BW:Arbeitsgruppen/Landespolitik/Umwelt/Autofrei

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Vorspann

Kurzfassung

Ein landesweiter autofreier Sonntag könnte zeigen, dass all die Reden zur "Rettung des Klimas" nicht bloße Symbolpolitik sind oder Vorwand zur Mittelstandsförderung, für Steuergeschenke und Wählerstimmeneinkauf, sondern Ausdruck eines grundlegenden Wandels in der gesellschaftlichen Haltung zum Zusammenspiel von Umwelt und Mensch, Technik und Natur.

Ein autofreier Sonntag ist ein elementares Bürgerrecht für alle, die sich auch ein Leben ohne Dominanz des Autoverkehrs vorstellen können und wünschen. Er erschließt neue Erlebnis- und Erfahrungsbereiche für die gesamte Gesellschaft und setzt darüber hinaus der Erdölindustrie gegenüber ein klares Signal, dass die Erpressbarkeit moderner Gesellschaften durch künstliche Erdölverknappungen und Preisdiktate ihre Grenzen hat.


Bearbeiter/Unterstützer

Hartmut

Vorschlag

Begründung

Rheinland-Pfalz hat bereits sehr gute Erfahrungen mit der Durchführung regional eingeschränkter autofreier Sonntage als "Erlebnistage" gemacht und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität seiner Bürger und zur Tourismusförderung geleistet.

Die Piratenpartei ist die Partei zur Verteidigung und Ermöglichung vielfältiger Lebensmodelle. Wir akzeptieren bestehende Mainstream-Modelle nicht als verbindliche Modelle für alle und streben einen echten gesellschaftlichen Pluralismus unterschiedlicher Lebensführungen und Lebensstile an.


Ausführung

Wir fordern die Einführung autofreier Sonntage nicht als Beitrag zu einem effektiven Umweltschutz, zur CO2-Reduzierung oder Ähnlichem. Sondern als Beitrag zur "Lüftung der Köpfe", als Experiment, als Erfahrungsöffnung. Und als eigentlich selbstverständlichen (minimalen) Beitrag zu einer Lebensformengerechtigkeit für diejenigen Bürger, die von einer Entschleunigung des Lebens träumen.

Jeder von uns weiß, was es für ein "Urlaubserlebnis" bedeutet, ausgetretene Pfade zu verlassen, einmal einen Weg zu gehen, der nicht im Reiseführer steht. Viele von uns wissen, was es für ein Unternehmen bedeuten kann, ein Produkt einmal "von einer ganz anderen Seite her" anzuschauen. Ein autofreier Sonntag heißt auch für die Autoindustrie, ihr Produkt einmal von einer ganz anderen Seite her zu betrachten.

Unternehmen geben Unsummen dafür aus, dass ihre Topmanager in einem Wochenendkurs über Feuer laufen, Geldscheine verbrennen oder sonstigen "Unsinn" treiben, der sie sonst den Job kosten würde. Ein autofreier Sonntag wäre ein solches Seminar für die ganze Gesellschaft - nur mit dem Unterschied, dass niemand daran verdient und alle gewinnen, mit Ausnahme der Erdölindustrie (die allerdings auch lernfähig ist).

Bornierte Vorstellungen von "Praktikabilität", "Wirtschaftlichkeit" und dem was als "kleinbürgerlich", "politisch korrekt", "versponnen" oder "industriefeindlich" zu gelten hat, wie sie sich etwa in den Aussagen des Umweltministers der verblichenen Rot-Grünen Koalition Sigmar Gabriel zum Thema "autofreier Sonntag" widerspiegeln (s. Quellen), lehnen wir ab.

Autofreie Sonntage schaffen auch "frischen Wind" in den Köpfen eines Bundeslandes der Autofahrern, eines Bundeslandes, das sich weitgehend in die Geiselhaft der Autoindustrie begeben hat.

Maßnahmen

Förderung regionaler/kommunaler autofreier Sonntage durch ein entsprechendes Infrastrukturpaket des Landes, das z.B. eine Rahmenverordnung für die Durchführung autofreier Sonntage umfasst, Plaketten für Ausnahmegenehmigungen und klare gesetzliche Regelungen zu Haftungsfällen.

Durchführung eines jährlichen "Tages der Stille, des ÖPNV, der Spaziergänger, Fahrradfahrer und Reiter" - also positiv formuliert statt "gegen" das Auto. Mit Veranstaltungen von Seifenkistenrennen, Solarmobil- und Fahrradaustellungen etc. pp. und freier Fahrt im ÖPNV.


Quellen

http://www.upi-institut.de/upi37.htm (Umwelt- und Prognoseinstitut Heidelberg mit zusammenfassenden Informationen zu regionalen autofreien Sonntagen, Beispiele aus Rheinland-Pfalz)

http://www.sueddeutsche.de/automobil/657/330517/text/ (Sigmar Gabriel zur Initiative der Grünen, autofreie Wochenenden einzuführen)


Historie

Wenn der Status geändert wird, bitte hier eintragen.

Datum Status Begründung
13.02.2010 Abgelehnt Klausurtagung