BE:Parteitag/2014.1/Kandidaten/celfridge

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Vorlage
Kandidatur auf
LMV Berlin 2014.1
Fridge.jpg
Name Marcel Gepert
Name im Wiki fridge
Geburtsjahr 1985
Crew
Squads/AGen
Mitglied seit September 2009
Beruf BI Developer
Kandidatur für
Generalsekretär
Beisitzer

tl;dr

Nach 4,5 Jahren in dieser Partei und 2,5 Jahren in der Berliner Kommunalpolitik habe ich jetzt riesen Bock auf die Arbeit im Landesvorstand. Ohne mein Mandat in der BVV Marzahn-Hellersdorf zu vernachlässigen will ich die (Verwaltungs-)Strukturen in unserem Landesverband weiterentwicklen und belastbarer machen. Die Mitgliederverwaltung möchte ich zu einer Mitgliederbetreuung ausbauen, welche sich neben dem

  • klassischen Verwaltungsteil auch um
  • die Mitgliederinformation (Newsletter),
  • Mitgliedervermittlung (Stellenbörse) und
  • die Mitgliedergewinnung kümmert.

Für jeden dieser vier Bereiche will ich Teamleiter beauftragen, die das operative Geschäft übernehmen und es mir ermöglichen, das alles innerhalb von 10 Stunden pro Woche zu managen. Zusätzlich würde ich den Landesvorstand gerne zu einem Gremium weiterentwickeln, welches primär Richtungsentscheidungen trifft, wobei die einzelnen Mitglieder gleichzeitig größere Einzelbefugnisse erhalten, um ihre Geschäftsbereiche zu gestalten.

LiquidFeedback und eine SMV finde ich super, Bezirksverbände und Bezirksvorstände sehe ich hingehen eher kritisch, bzw. erst am Anfang der Diskussion. Der Kampf gegen Rassismus und Faschismus ist mir sehr wichtig und ich verstehe die Piratenpartei als klar antifaschistische Partei. Ich will, dass wir mutige Beschlüsse fassen, innovative Ideen und Lösungsansätze für die Probleme Berlins finden und ich will den Menschen in Berlin und in unserer Partei zeigen, was für ne geile Politik wir machen!

Wer ich bin

Bevor ich dazu komme, was ich im Landesvorstand so machen will und wie ich mir die Arbeit dort vorstelle, zunächst ein paar Worte über mich. Mein Name ist Marcel, auf Twitter @celfridge oder bei meinen Nicht-Piraten-Freunden auch einfach nur Cel. Ich bin 28 Jahre alt und seit 2009 Mitglied der Piratenpartei. Erst kurz in Mannheim und seit Herbst 2010 in Berlin. Was habe ich seitdem neben den Piraten gemacht...

  • 2007-2010 - Bachelor 'International Business Information Technology' (internationale Wirtschaftsinformatik)
  • 2010-2011 - Berater für Business Intelligence bei einem internationalen IT-Unternehmen
  • 2011-2013 - Business Intelligence Developer bei einem internationalen Startup Inkubator
  • seit Herbst 2013 - Business Intelligence Developer bei einem international aktiven Onlinehändler

... und was habe ich seitdem bei den Piraten so getrieben:

  • 2009 / 2010 - aktiv in der Bundes-AG Bildung, tlw. auch als Koordinator der AG
  • 2011 - Berlin-Wahlkampf, Koordination von Terminen und des Fahrplans im Wahlkampfsquad, SMS-Dienst, Betreuung des Wahlkampf-Kalenders
  • seit 10/2011 - Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf
  • seit 10/2011 - Datenschatzmeister (Helfer bei der Mitgliederverwaltung) im Landesverband Berlin
  • seit 12/2013 kommissarischer Leiter der Mitgliederverwaltung im Landesverband Berlin

BVV-Mandat
Mein Mandat in der BVV Marzahn-Hellersdorf ist mir eher zufällig in den Schoß gefallen. Ich dachte, eine Bezirksliste mit 5 Menschen darauf könnte selbst bei 1-2 Mandaten in der BVV etwas kurz sein. Ich wusste ja nicht wie falsch ich mit dieser Annahme lag. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung zur Spontankandidiatur für diese Liste nicht und bin mit vollem Einsatz dabei. Meine fachlichen Schwerpunkte innerhalb der BVV und meiner Fraktion sind die Themen Haushalt, Finanzen, Wirtschaft sowie Stadtentwicklung. Hinzu kommen noch die von keinem Ausschuss wirklich abgedeckten, aber sehr piratigen Themen Transparenz und Bürgerbeteiligung, die aber häufig auch eine Gemeinschaftsaufgabe der Fraktion sind. Insgesamt macht die Arbeit in der BVV trotz vieler Höhen und noch mehr Tiefen viel Spaß und ist extrem lehrreich. Sowohl auf fachlicher als auch auf menschlicher Ebene. Mein Plan ist es, mein Mandat auch neben einem Amt im Landesvorstand weiter nahezu uneingeschränkt fortzuführen. Dadurch, dass meine Fraktion mittlerweile gut eingearbeitet ist und sehr gut zusammenarbeitet, sollte das auch möglich sein.

Wofür ich stehe

Zwar kandidiere ich "nur" für ein Amt, welches in erster Linie Verwaltungsaufgaben übernimmt und koordiniert, aber nichtsdestotrotz habe ich natürlich auch Positionen, zu denen ich stehe und die ich vertrete:

Innerparteilich

  • ich bin ein großer Fan von LiquidFeedback und nutze es zumindest auf Landesebene (wieder) sehr aktiv. Ich würde mir wünschen, dass die Aktivität in dem Tool auf Lands- als auch auf Bundesebene wieder signifikant steigt, weil in meinen Augen kein anderes Tool die Meinungen innerhalb der Partei so gut abbilden kann wie LiquidFeedback es tut.
  • Vielleicht hilft dabei ja die Einführung einer Ständigen Mitgliederversammlung (SMV). Ich glaube, je eher sie kommt, desto besser für die Partei. Und von mir aus können wir darin alles außer Personenwahlen machen, je mehr desto besser! Mal abgesehen von den vielen Möglichkeiten, die eine SMV uns bietet, wäre sie auch ein riesiges Alleinstellungsmerkmal für die Piratenpartei. Sie würde alle Beteiligungsmodelle der anderen Parteien in den Schatten stellen.
  • Bezirksverbände finde ich doof. Nicht nur bündeln sie viele Kapazitäten für Formal-Foo (Wahlen, Sitzungen, Rechenschaftsbericht, etc.), was wir uns eigentlich im Angesicht der allgemeinen Aktivität im Landesverband nicht leisten können, sie verkomplizieren auch Prozesse innerhalb des Landesverbandes. Zudem adressieren sie in meinen Augen nur teilweise die Probleme, die wir aktuell in den Bezirken haben.
  • Auch von Bezirksvorständen bin ich nicht wirklich überzeugt... egal ob es jetzt eine für jeden Bezirk wird oder eine für 3-4 Bezirke gleichzeitig. Letztlich verbringen wir dann auf LMVen noch mehr Zeit mit Wahlen, der Koordinierungsaufwand innerhalb des Landesvorstandes steigt deutlich und die bestehenden Probleme werden damit auch nicht adressiert. Nichtsdestotrotz müssen wir Lösungen für die bestehenden Probleme finden. Ich würde das gerne in den nächsten Monaten innerhalb des Landesverbandes diskutieren und diese erarbeiten.

politisch (eine kleine Auswahl)

  • Ich bin Antifaschist, die Piratenpartei ist antifaschistisch! Piraten, die das nicht so sehen sind vielleicht doch in der falschen Partei. Ich gehe auf viele Anti-Nazis Demos in Berlin um mich diesen Kartoffeln entgegen zu stellen und halte Blockaden von Nazis-Demo für eine angemessene Protestform. Im Bundestagswahlkampf habe ich zwei Workshops zu 'Rechtsextremen am Infostand und rechtsextremer Rhetorik' organisiert, um Menschen fit zu machen im Umgang mit Nazis im Wahlkampf. Und zum Flaggengate: Die Aktion mit der Antifa-Flagge ist sicherlich nicht optimal gelaufen und man hätte vermutlich, zumindest nachdem was ich mitbekommen habe, die Eskalation (der Empörung) eindämmen können, aber letztlich kann ich die ganzen Aufregung nicht verstehen und kann an der Flagge auch auf einem Parteitag nichts schlimmes finden.
  • Die Ausgestaltung und die Gestaltungsmöglichkeiten der Berliner Bezirke sind aktuell nichts Halbes und nichts Ganzes. Entweder machen wir sie unabhängiger von Abgeordnetenhaus und vor allem der Senatsverwaltung für Finanzen oder wir schaffen sie als eigenständige Verwaltungseinheiten ab. Ich würde mir wünschen, dass die Piraten hier noch in dieser Legislaturperiode Vorschläge für eine Bezirksreform unterbreiten, welche den Bezirken mehr Kompetenzen und Eigenverantwortung überlässt und diese so langfristig stärkt.
  • Ich finde Zeitreisen, Weltraumaufzüge und die Besiedlung des Mars gehören in unsere Wahlprogramme. Nicht nur weil sie vielleicht dazu führen, dass Menschen unsere Wahlprogramme lesen, sondern auch weil sie einfach sinnvoll sind.

Was ich machen will

Mitgliederbetreuung statt Mitgliederverwaltung

Ich meinen Augen schaffen wir es aktuell nicht, neue und inaktive Mitglieder in unsere Arbeit und Prozesse zu integrieren. Die Hürden irgendwo mitzuarbeiten sind mittlerweile sehr hoch. Wer heute neu dazu kommt, muss entweder eine Piratin finden, die einen an die Hand nimmt oder aber dutzende Mailinglisten abonnieren, das inhaltlich teilweise völlig veraltete Wiki durchwühlen, den richtigen Menschen auf Twitter folgen oder zufällig, mit viel Glück, den richtigen Kalender oder Wikieintrag finden, welcher auf ein Treffen hinweist, welches für die Person gerade interessant ist. Auch welche Themen aktuell im Landesverband diskutiert werden, lässt sich höchstens erahnen. Das muss sich ändern und mir fallen viele Ansatzpunkte ein, welche ich als Generalsekretär oder Beisitzer mit dem entsprechenden Geschäftsbereich angehen und umsetzen möchte. Insgesamt soll es im Geschäftsbereich Mitgliederverwaltung nicht mehr darum gehen, Mitglieder nur zu verwalten, sondern sie vielmehr in allen Belangen zu betreuen und als zentrale Ansprechpartnerin bereit zu stehen. Folgende Punkte möchte ich daher anpacken:

  • die Mitgliederverwaltung bildet weiter den Kern der Mitgliederbetreuung. Hier müssen wir aber vor allem schneller werden (Stichwort Selbstverpflichtungen) und versuchen, möglichst viele Prozesse zu automatisieren oder viele Prozessschritte an die Mitglieder selbst zu übertragen. Wenn wir dann noch unsere Prozesse ordentlich dokumentieren und die Mitgliederdatenbank aufräumen, sind wir hier in meinen Augen sehr gut aufgestellt.
  • einen regelmäßigen Mitglieder-Newsletter mit anstehenden Terminen, neuen Liquid-Inis, aktuellen Blogposts und weiteren relevanten Informationen einrichten (es soll primär darum gehen, vorhandene Informationen in kompakter Form bereitzustellen), dies sollte helfen, neue und inaktive Mitglieder abzuholen und auf dem Laufenden zu halten. Nur wer weiß, was gerade passiert, kann sich auch einbringen.
  • eine Mitgliedervermittlung für alle Mitglieder, die sich engagieren wollen, aber nicht wissen, wo und wie, und für alle, die Unterstützung suchen, aber nicht wissen, wo sie diese herbekommen. Mit Suporterrr gibt es da schon einen guten Ansatz, den wir für den Landesverband übernehmen und aktiv bewerben sollten.
  • auch über Mitgliedergewinnung sollten wir uns Gedanken machen. Seit etwa einem Jahr sinken unsere Mitgliederzahlen kontinuierlich. Diesen Trend würde ich gerne stoppen und umkehren (von der Bereinigung der Mitgliederdatenbank von solchen 'Mitgliedern' die noch nie einen Beitrag gezahlt haben (~1000) mal abgesehen). Die beste Werbung für neue Mitglieder sind aber in meinen Augen niedrigschwellige Angebote zur Mitarbeit und transparente innerparteiliche Prozesse. Instrumente wie eine SMV können dabei sicherlich helfen und sollten daher möglichst schnell vorangetrieben werden. Hier müssen die Grundlagen also außerhalb der Mitgliederbetreuung gelegt werden, um gute Argumente zu haben, warum Menschen zu uns kommen sollten.

Natürlich kann ich mich nicht um alles selber kümmern, das möchte ich auch nicht. Vielmehr will ich für jeden dieser vier Bereiche Beauftragungen ausschreiben, die die operative Leitung dieser Bereiche übernehmen und weitere zu beauftragende Piratinnen selbstständig koordinieren. Meine Aufgabe sehe ich dann darin, grundsätzliche Entscheidungen zu treffen und die Arbeit zu koordinieren. Idealerweise passt das dann in ein Zeitlimit von 10 Stunden pro Woche. Mehr ist realistischerweise von meiner Seite aus nicht möglich, wenn ich weiter meinem Hauptbroterwerb und meinem BVV-Mandat ernsthaft nachgehen möchte.

Selbstverständnis und Arbeitsweise des Landesvorstandes

Gerne würde ich auch das Selbstverständnis und die Arbeitsweise des Landesvorstandes ändern. In meinen Augen hat der Landesvorstand (also nicht nur der aktuelle) bisher fast nur reagiert statt agiert und verwaltet statt gestaltet. Hinzu kommt noch, dass Mitglieder des Landesvorstands (zu) viele Dinge selber machen und daran kaputt gehen. Sie sollten aber keine Überweisungen in Sage buchen und auch keine Tickets von Queue A nach Queue B verschieben, damit sie jemand anderes leichter einordnen kann.

Andere Strukturen
Glücklicherweise sind unsere Strukturen immer noch so flach und flexibel, dass der Unterschied zwischen einem Vorstandsmitglied und einem Mitglied mit Beauftragung eher gering und teilweise auch fließend ist (mal von der Vorsitzenden abgesehen). Was dem Vorstand dann noch bleibt, ist das Tragen von Verantwortung und das Treffen von Richtungsentscheidungen. Ich denke es ist an der Zeit, dass sich das auch in der Arbeit des Landesvorstands widerspiegelt. Dazu gehört für mich, dass der Landesvorstand die strategische Leitung des Landesverbandes übernimmt, Leitlinien festsetzt und diese über Beauftragungen umsetzen lässt. Klar wird sich der Landesvorstand auch dann noch mit genug Kleinkram beschäftigen, aber vielleicht lässt sich das ja auf ein Minimum beschränken. Eine Konsequenz aus dieser Änderung ist für mich auch, dass die einzelnen Vorstandsmitglieder einen größeren Gestaltungsspielraum in ihren Geschäftsbereichen bekommen. Ich stelle mir dabei z.B. Budgets für jeden Geschäftsbereich vor, über die die Vorstandsmitglieder weitestgehend selber verfügen können, ohne immer gleich einen Vorstandsbeschluss initiieren zu müssen (bis zu einer Grenze von vielleicht 500 oder 1.000 €). Auch so Dinge wie Beauftragungen müssen in meinen Augen nicht immer vom gesamten Vorstand getätigt werden.

Als Ebene direkt darunter stelle ich mir viele Beauftragte vor (tendenziell so 2-5 pro Vorstandsmitglied), die die operative Leitung einzelner Geschäftsbereiche übernehmen und gleichzeitig als Teamleiterinnen fungieren. Also eine Teamleiterin für die Mitgliederverwaltung, die die anderen Beauftragten koordiniert, eine Teamleiterin für LiquidFeedback, die hier die Beauftragten koordiniert, usw. Idealerweise bezahlen wir diese Teamleiterinnen auch für ihre Arbeit. Vielleicht nicht alle und auch nicht alle gleichzeitig, aber zumindest die wichtigen Stellen. Die bereits vorhandenen Mitarbeiterinnen des Landesverbandes könnten dann u.a. auch diese Teamleiterinfunktion übernehmen. Letztlich wird das so oder zumindest so ähnlich schon im Bundesverband gemacht und mein Eindruck ist, dass das sehr gut funktioniert.

Politisches
Aber auch politisch muss sich was bewegen. Der Landesvorstand muss sich wieder zu aktuellen politischen Debatten äußern, neue Debatten anstoßen (sowohl inner- als auch außerhalb des Landesverbandes) und darf auch gerne mal unserer AGH-Fraktion die Stirn bieten bei politischen Fragen. Insgesamt muss der Landesvorstand deutlich politischer werden als er es bisher ist. Ich selbst kann und will das aber nicht leisten und überlasse das gerne den anderen Vorstandsmitgliedern. Allerdings halte ich es für sinnvoll, wenn die Verwaltungsaufgaben innerhalb des Landesvorstands auf weniger Personen konzentriert werden und die anderen entsprechend mehr Zeit bekommen, sich um die politische Arbeit zu kümmern.

Abschlussstatement

Ich weiß, dass meine Vorstellungen und Ideen ziemlich ambitioniert sein dürften. Mir ist auch klar, dass mit Sicherheit nicht alles so laufen wird, wie ich mir das gerade vorstelle und ausmale, aber ich will es trotzdem versuchen. Ich sprühe vor Ideen und Tatendrang und will meinen Beitrag dazu leisten, dass der Spruch "Die Berliner!" wieder einen positiven und respektvollen Unterton hat, wie es 2011 mal der Fall war. Ich will, dass wir Berliner wieder der progressive und richtungsweisende Landesverband mit den coolen innovativen Ideen sind, der einfach schon mal vorgeht statt zu gucken was die anderen so machen. Ich will, dass wir mutige Beschlüsse fassen und Lösungsansätze für die Probleme Berlins finden und ich will den Menschen in Berlin und in unserer Partei zeigen, was für ne geile Politik wir machen!

Fragen?

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