • Selbiges Vorgehen, wie bei Bürgerinitiativen
   • Kontakt zu Gemeinderat / Stadtrat aufbauen, um über aktuelle lokale Themen auf dem Laufenden zu bleiben.
     • Fürsprecher / Opponenten der Themen kontaktieren, vorstellig werden und als Verbündete gewinnen
   • Schülersprecher der weiterbildenden Schulen / Berufsschulen privat anrufen / anschreiben und um ein Gespräch bitten.
     • Was sind bei euch Themen, die wichtig sind?
     • Wie können wir euch helfen?
   • In Moscheen / orthodoxe Kirchen / Synagogen u.ä. gehen und mit Priestern (=Local Leader) Dialog anfangen.
2. Vorstellungsrunden im Wahlkreis:
   • Einzelhandel:
     • Ziel: Dialog beginnen und Sympathie erzeugen
     • Offenes Ohr
     • Vorbereitet sein auf diese Treffen; Auswirkungen von Online-Shops auf Einzelhandel (Entwicklungen aber positiv sehen und Mut zu Veränderung wecken: Versandhandel; Spezialangebote die abheben vom beliebigen Online-Allerlei; „Kunden bleiben bei guten Verkäufern“); Probleme anhören und auf Schnittmengen hinweisen (Wir sind das Internetangebot, vor dem sich das Establishment fürchten muss ;) ).
   • Bars / Kneipen:
     • Örtlichkeiten von unseren Zielgruppen ausfindig machen
     • Mit Menschen ins Gespräch kommen; Probleme erfragen; Schnittmengen finden
     • Ziel: Bekanntheitsgrad steigern (im positiven Sinne)
     • Mit Kneipenbesitzern unbedingt vernetzen (Local Leader)
     • Diskussionsrunden aufbauen / organisieren:
       • Kandidat sitzt einmal pro Woche in der Kneipe und kann angesprochen werden
   • Wochenmärkte:
     • Vorstellungsstand auf Wochenmarkt
       • falls finanzierbar; und klar erkennbar: „Ihr Piratenkandidat stellt sich vor“
     • Visitenkarten verteilen an Standbesitzer
   • Lokale Events aufgreifen:
     • Maibaum aufstellen, Festzelte, Dorf- / Stadtfeste, Demos, Kundgebungen
     • Bekanntheitsgrad steigern (Gespräche, Visitenkarten, „Local Leader“ finden)
   • An Bahnhöfen:
     • Steckbriefe von sich verteilen (Wenn die Leute heutzutage noch Zeit haben Dinge zu lesen, dann im Zug, in der U-Bahn und im Bus: Diese Gelegenheit unbedingt nutzen!!!
3. Online Arbeit:
   • Facebook-Auftritt:
     • Facebook-Auftritt mit Informationen über den Kandidaten füllen
       • „Ihr könnt mich kontaktieren: Telefon, Mail“ / „Ich besuche Euch”
       • Regelmäßig Posts zu Aktionen (1-3x die Woche)
     • Facebook Fan Seite aufmachen (How-To folgt)
   • Homepages:
     • Homepage mit Grundinformationen über Kandidaten
     • Politische Position und Grundthemen
     • Kontaktmöglichkeit
   • Twitter:
     • Ähnlich Facebook: regelmäßig, konstruktiv, nur zu relevanten Themen
   • Umfrageplattformen aufsetzen für eigenen Wahlkreis:
     • Vorschlag: uservoice.com als Feedback-Möglichkeit für Bürger
     • Bietet Möglichkeit den Bürgern Beteiligung anzubieten
     • Vorerst Gratisversion ausreichend, wenn Beteiligung zunimmt kostenpflichtig (ca. 15€ pro Monat)
   • Youtube Videos:
     • Vorstellungsvideo / Positionsvideos / Aufklärungsvideos zu politischen Themen
     • Auf Youtube posten via Facebook/Twitter/eigene Homepage verlinken
4. Pressearbeit:
   • Lokale Anzeigenblätter nutzen:
     • www.bvda.de/mitgliedsverlage/uebersicht-nach-bundeslaendern/bayern.html (und viele andere!)
     • Redaktionen dieser Anzeigeblätter kontaktieren
     • Steckbrief über eigene Person / Motivation / Ziele zuschicken
     • Kostenlose, aber extrem wirksame Methode sich bekannt zu machen!!!
       • UNBEDINGT NUTZEN!
   • Überregionale Pressemitteilungen:
     • Sehr sparsam einsetzen!
     • SG Presse / Marcel kontaktieren für Hilfe und Unterstützung

(*) Der Begriff „Local Leader“ fällt in unseren Ausführungen immer wieder. Aus diesem Grund möchte ich näher erläutern, was wir uns darunter vorstellen. In jeder Gemeinde, aber auch in jedem Betrieb, in jedem Verein, auf jedem Stammtisch, kurz: In jeder Gruppe von Menschen gibt es Individuen, die die Meinung der Gruppe prägen, aufgrund ihres Ansehens in dieser Gemeinschaft. Es kann sich hier um die besonders Lauten, die besonders Klugen oder die besonders Netten handeln. Wichtig ist: Sie sammeln viele Menschen um sich, vertreten meist größere Netzwerke und sind Multiplikatoren, wenn man sie für sich gewinnen kann. Wer Taktiken lernen will, wie das funktioniert, dem lege ich das Buch „Call Me A Radical“ von Saul Alinsky ans Herz. Grundsätzlich sollte man auf sie respektvoll zugehen, nicht als Besserwisser auftreten, sie als Berater akzeptieren und ihnen Hilfe anbieten. Meist hat jeder von euch schon einen „Local Leader“ getroffen und auch gleich Beispiele für solche Meinungsmacher im Kopf, eventuell ist man selbst einer? :)