BY:Bezirksverband Oberbayern/AG Bezirkspolitik/Inhalte/Behinderungen

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Ein Leben mit Behinderung ist heute kein Anlass mehr für Mitleid und fürsorgende Bevormundung, sondern eine Herausforderung an die Gesellschaft, eine selbstbestimmte Teilhabe sicherzustellen - eine Forderung, die auch in der bayerischen Verfassung steht. Oberster Grundsatz im Umgang mit Behinderungen ist deshalb für die Piratenpartei Oberbayern die größtmögliche Selbstbestimmung und Eigenständigkeit aller.

Mit dem Instrument der ambulanten Eingliederungshilfe hat der Bezirk seit einiger Zeit die grundsätzliche Möglichkeit, für den Bezirk flächendeckend angemessene Versorgungsstrukturen zu schaffen. Doch die Versorgungslage im Bezirk ist noch immer im ungleich, so ist sie insbesondere in München deutlich besser als im ländlichen Raum. Dafür gibt es viele Gründe: Immer mehr Menschen benötigen eine spezielle Betreuung auf Grund einer drohenden oder bestehenden Behinderung. Auf die hochbetagten Menschen mit Behinderungen, deren Zahl stetig zunimmt, ist nicht jede Gemeinde gleichermaßen vorbereitet. Und auch der Ausbau integrativer Kindertagesstätten ist durch die wenig gelungene Neuregelung des Bayerischen Kindertagesstätten- und KInderbildungsgesetzes ins Stocken gekommen. Dies ist fatal, denn intensive Förderung von Anfang an ermöglicht einen besseren Start in ein selbstständiges Leben - auch für jene Kinder, die ohne bereits diagnostiziertem Bedarf von einer heilpädagogischen Betreuung in integrativen Gruppen profitieren.

Aus Sicht der Piratenpartei Oberbayern muss dem Erhalt der notwendigen individuellen Hilfen, dem Ausbau und der Vernetzung der früh- und rechtzeitigen ambulanten Betreuung deshalb vor allem in der Fläche und primär für Kinder mit Behinderung Vorrang eingeräumt werden. Hinzu treten Fördermaßnahmen, die der Stärkung der Selbsthilfe dienen, z. B. durch den Aufbau von Selbsthilfegruppen, aber auch durch Hilfestellungen in jenen Fällen, in denen sich der Betroffene für die Leistungsform des persönlichen Budgets (nach SGB IX) entscheidet. Auch dies ist ein wichtiger Schritt zu mehr Teilhabe am Leben.

Wir fordern eine bessere Betreuung und Förderung von Jugendlichen mit Behinderung, um deren berufliche Chancen zu verbessern. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass bis heute nur ein geringer Anteil der Jugendlichen mit Behinderung einen Arbeitsplatz am 1. Arbeitsmarkt findet, der ihnen Selbstbestätigung und eigenes Einkommen bietet. Die Anstrengungen, Kinder und Jugendliche mit Behinderung in bestimmten, leichteren Fällen in die integrative Erziehung einzubinden, müssen wesentlich verstärkt werden. Nur eine Ausbildung auf gleicher qualitativer Ebene mit Jugendlichen ohne Behinderung sichert letztlich die Chancen Jugendlicher mit Behinderung am Arbeitsmarkt.