BE:Squads/Gesundheit/Protokolle/2012-05-24

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Anwesenheit

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14 Piraten + 1Gast

Themen

1. Begrüßung und Vorstellungsrunde, da viele zum ersten Mal da waren.

1.2. Abstimmung, ob wir in 2 Wochen einen Vertreter der Ärztekammer zum Thema Hausärztliche Versorgung einladen wollen:

Einstimmig angenommen.

2.Arbeitsweise im Squad

Erklärung der Ziele und Arbeitsabläufe des Squad.

- Ergebnisorientiert (Gesundheitsprogramm, aktuelle Themen)

- Im Pad Formulierungen vorarbeiten

- Sich schon vorher auf das angekündigte Thema vorbereiten.

3.Aufarbeitung des letzten Treffens. Datails zum Thema Pflege stehen im Pad. Die Meinungen der Anderen sollen respektiert werden. Andererseits sollten die Mitglieder des Squads auch daran denken, dass wir kein Stammtisch sind, sondern eine Arbeitsgruppe.

4. Medizinische Grundversorgung

Diskussion über die Definition des Themas Gesundheitspolitik. Der Begriff Grundversorgung wurde von vielen als zu negativ erachtet. In England gibt es eine Minimalversorgung, ein Patientenjahr wird mit einer bestimmten Geldsumme gleichgesetzt. Vollversorgung als Vorschlag. Aber was beinhaltet das, und führt das nicht zu Missbrauch(Restaurative-OP/Schönheits-OP)? Hermann fordert ein Umdenken, weg von der Kriminalisierung der Patienten (ähnlich der Kriminalisierung der User im Netz). Wenn die Strukturen verändert werden, ist genug Geld vorhanden um ein paar "Missbräuche" zu verkraften.

Abstimmung ob wir als Arbeitsbegriff Vollversorgung nehmen sollen:

11 ja

1 Nein

1 Enthaltung

Begründung der Neinstimme durch Markus. Vollversorgung impliziert, das es auch weniger als Voll gibt. Wir sollten noch weiter nach einem passenden Begriff suchen.

Lange Diskussion über die Definition der Begriffe und was die Vollversorgung ausmacht:

-Vollversorgung bei medizinisch indizierten Erkrankungen.

-Stärkung der Patientenkompetenz durch Gesundheitscoaches. Sensibilisierung der Bevölkerung für gesundheitsfördernde Maßnahmen und präventive Methoden. Denkanstoß ob Prävention nicht, je nach sozialer Schicht unterschiedlich akzeptiert wird.

- Vorschlag: Kompetenzrat aus Ärzten,Patienten,Pharmazeuten etc., die festlegen, welche Behandlungen evidenzbasiert sind und daher vom System übernommen werden. Vorteil wäre, das der Prozess von der Diagnose zur Therapie transparenter wäre. Das System aus anderen Ländern könnte übernommen werden, wonach Behandlungsabläufe standardisiert sind. Das hätte den Vorteil, dass das kostspielige "Rumdoktorn" wegfallen würde.

Es folgte eine hitzige Diskussion: Die Behandlung sollte nicht im Vordergrund stehen. Viele "Krankheiten" können im Vorfeld durch ausgebildete Pfleger therapiert werden. Der Arzt sollte erst an letzter Stelle kommen, wenn ernsthafte Erkrankungen vorliegen.

Vorschlag: Die Piratenpartei Deutschland LVB Berlin empfiehlt das Einsetzen einer Kommission, die Richtlinien zur Behandlung von Patienten erstellt. Eine Vollversorgung wird im Parteiprogramm nicht im Detail ausgearbeitet, sondern an diese Kommission delegiert.

Abstimmung:

5 ja

2 Nein

6 Enthaltung

Keine Mehrheit für den Vorschlag. Daher erneutes Abwägen der Argumente. Verbesserung der ärztlichen Fachkompetenz statt Pseudo-QM und Zwangsfortbildungen. Im Internet gibt es schon Plattformen wo Metaanalysen von Therapien betrieben werden. Einzelne Universitäten führen auch Studien über standardisierte Diagnosen und Therapien durch.

Nochmalige Feststellung, das wir einerseits Sofortmaßnahmen ergreifen müssen, um das bestehende System zu verbessern, andererseits aber auch die langfristige gesellschaftliche Veränderung nicht aus dem Auge verlieren dürfen.

Schlichtungsversuch von Olav: Lebensrettende und -erhaltende Maßnahmen sind der Grundaspekt.

Gegenargumente:

-Die ärztliche Ethik schreibt dieses sowieso vor. Egal was in einem Parteiprogramm stehen würde.

-Nicht alles, was medizinisch machbar ist, muss auch durchgeführt werden. Das Leben ist endlich und muss nicht immer gerettet werden. Eine Festlegung auf einen Vollversorgung beeinflusst die Therapiewahl des Arztes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Er sollte tun was medizinisch sinnvoll ist, und nicht was für Ihn oder seine Vorgesetzten wirtschaftlich interessant ist. Abgleiten der Diskussion in eine emotionale Grundsatzdiskussion über Ethik.

Am Ende führte leider nichts zu einem greifbaren Ergebnis. Fazit war aber, das wir alle Argumente noch einmal im Pad ausarbeiten und dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut abstimmen.

Nächstes Treffen am 07.06.2012 im AGH. Thema: Wissenschaft, Forschung und Ausbildung im Gesundheitswesen.

Verschiedenes: Die ML kommt nächste Woche. Frank und Olav werden Admin und Moderator.

Ich bitte zu entschuldigen, falls ich nicht alle Punkte so wiedergegeben habe, wie sie vorgetragen wurden. Aber das Thema ist sehr komplex, die Standpunkte waren sehr unterschiedlich, und ich war auch selber sehr in der Diskussion gefangen.(Olav)


Offener Teil

Das Programm-Pad: http://piratenpad.de/Grundsatzprogramm-20Gesundheit

Nächstes Treffen

Donnerstag,10.05.2012

Themenvorschläge können gerne schon im Piratenpad eingebracht werden.

Protokollierung

Erstellung mithilfe des Piratenpads